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Pur,

Eberhardine führte die Dame ins Wohn-
zimmer. Es war ihr, als ob eine eisige Land
nach ihrem Kerzen griffe.

Purz befand sich bei Lerrchen in der Kam-
mer und half ihm beim Rasieren.

Auch Bertram war sofort im Bilde. Weh-
mütig streichelte er das Tierchen, während er
mit anhörte, wie Fräulein Küpfchen in den
höchsten Tönen rief: „Er ist nicht zu verken-
nen, er hat einen weißen Fleck am rechten Ohr."

Eberhardine antwortete nicht, und da reifte
der Entschluß zu einer schwarzen Tat urplötz-
lich in Bertrams sonst wenig verbrecherischer
Seele. Er griff in das Rohr 'des Kammer-
ofens, holte eine Fingerspitze voll Ruß hervor
und beschmierte das rechte Ohr des Kundes
gründlich damit.

Eigentlich war das ein einfältiges Anter-
nehmen, denn Purz würde ja seine Lerrin
wieder erkennen.

Nun, mockte es dann kommen, das
Schlimmste.

Bertram riß die Wohnzimmertür auf, und
Purz strebte vorwärts. Beim Anblick von
Fräulein Lüpfchen, die aus das schwarze Ohr
starrte, stutzte Purz, beschnupperte die Dame,
machte „Buff", wandte sich ab und sprang der
weinenden Eberhardine auf den Schoß, wo er
„Baff" machte und lachte.

Kopfschüttelnd und trauernd zog Fräulein
Küpfchen ab, und Miesepiens behielten Purz.

Das war nicht recht von Miesepiens ge-
tan, und es muß zugegeben werden, daß diese
Geschichte die Zensur, moralisch, nicht verdient.

Äie Auslage einer großen Buchhandlung
ist in auffallendster Weise mit dem berühmt
gewordenen Roman „Im Westen nichts
Neues ...!" ausstaffiert.

Gleich daneben befindet sich der Laden eines
Altwarenhändlers, der in seinem Fenster einen
groß beschriebenen Zettel angebracht hat:

Zn Westen nichts Neues
dafür aber in Losen

Tempo der Mode

„Ihr werdets nicht glauben, Kinder. Ich
war neulich in Linterpommern bei meiner
Tante, da war schlanke Linie noch modern!"

Anbegreiflich

Flora Posansky, die ein weiblicher Ru-
binstein oder Liszt werden will, gibt ihr erstes
Konzert. Der Mensch von der Konzertagentur
meldet ihr: „Faul, gnädiges Fräulein. Sogar
oberfaul! Ich Hab' eben gezählt: 21 Leute sitzen
im Saal."

„Aber das ist doch gar nicht möglich-

ich habe doch selber 150 Karten verschenkt!"

„Äeine Frau scheint ein bißchen zu
schmollen, alter Freund!"

„Ja, ich weiß. Ich Hab ihr vor zwei Jahren
ein Kleinauto versprochen."

„Na, und »och nicht angeschafft? Da mußt
du jetzt wohl mal ein übriges tun!"

„Ist geschehen. Ich Hab ihr vorhin ne
s-Zylinder-Limousine versprochen. Aber Frauen
sind ja nie zufrieden." A. W.

Das Großstadtkind

Die kleine Mimi durfte während der Fe-
rien aus der Großstadt zum ersten Mal aufs
Land zu ihrem Großvater. Der ist ein leiden-
schaftlicher Fischer und nimmt die kleine Mimi
einmal zu einem Fischzug mit. Sie muß am
User bleiben, und er steigt mit seinen Wasser»
stiefeln mitten in den Fluß und läßt die Flug-
gerte schwirren. Ohne jeden Erfolg. Die Mimi
beobachtet sehr interessiert die einzelnen Vor-
gänge. Dann steigt der Alte wieder ans
Land.

„Ich weiß schon, Großpapa", sagt die Kleine,
„warum du keinen Fisch erwischt hast."

„Ja, warum denn?"

„Du warst zu weit in der Mitte, die Fische
schwimmen doch rechts."

„Da drüben der Lerr, der soll Modell zum Standbild des unbekannten
Soldaten gestanden haben."

„Dazu war er der richtige. Der war t.en ganäen Krieg reklamiert
und als Soldat ganz unbekannt."

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Da drüben der Herr..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Mauder, Josef
Entstehungsdatum
um 1929
Entstehungsdatum (normiert)
1924 - 1934
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 171.1929, Nr. 4380, S. 27

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