Lin Dichter ist laut Tradition
Lin Mensch, der öfters animiert ist
Zum Ausflug nach dem Helikon,
Wo feine Muse einquartiert ist.
Sie gibt ihm einen süßen Ruß
Und holt für ihn dann aus dem Stalle
Das Mgelroß, den Pegasus,
Daß er zu lichten Höhen walle,
Lr läßt von diesem Schwebegaul
Sich durch Unendlichkeiten tragen
Und kann dabei, wenn er nicht faul,
Die sogenannte leier schlagen.
Lin Dichter
Was dabei seinen Geist durchzuckt,
Wird, wenn er's wacker ausgeschrieben.
Manchmal dann später auch gedruckt
Und auch buchhändlerisch vertrieben.
So denkt man sich den dichter gern.
Doch die beschriebene Methode
liegt vielen Dichtern seht sehr fern
Und kam schon lange aus der Mode.
t
Da hat zum Beispiel als Poet
Sich etabliert Rarlotto Meier,
Der, weil sie Zeit raubt, ganz verschinäht
Die ihm sehr unbequeme leier.
Schnell muß es gehn. Das Manuskript
Will er sofort in fänden halten, —
Die Verse seien gleich getippt.
Sowie sie seinen Geist durchknallten.
So inuß das Saiteninstrument
Lei ihm der Schreibmaschine weichen;
Lr kann damit, wenn er entbrennt,
Lnorme Produktion erreichen,
Rur eines ist dabei fatal:
5m 8euer dichterischer Balze
Zerhaut das 8arbband er total
Und manchmal auch die Gummiwalze,
Drum stockt, da diese Dinge jetzt Der poesiebetrieb zuletzt
So teuer, wie sie nie gewesen. Durch die verfluchten hohen Spesen,
P«I«r Rodinjon
382
Lin Mensch, der öfters animiert ist
Zum Ausflug nach dem Helikon,
Wo feine Muse einquartiert ist.
Sie gibt ihm einen süßen Ruß
Und holt für ihn dann aus dem Stalle
Das Mgelroß, den Pegasus,
Daß er zu lichten Höhen walle,
Lr läßt von diesem Schwebegaul
Sich durch Unendlichkeiten tragen
Und kann dabei, wenn er nicht faul,
Die sogenannte leier schlagen.
Lin Dichter
Was dabei seinen Geist durchzuckt,
Wird, wenn er's wacker ausgeschrieben.
Manchmal dann später auch gedruckt
Und auch buchhändlerisch vertrieben.
So denkt man sich den dichter gern.
Doch die beschriebene Methode
liegt vielen Dichtern seht sehr fern
Und kam schon lange aus der Mode.
t
Da hat zum Beispiel als Poet
Sich etabliert Rarlotto Meier,
Der, weil sie Zeit raubt, ganz verschinäht
Die ihm sehr unbequeme leier.
Schnell muß es gehn. Das Manuskript
Will er sofort in fänden halten, —
Die Verse seien gleich getippt.
Sowie sie seinen Geist durchknallten.
So inuß das Saiteninstrument
Lei ihm der Schreibmaschine weichen;
Lr kann damit, wenn er entbrennt,
Lnorme Produktion erreichen,
Rur eines ist dabei fatal:
5m 8euer dichterischer Balze
Zerhaut das 8arbband er total
Und manchmal auch die Gummiwalze,
Drum stockt, da diese Dinge jetzt Der poesiebetrieb zuletzt
So teuer, wie sie nie gewesen. Durch die verfluchten hohen Spesen,
P«I«r Rodinjon
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ein Dichter"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1929
Entstehungsdatum (normiert)
1924 - 1934
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 170.1929, Nr. 4376, S. 382
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg