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Zeichnung von T. I. Bauer

„Wirklich ein reizender Abend! Ganz entzückend!"
„Sie irren - ich bin nicht der Lausherr."

Bei der Kindervisite

„Eßt nicht soviel, Kinder!
Ihr werdet gleich platzen!"

„Ich nicht, Mutter; ich habe
noch zwei Falten im Bauch!"

Einziehungstag

„Die Wettervoraussage
für morgen müssen wir ändern
und Rege» prophezeien — da
nehmen die Leute sich wenig-
stens nichts vor und sind zu
Lause,wenndieAbonnements-
gelder eingezogen werden!"

Klarer Beweis

Rummel junior hat be-
schlossen, Meta Scholle ganz
ergebenst um ihre Land zu
bitten. Von diesem Entschlüsse
macht er seinem alten Lerrn
Mitteilung.

Der alte Rummel steht
dem Projekt ablehnend gegen-
über. „Warum gerade die?
Ich kenn' doch die Meta
Scholle, ich Hab' sie doch auf-
wachsen sehn. Eine Gans ist
sie, eine dumme Pute."

Aber die jungen Leute
wollen ja nie die wohlgcmein
ten Ratschläge der Alten
höre». Der junge Rummel
zuckt nur die Achseln, pfeift
sich ein Auto heran und fährt
mutig los. Eine Stunde später
kommt er zu Fuß zurück ge-
schlichen. „Nicht im Traum
hätt' ich mir das einfallen
lassen! Sie hat nein gesagt,
rundweg nein!"

„Was, sie will dich nicht?"
Der alte Rummel wundert
sich. „Da Hab' ich dem Mädel
Unrecht getan — die scheint
doch nicht so dumm zu sein."

— on.

Selbstdiagnose

Von G > r g

Der Wirrnisse im Menschenleben sind so viele, daß cs
des eigenartigen Falles, „Summerer" nicht mehr bedurft hätte.
Indes, da ist er nun einmal und soll darum auch der All-
gemeinheit nicht vorenthalten werden.

Vorbemerkung: Der Ritzberger Viehmarkt ist vorbei, und
das verkaufte oder unverkauft gebliebene Vieh zum größten
Teil schon wieder Heimgetrieben. In den Wirtshäusern ist es
still geworden; nur da und dort hockt noch ein Tisch voll
Bauern beisammen nnd kann sich nicht trennen vom Bieraus-
jpielen oder von der Politik. Allmählich aber drückt sich auch
von diesen Ausdauernden einer nach dem andern. So auch der
Summerer-Franzl, ein Gütler, der eigentlich das Wirtshaus-
gehocke nicht nötig hätte, aber dennoch nirgends fehlt, wo die
4

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Bauern kritisch sind, und das sind sie immer, wenn sie die
Füße unterin Biertisch haben.

Also, auch der Summerer-Franzl geht und zieht seinen
erhandelten Ochsen aus dem WirtSstall. Und merkt es in sei-
nem Dusel nicht, daß sich der Lalfterstrick vom Ochsenkopf
gelöst hat, »och bevor der Ochs den Stall verläßt, sondern
geht und geht und zieht den Strick hinter sich drein, als hinge
wirklich der Ochs daran und marschierte mit. Und in dieser
Selbsttäuschung schreitet der Summerer fürbaß und die Land-
straße dahin. Dabei richtet er an den vermeintlichen Ochsen
- es ist jedoch, wie gesagt, niemand da als nur er selber —
immer wieder die bekannte Aufmunterung: „Lü! Lü! Weida,

tzsorkietziing Leite 6)
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Wirklich ein reizender Abend!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bauer, Carl Josef
Entstehungsdatum
um 1929
Entstehungsdatum (normiert)
1924 - 1934
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 170.1929, Nr. 4353, S. 4

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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