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Zeichnung von H. R. Pfeiffer

Höflich „Denken Sie, was ich geträumt habe, Fräulein Paula!

Wir liefen Schlittschuh; ich fiel hin, und da haben Sie mich
ganz schrecklich ausgelacht." — „O, entschuldigen Sie, bitte!"

Der Egoist

„Was kriegt denn Ihre Frau zum
Geburtstag?"

„Ich schenke ihr immer Geld,
damit sie mir zu dem meinigen etwas
kaufen kann!"

Das Ziel

„Sehn Sie bloß, wie der Dr.
Veyßer heute strahlt! Er ist von dem
großen Filmkonzern mit einem Rie-
sengehalt engagiert worden."

„Also hat er's erreicht! Drei
Jahre lang hat er ja gegen die
Dummheiten des Films geschrieben."

Vorgetäuschter Schlummer

Puseback gehört zu den unmo-
dernen Bräutigämmern, die nicht
des Geldes wegen heiraten, sondern
weil sie in ihre Angebetete maßlos
verliebt sind.

Kommt Puseback nachmittags in
die Villa der Vrauteltern.

Schön-Lieschen, die glückliche
Braut, liegt in zartholdem Nach-
mittags-Schlummer im Garten, in
der Hängematte.

Setzt sich Puseback auf die Bank
und sieht zu. Alle fünf Minuten aber
steht er auf und haucht ein Küßchen
auf die rosige Wange der lieblichen
Schläferin. Ohne daß sie davon er-
wacht, natürlich.

Dieses neckische Spiel treibt er über
eine halbe Stunde. Da donnert's.
Krach, bum! Schön-Lieschen er-
schrickt, erwacht.

Beichtet Puseback:

„Last du aber einen festen Schlaf,
Liebste! Weißt du, wie oft ich dich
geküßt habe, während du in der
Hängematte geschlafen hast?"

„Siebenmal," antwortet
Schön-Lieschen.

Am Marktstand sitzt die Witwe Schraube
Und ruft: „Die letzte frische Taube!"

Die frische Taube

Und viele Passanten kommen auch
Und tippen der Taube auf den Bauch.

Am Abend ist der Markt dann aus.
Frau Schraube geht mit dem Tier nach Haus.

Passanten betasten — war zwar verboten —-
Zur Prüfung die Taube mit ihren Pfoten.

Und sagen: „Zu knochig" oder „zu weich".
Der toten Taube ist alles gleich.

Am Abend ist der Markt dann aus.
Frau Schraube geht mit dem Tier nach Haus.

Am andern Morgen ruft Frau Schraube:
„Hier noch die letzte frische Taube!"

Und sagen: „Zu mager!" oder „Zu schmal!"
Der toten Taube ist das egal.

Am Freitag noch rief rüstig Frau Schraube:
„Hier noch die letzte frische Taube!"

Jedoch ein Schild verkündet jetzt:

Um 50 Pfennig herabgesetzt.

Passanten sehen sich schüchtern um
Und gehen um diesen Stand herum.

Und macht noch kurz vor Schluß Reklame:
„Tin frisches Täubchen, liebe Dame?"

Die Taube aber ist gar nicht mehr nett,
Sie ist jetzt grün mit violett.

Sie scheint bedeutend voluminöser,

Und bloß die Beine sind gar nicht größer.

Lin alter Professor geht durch die Stände
Und fragt: „Was kostet die wilde Lnte?"

Sonst schlägt das gesamte Publikum Und endlich am Samstag um halber drei
Linen Bogen um die Taube herum. Verfällt sie der hohen Marktpolizei. Ram-iduri

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Höflich"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Pfeiffer, Reinhold
Entstehungsdatum
um 1931
Entstehungsdatum (normiert)
1926 - 1936
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 175.1931, Nr. 4488, S. 84

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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