Erholung
Angestellter: „Ich möchte mich verabschieden, da ich heute für
3 Wochen aus Urlaub gehe."
Chef: „Na, ich wünsche Ihnen eine recht gute Erholung! Sie
dürsten etwas dicker und kräftiger wieder zurückkommen!"
Chef (nach 3 Wochen): „Sie sehen ja fabelhaft gut aus! In wel-
cher schönen, herrlichen Luft haben Sie denn Ihre Ferien verbracht? "
Angestellter: „Ich habe während meines Urlaubs bei der Kon-
kurrenz gearbeitet."
De Gahnbardieh
Eemal in meinem Lä'm habe ich meinen Gebordsdag ganz beson-
ders scheene aber unter recht eegendiemlichen Umstänn'n gefeiert, was
ich gern mal erzählen mechte. Ich war damals mit meinem Breit-
chen, meinem Reeschen, ä'm vier Jahre verlobt, da fiel mei Gebords-
dag uff eenen Sonndag. Reeschen hatte gerade Ausgehdag, und mer
trafen uns so gegen dreie am August'splatze. Eiherrjemersch, sah da
mei Schätzchen lecker aus! Sie hatte sich fermlich uffgedonnert, wie
ä richt'ge Gräfin und kam in einem wunderscheen gebliemten, grien-
lich geelben Blieschen, eenem roten Kleederrock, feine lila Strimpfe
und ganz neien breinlichen Schuhen. Uff ihrem Geppchen safi ä bik-
feines Sommcrhietchen von eener wunderbaren pfeffergrauen Kalür
und mit ä hellblauem Schleifchen garniert, daß sie fermlich zum An-
beißen war. Weeßte Reeschen, sage
ich zu ihr, indem ich mich so sehr über
sie freie, was mer Heike machen wolln?
Mer wern mal an de Pleiße gehn
und dort uns n' Gähn nehm'n und
ä bißchen nach Maisteeßers Gaffee-
garten nauS fahrn. Dort trink mer
ä Däßchen guten Gaffer und wenns
denn schummerig werd, dann fahren
mer wieder hübsch gemiedlich zericke.
Mei Freind Thedor, der neilich auch
dorten war, hat mer nämlich gesagt,
es wäre egal ganz herrlich gewäsen,
wenn er beim Aussteigen aus dem
Gähne nicht ä bißchen ins Waffer
nei gefallen wäre.
Also mer machen nun auchwärklich
loS, kommen richtg mit unserem
Gähn bei Maisteeßers an und binden
ihn so ä kleenes Stickchen abseits
hinter eenem dichten Gebische an.
Wie ich mich an dem Dage über
mei Reeschen gefreit habe, kann ich
ihnen wärklich kaum erzählen. Da-
mals war se — ee iS nu mit den
Jahren leider ä bißchen sehr ins
Gegendeil umgeschlagen — so scheen
schweigsam, daß es eene reene Her-
zensfreide war. Als mer nach dem
Gaffer nun so recht vergniegt zu-
Dir Neu«. „Was muß ich sehen! Sic wollen in feinen Familien gedient haben, und schneuzen
sich in die Hand!" - „In feinen Familien nehme ich natürlich das Taschentuch."
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Angestellter: „Ich möchte mich verabschieden, da ich heute für
3 Wochen aus Urlaub gehe."
Chef: „Na, ich wünsche Ihnen eine recht gute Erholung! Sie
dürsten etwas dicker und kräftiger wieder zurückkommen!"
Chef (nach 3 Wochen): „Sie sehen ja fabelhaft gut aus! In wel-
cher schönen, herrlichen Luft haben Sie denn Ihre Ferien verbracht? "
Angestellter: „Ich habe während meines Urlaubs bei der Kon-
kurrenz gearbeitet."
De Gahnbardieh
Eemal in meinem Lä'm habe ich meinen Gebordsdag ganz beson-
ders scheene aber unter recht eegendiemlichen Umstänn'n gefeiert, was
ich gern mal erzählen mechte. Ich war damals mit meinem Breit-
chen, meinem Reeschen, ä'm vier Jahre verlobt, da fiel mei Gebords-
dag uff eenen Sonndag. Reeschen hatte gerade Ausgehdag, und mer
trafen uns so gegen dreie am August'splatze. Eiherrjemersch, sah da
mei Schätzchen lecker aus! Sie hatte sich fermlich uffgedonnert, wie
ä richt'ge Gräfin und kam in einem wunderscheen gebliemten, grien-
lich geelben Blieschen, eenem roten Kleederrock, feine lila Strimpfe
und ganz neien breinlichen Schuhen. Uff ihrem Geppchen safi ä bik-
feines Sommcrhietchen von eener wunderbaren pfeffergrauen Kalür
und mit ä hellblauem Schleifchen garniert, daß sie fermlich zum An-
beißen war. Weeßte Reeschen, sage
ich zu ihr, indem ich mich so sehr über
sie freie, was mer Heike machen wolln?
Mer wern mal an de Pleiße gehn
und dort uns n' Gähn nehm'n und
ä bißchen nach Maisteeßers Gaffee-
garten nauS fahrn. Dort trink mer
ä Däßchen guten Gaffer und wenns
denn schummerig werd, dann fahren
mer wieder hübsch gemiedlich zericke.
Mei Freind Thedor, der neilich auch
dorten war, hat mer nämlich gesagt,
es wäre egal ganz herrlich gewäsen,
wenn er beim Aussteigen aus dem
Gähne nicht ä bißchen ins Waffer
nei gefallen wäre.
Also mer machen nun auchwärklich
loS, kommen richtg mit unserem
Gähn bei Maisteeßers an und binden
ihn so ä kleenes Stickchen abseits
hinter eenem dichten Gebische an.
Wie ich mich an dem Dage über
mei Reeschen gefreit habe, kann ich
ihnen wärklich kaum erzählen. Da-
mals war se — ee iS nu mit den
Jahren leider ä bißchen sehr ins
Gegendeil umgeschlagen — so scheen
schweigsam, daß es eene reene Her-
zensfreide war. Als mer nach dem
Gaffer nun so recht vergniegt zu-
Dir Neu«. „Was muß ich sehen! Sic wollen in feinen Familien gedient haben, und schneuzen
sich in die Hand!" - „In feinen Familien nehme ich natürlich das Taschentuch."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Erholung" "Die Neue"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1928 - 1928
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 169.1928, Nr. 4342, S. 198
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg