Fliegende Blätter (170.1929 (Nr. 4553-4378) = 85. Jahrg.)

Ver Kampf um d i e Lite!

die Titelfrage wird nunmehr
Mit großer Schärfe angeschnitten,
da der Minister ernst und schwer
Zum Staatsgerichtshof hingeschritten.

Bekanntlich senkt sich jedes jfahr
Lin Titelsegen noch auf Bayern;
dann kann sich eine große Schar
Mit schönen Prädikaten feiern.

So wird zum Beispiel durch den Staat
Manch Apotheker Pharmazierat;

der Arbeite- wie Gewerberat
Lrgeben auch recht schönen Zierat.

Kommt nicht in Schaden, falls es brennt!
Wer also warnt, der ist zu loben,

Und darum wurde manch Agent
Schon zum vcrsich'rungsrat erhoben.

So schafft man neue Titel rings.
Weil das die Leut' in Bayern lieben,
doch nach dem Willen Severings
Zst dem ein Riegel vorzuschieben.

Wer milde denkt, der sagt wohl: „Ra,
der Brauch ist schließlich zu verzeihen;

der arme Staat hat heute ja
Sonst gar nichts weiter zu verleihen/'

indessen: die Verfassung schreibt
Ls vor, daß niemand mehr betitelt,
Und wer das Gegenteil betreibt
An unsrer Reichsversassung rüttelt.

die 8rage ist entsetzlich ernst.

D Staatsgcricht, was wirst du sagen?
Wenn du die Titel nun entfernst, —
Wird dann nicht großes Unheil tagen’

Wir warten voller Bangen ab.
doch er, der an den Titeln krittelt, -
(V weh, wie wird er, nicht zu knapp,
3n Bayern jetzt betitelt!

Peter Robinson

u

Schnell gefaßt „Ober, das Tischtuch ist ja die reinste
Speisekarte!"

„And was haben der Lerr gewählt?"

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Wir sprachen über Börsentips.

Richard notierte eifrig jede Chance.

Willi, der mangels Masse mit seiner Ver-
mögensverwaltung nie viel Arbeit hatte, erklärte
plötzlich: „Ich habe meist Papiere von A. G.
Landshut."

„Wie — wer — wo — A. G. Landshut —
kenn' ich gar nicht!" kräht Richard.

„Labe zufällig eines dabei!" begütigt Willi.

„Lerzeigen!"

And dann wurde das Papier entrollt und
gelesen:

Vollstreckungsbefehl in der Sache Meier gegen
Willi L.

Amts-Gericht Landshut.



k) f z . „ M 1 dem jungen Menschen, der die Schule verläßt,

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