Vorsorge!
„Sie kommen jetzt recht oft vom
Friedhof. Haben Sie in der Familie
einen Trauerfall gehabt?"
„Nein! Aber ich habe für mich eine
Krabstelle gelöst und da besuche ich nuck>>
manchmal. Später geht mir ja doch
keiner mehr raus."
Aus der Schulstube
Aller-seelentag
Was steht ihr da und starrt und starrt,
und weint, daß Teure schlafen ? -
Das Leben hat uns alle genarrt
und nur das Grab ist Heimathafen.
Gott weht durch uns. - Lin Traum der Tod!
Und nichts im All kann sterben.
Tod ist nur Brücke. Morgenrot
Stimmt
Sie: „Hier in der Zeitung lese ich
eben, dass das frühe Ergrauen der Man-
ner von den Hüten kommt." - Er: „Ja,
von den Hüten ihrer Frauen!"
Eingehende Erkundigung
„Wie ist der neue Kassierer?" - „Eine
ehrliche Haut!" — „Und innerlich?"
Der Lehrer hat den Kindern erklärt,
wen die Statuen in der Kirche vor-
stellen. Bei der Statue des heiligen
Augustinus bemerkt er: derselbe bat ein
Buch in der Hand. Dies will sagen,
daß er ein Kirchenlehrer war. Am an-
dern Tag will der Lehrer sehen, was sich
die Kinder gemerkt haben und fragt
u. a.: „Warum hat der heilige Augustinus ein Buch in der Hand?
Nur ein Schüler des I. Schuljahrs erhebt lebhaft den Finger.
„Na, also warum, Josefle?"
„Daß ers ufffchreibe ka, wenn se schwätzet!"
Diskret
Dame: „Mein Mann bat ja bei Ihnen seinen Stammtisch. Wie-
viel trinkt er da immer?" — Wirtin: „Immer nur noch eins."
Nervenkur
„Sie haben zu stark getrunken, daher
sind Sie nun so nervös," meinte der
Arzt. „Ich empfehle Ihnen, wenn die
Nervosität einsetzt, tüchtig zu effen und
das Trinken ganz zu Unterlasten."
Der Kranke tat so. Eines Tages
kommt er zu seiner Pensions-Wirtin gestürzt, sehr nervös, und ruft:
„Ü entsetzlich! Ich glaube mein Zimmernachbar hat sich erschoffen! -
Schnell ein großes Eisbein mit Sauerkohl!"
In der spiritistischen Sitzung
„Der Geist des Sokrates läßt lange auf sich warten!"
„Vielleicht darf er abends nicht fort; Sie hätten halt doch die
Panthippe mitzitieren müffen!"
ist nur durch Nacht und Granu zu werben.
Was steht ihr da und starrt und starrt,
weil mancher Freund verschollen —
Im Leben ist kein Tag' mehr hart,
wenn wir einander lieben wollen!
Josef S t o 11 r e i t e r
,-CA-
vv/
Nach der Beerdigung. Frau Meier ist soeben beerdigt worden. Meier drückt dem Pastor fünf Mark in die Hand: „Für die Kirchen-
gemeinde," sagt er. Der Pastor betrachtet enttäuscht die fünf Mark und sagt: „Je größer der Schmerz, desto mehr pstegt man zu geben."
„Wenn das so ist," erwidert Meier, „dann geben Sie mir meine fünf Mark wieder her."
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„Sie kommen jetzt recht oft vom
Friedhof. Haben Sie in der Familie
einen Trauerfall gehabt?"
„Nein! Aber ich habe für mich eine
Krabstelle gelöst und da besuche ich nuck>>
manchmal. Später geht mir ja doch
keiner mehr raus."
Aus der Schulstube
Aller-seelentag
Was steht ihr da und starrt und starrt,
und weint, daß Teure schlafen ? -
Das Leben hat uns alle genarrt
und nur das Grab ist Heimathafen.
Gott weht durch uns. - Lin Traum der Tod!
Und nichts im All kann sterben.
Tod ist nur Brücke. Morgenrot
Stimmt
Sie: „Hier in der Zeitung lese ich
eben, dass das frühe Ergrauen der Man-
ner von den Hüten kommt." - Er: „Ja,
von den Hüten ihrer Frauen!"
Eingehende Erkundigung
„Wie ist der neue Kassierer?" - „Eine
ehrliche Haut!" — „Und innerlich?"
Der Lehrer hat den Kindern erklärt,
wen die Statuen in der Kirche vor-
stellen. Bei der Statue des heiligen
Augustinus bemerkt er: derselbe bat ein
Buch in der Hand. Dies will sagen,
daß er ein Kirchenlehrer war. Am an-
dern Tag will der Lehrer sehen, was sich
die Kinder gemerkt haben und fragt
u. a.: „Warum hat der heilige Augustinus ein Buch in der Hand?
Nur ein Schüler des I. Schuljahrs erhebt lebhaft den Finger.
„Na, also warum, Josefle?"
„Daß ers ufffchreibe ka, wenn se schwätzet!"
Diskret
Dame: „Mein Mann bat ja bei Ihnen seinen Stammtisch. Wie-
viel trinkt er da immer?" — Wirtin: „Immer nur noch eins."
Nervenkur
„Sie haben zu stark getrunken, daher
sind Sie nun so nervös," meinte der
Arzt. „Ich empfehle Ihnen, wenn die
Nervosität einsetzt, tüchtig zu effen und
das Trinken ganz zu Unterlasten."
Der Kranke tat so. Eines Tages
kommt er zu seiner Pensions-Wirtin gestürzt, sehr nervös, und ruft:
„Ü entsetzlich! Ich glaube mein Zimmernachbar hat sich erschoffen! -
Schnell ein großes Eisbein mit Sauerkohl!"
In der spiritistischen Sitzung
„Der Geist des Sokrates läßt lange auf sich warten!"
„Vielleicht darf er abends nicht fort; Sie hätten halt doch die
Panthippe mitzitieren müffen!"
ist nur durch Nacht und Granu zu werben.
Was steht ihr da und starrt und starrt,
weil mancher Freund verschollen —
Im Leben ist kein Tag' mehr hart,
wenn wir einander lieben wollen!
Josef S t o 11 r e i t e r
,-CA-
vv/
Nach der Beerdigung. Frau Meier ist soeben beerdigt worden. Meier drückt dem Pastor fünf Mark in die Hand: „Für die Kirchen-
gemeinde," sagt er. Der Pastor betrachtet enttäuscht die fünf Mark und sagt: „Je größer der Schmerz, desto mehr pstegt man zu geben."
„Wenn das so ist," erwidert Meier, „dann geben Sie mir meine fünf Mark wieder her."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Nach der Beerdigung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1928
Entstehungsdatum (normiert)
1923 - 1933
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 169.1928, Nr. 4344, S. 219
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg