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Das arme Vieh „Was, bloß vierhundert

Mark? Und so a schöus Stückle! Das ischr doch unter Brüdern seine sechshundert wert!"

„So schrei doch wenigstens nit so! Siehst ja, wie der Ochs aufpaßt. And's Meh
braucht nu emol nit z'wisse, was 's wert ischt!"

haben mögen, was tausend andern ge-
fallen hat. Guten Tag!"

Fräulein Dröse hat das nicht ganz
verstanden, aber Eugen Minzel hat zu-
gehört. „Eigentlich hat sie recht gehabt.
Das war 'n wertvoller Fingerzeig. Wir
müssen einen Artikel als exquisit, als
nur für wenige erlesene Leute bestimmt
hinstellen. Werden Sie das können,
Fräulein Dröse?"

„O gewiß, Äerr Minzel," sagt Fräu-
lein Dröse.

Ein Äerr kommt in den noblen Laden.
„Rasierseife, bitte! Oder nein - ich
werde mal Rasiercreme probieren."

Fräulein Dröse zeigt eine Tube vor-
„Bitte, mein Äerr!"

„Ist die wirklich gut, Fräulein?"

Fräulein Dröse lächelt liebenswürdig.

„O-die kaufen nur sehr wenige

§>erren!" - -cm.

Beweis

„Laben Sie sich mit Ihrem mangel-
haften Französisch in den Pariser Re-
staurants verständlich machen können?"

„Brillant! In den vierzehn Tagen
habe ich fünf Pfund zugenommen I"

Die Kunst des Verkaufens

Eugen Minzel hat unlängst eine» nob-
le» Laden eröffnet: Parfümerien, Toilette-
utensilien und so weiter. Seine Verkäuferin
ist Fräulein Dröse.

„Sie müssen geschickter sein, Fräulein
Dröse," sagt heute Eugen Minzel. „Wenn
sich jemand einen Artikel ansieht,da»n müssen
Sie verstehen, in ihm die Meinung zu er-
wecken, das Ding wäre ungeheuer be-
gehrenswert. Er inuß glauben, viele Tau-
sende hätten schon den Wunsch gehabt, so-
was zu besitzen. Dann kriegt er auch Lust
darauf, dann kauft er."

„Ich werde mich danach richte», Lerr
Minzel," verspricht Fräulein Dröse.

Eine Dame kommt in den noblen Laden,
kauft eine Flasche Kölnisches Wasser und
sieht i» den Glaskasten hinein, wo die
schönen Etuis mit den für die Nagelpflege
nötigen kleinen Geräten liegen. Eines
scheint ihr zu gefalle». Fräulein Dröse
hott es heraus. „Ist doch wunderhübsch —
nicht lvahr, gnädige Frau? Jeder Dame
gefällt das; wir haben schon tausende da-
von verkauft."

Sofort schiebt die Dame das Etui zurück.
„Danke, nein!" Und dann erklärt sie der
Verkäuferin: „Das war keine Empfehlung,
liebes Fräulein. Das war ein Appell an
Lerdeninstinkte, der nicht iuimer wirkt.
Es gibt auch Leute, die für sich nicht das
390

„Schon wieder hast du den Lippenstift vor, Käthe! Uns
soll doch der Sport die gesunden Farben geben."
„Man soll den Sport unterstützen!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Das arme Vieh" "Schon wieder hast du den Lippenstift vor,..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Mauder, Josef
Frank, Hugo
Entstehungsdatum
um 1930
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1940

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 172.1930, Nr. 4429, S. 390

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
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