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Der Möbelhändler „Wenn Sie mal i» den Ehestand zu treten beabsichtigen, denken

Sie an mich, Fräulein!"

„Soll das ein Antrag sein?"

„Nein; ich möchte Ihnen eine Wohnungseinrichtung verkaufen!"

Im Dusel

„Mutter, ich glaube, unser
Zimmerherr, der Musiker, hat
'n Schwips. Steht vor dem
Notenständer, bläst das Luft-
kissen auf und schimpft, daß
kein Ton 'rauskommt!"

Das neue Haus

„Da steht der Kerl schon
wieder mit dem Dienstmädchen
auf der Treppe! Labe ich
Ihnen mein Laus nicht ver-
boten ?"

„Ja, inzwischen sind Sie
aber doch umgezogen, Lerr
Müller!"

Unter Spihbuben

„Es scheint bei den großen
Leuten jetzt auch schlechte Zei-
ten zu geben."

„Ick sage dir, in den letzten
Wochen Hab 'ck drei goldne
Uhren erwischt,und keene ging."

Geistige Kost

„Nur aus Lunger wollen
Sie gestohlen haben? Ja,
nahmen Sie denn nicht außer
dem Brot noch Bücher mit?"

„Auch die habe ich ver-
schlungen, Lerr Richter!"

Beim Zahnarzt

„Ach bitte, lassen Sie mich
doch vor, ich habe größere
Schmerzen als Sie!"

„Wie lönnen Sie das
wissen?"

„Sie haben bei dem Witz,
der eben erzählt wurde, ge-
lacht; ich nicht!"

Da draußen aber ist's herrlich

Urplötzlich, Knall und Fall. Ich möchte bloß wissen, warum.
Sie ist doch schon ziemlich lange dagewesen. And 45 Mark
Lohn bekam sie den Monat. Was mag es da bloß gegeben
haben? Na, übermorgen habe ich die Waschfrau im Lause, die
wird Bescheid wissen. Wir haben hier in der Kolonie bloß die
eine Waschfrau — die kann einem alles erzählen. Sie haben
es heute aber wirklich schlecht getroffen. Sonst ist die Frau
Schuster immer da, aber einmal in der Woche fährt sie mit
dem kleinen Jungen in die Stadt zum Arzt. Er hat was mit dem

einen Bein, und da gehen sie zu so einem Spezialisten-

wie heißen die doch gleich?"

„Zu einem Orthopäden!" sprach hier eine rauhe Männer-
stimme, als deren Eigentümer sich ein rüstiger Greis erwies,
der jetzt aus dem Nachbarhause links gekommen war. Der
Lund, der sich inzwischen beruhigt hatte, verschwand mit scheuem
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Rückwärtsblicken, das auf üble Erfahrungen mit dem rüstigen
Greise deutete.,

„Ganz richtig, Lerr Regierungsrat — zu einem Ortho-
päden," sagte die Dame mit dem Strickstrumpf. „Eine teure
Sache, nicht wahr?"

„Aber gewiß, und ganz überflüssig. Wenn sie den Jungen
tüchtig turnen ließen, wär's gerade so gut."

„Sehen Sie, Lerr Regierungsrat, das sagt mein Mann
auch." Die Dame wandte sich wieder an Bockelbergs: „Schusters
haben nämlich einen kleinen Jungen. Er ist aber nicht von der
Frau, er ist von Schusters erster Frau. Bon der ist er ge-
schieden. Denken Sie: durchgegangen ist ih»l die Frau. Natür-
lich haben sie das hier keinem Menschen erzählt, und die Frau
tut grade so, als ob der Junge ihr Kind wäre."

„Laha, ich hab's aber doch 'rausgekriegt," wieherte der
rüstige Greis. „Als die Leute hier 'rausgezogen waren, Hab'
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Möbelhändler"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Kirchner, Eugen
Entstehungsdatum
um 1930
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1940

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 172.1930, Nr. 4430, S. 408

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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