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Der solide Strohwitwer

„War mein Mann recht solide,
Berta, während ich verreist war?
Ist er zu allen Mahlzeiten nach
Lause gekommen?"

„Ja, nur zum Morgenkaffee
manchmal nicht, gnädige Frau!"

Begreiflich

„Wohin so eilig, Lerr Schnei-
dermeister?"

„Zum Zahnarzt!"

„And da lachen Sie noch?"
„Warum auch nicht, ich soll
ihm ja einen Anzug anmessen!"

„Sehn Se mal, gnä' Frau, was der Lerr für Löcher in de
Strümpfe macht I Die sind so groß, daß ich immer die Weckeruhr
beim Stopfen umerlege." — „Aber Anna, das haben wir doch nicht
nötig. Sofort gehen Sie hin und besorgen sich eine Stoppuhr!"

In Gedanken

„Der alte Buchhalter schläft
schon wieder! Werden Sie den
ersehen können, wenn ich ihn
entlasse?"

„Warum nicht? Eventuell neh-
me ich Schlafmittel!"

Schopenhauer und Kehrbusch

Von Schopenhauer wird erzählt, daß er immer, wenn er
im „Weißen Schwan" zu Frankfurt speiste, ein Goldstück neben
sich auf den Tisch gelegt habe, in der Absicht, es in die Ar-
menkasse zu tun, wenn die in seiner Nachbarschaft sitzenden
Offiziere einmal über etwas anderes als Weiber, Pferde und
Gamaschendienst sich unterhalten würden.

Der alte Kehrbusch mag das einmal gelesen haben, viel-
leicht ist er aber auch ganz von selbst auf etwas Aehnliches
verfallen. Vor einem halben Jahre hat Kehrbusch sein Gut
verkauft und ist in die Stadt gezogen. Jeden Nachmittag geht
er in's „Caf6 Pelikan", um Zeitungen zu lesen. Das „CafS
Pelikan" liegt nahe bei seiner Wohnung; da braucht er nach
dem Mittagsschlaf nicht weit zu laufen, bis er seine Taffe
Kaffee hat. Sonst würde er dieses Lokal vielleicht nicht be-
ehren, denn es sitzen dort so viele Literaten, und die sind ihm
unangenehm.

Ja, und nun hat sich der alte Kehrbusch angewöhnt, jedes-
mal neben seine Kaffeetasse einen Fünfmarkschein zu legen,
— den er dann immer, wenn er geht, mit einem verdrossenen
Kopfschütteln wieder in der Brieftasche verwahrt. „Seit einem
Vierteljahr mache ich das nun schon," hat er erzählt. „Die
alte Streichhölzerfrau an der Ecke soll den Fünfmarkschein
kriegen, wenn bei den Kerlen da, den Schriftstellern, einmal
an einem Nachmittag nicht von irgend einem ihrer Kollegen
gesagt wird, er habe Bockmist geschrieben." —on.

Auf dem Personen-Anmelde-'Büro

Name? Amalie Zephir! Geburtsort? München.
Stand? Sängerin! Alt? — Nein, Sopran!

Sportplatz der Vorstadt

„Det soll 'n Eisloosplatz sind? Wenn da 'n heeßer Zijarren-
stumme! hinjeschmissen wird, jibt det Ianze eene Pfütze!"

Der Mann muß hinaus-

Der Sträfling 112 sollte mittags um 12 entlassen werden.
Er hatte eine ganz nette Zeit gebrummt.

Vormittags kam er händeringend zum Direktor, er weinte
und bat, ihn doch nicht durch den Lauptausgang, sondern
durch irgend ein Linterpförtchen herauszulassen.

„Mann," sagte der Direktor, „Kopf hoch! Ihre Schuld
ist gesühnt. Sie brauchen sich nicht zu schämen!"

„Dat is es ja ooch nich,"
schluchzte 112, „ick Hab man bloß
Angst."

„Aber wovor denn?"

„Na, Lerr Direktor, ick hatte
doch 24 Damen die Ehe ver-
sprochen." Curry

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Sehn Se mal, gnä' Frau..." "Sportplatz der Vorstadt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Kirchner, Eugen
Pommerhanz, Karl
Entstehungsdatum
um 1929
Entstehungsdatum (normiert)
1924 - 1934
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 170.1929, Nr. 4361, S. 133

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