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unten gar vergessen, ihre Instrumente zu stim-
men?! Der gute Schwammerl! Seine naive
Musikerseele abnte noch nichts von den unbe-
grenzten Möglichkeiten einerIazzband! Er hatte
ja noch nicht einmal ein Saxophon gesehen!!

Und dann flog der Vorhang hoch und ein Neger
- ein waschechter Nigger in Biedermeiertracht
sang mit einer mächtigen Naturftimme zu dgr
nunmehr unverkennbaren Melodie des „Heiden-
rösleins": 't was a boy who saw soine rose
Rosebud 'mengst the heather . .

Während sich im Hintergrund die ganze Geschichte
mit dem Röslein und dem wilden Knaben in
stark modernisierter Auffassung als Film ab-
spielte. Nach jeder Strophe legte der andere
„wilde" Knabe einen bravourösen Stepp ein, der
rauschenden Beifall fand. - Hierauf kam der
„Frühlingstraum." Als Monstre-Ballet in mär-
chenhafter Ausmachung, - mit sechzig als ge-
mischte Frühjahrspflanzen verkleideten Tillergirls
und noch einem hübsche» Mädchen, das offenbar
im „Traum" total vergessen hatte, was anzu-
ziehen . . . Dem Franzl blieb vor Staunen die
£uft weg. Als aber gar im sechsten Bild, zu Mo-
tiven aus der „Winterreise," — ein veritabler
Eisenbahnzug mit Fauchen und Pfeifen und Ge-
stank über die Bühne donnerte.... Da wehte
plötzlich vom hintersten NotauSgang herein eisiger
Zugwind durch den Zuschauerraum. Und die alte
Gardroberin draußen, die ein Sonntagskind war,
sah einen kleinen, geisterblaffen Herrn mit ge-
sträubtem Haupthaar herausstürzen . . .

Kurz vor Mitternacht erwachte St. Petrus von
einem verzweifelten Gepumper an der Himmels-
tür. Er war nicht schlecht erschrocken, als draußen eine kieinlaüte
Stimme wimmerte: „Ich bin 's — der Schubert Franzl. Laßt 's
mi eini - gschwind!" Und gleich darauf der Jubilar völlig verstört
und zähneklappernd hereinwankte. „Ja was is denn, Franzl — du


Baderslebrling: „Moasta, Sie soll» hoamkemma, da Kreuzbofbauer möcht si an Zahn
ziagn laffn!" - Bader: „I kimm glei! Mach» derweil a wengl locka!"

bist schon wieder da?!" — „Ja, Peterl," nickte der Schwammerl
kläglich. „Und 's nächste Mal geh i gwiß nimmer »unter. Wer weiß
- was die da unten bis zu mei'm zweihundertsten Sterbtag für a
Musik erfundn Ham . . .!!"

Herr Mulps: Der Witzbold und der unheimliche Fahrlgenosie

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Baderslehrling" "Herr Mulps: Der Witzbold und der unheimliche Fahrtgenosse"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Roeseler, August
Krain, Willibald
Entstehungsdatum
um 1928
Entstehungsdatum (normiert)
1923 - 1933
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 169.1928, Nr. 4346, S. 244

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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