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Zeichnung von H, R. Pfeiffer

„Ein Bild — so mit der Katze wär vielleicht ganz hübsch;
aber es ist schon allzu oft dagewesen."

„Wieso? — Ich bin noch nie mit einem Kätzchen gemalt worden."

Der gefährliche

Besucher

Flohtheaterbesitzer:
„O, ich bin ruiniert!
Während ich den Zuschau,
er einen Augenblick mit
meinen Flöhen allein ließ,
hat er in Gedanken die
ganze Truppe vernichtet —
der Kerl war ein Kammer-
jäger."

ÄmasMund bleibt vor
Verwunderung offen stehen,
als sie den Verkehrsschutz,
mann auf dem Bahnhofs-
platz arbeiten steht. Dann
wendet sie sich mißtrauisch
an Alfred, den Neffen:
„Sag mal, seid ihr alle so
nervös hier?"

Das Fremdwort

„Wie fing die Schlä-
gerei an?"

„Ich hatte den Lerrn
einen Banausen genannt,
worauf er zum Fremdwör-
terbuch griff, rasch nach-
und es mir an den Kopf
schlug!"

Sonderbar

„Sie werden meine Gre-
tel nicht wiedererkennen,
Frau Nachbarin. Wie lu-
stig die früher war! And
jetzt blickt sie mit Ernst in
die Zukunft."

„Mit Ernst? Ich denke,sie
hat sich mit Kurt verlobt!"

Mein aufmer

Ich bin einmal nach Afrika gefahren und in Aegypten aus-
gestiegen. Aegypten ist ständige Haltestelle. Genau so, wie ich in
München zum Trambahnschaffner sage: „Einmal Stachus!", ge-
nau so kann man zum Kapitän eines 10000-Tonnendampfers
sagen: „Bitte Aegypten!", und dann läßt er in Port Said halten
und pfeift, wenn man aussteigen muß.

Dann steht man da mit seinen Kenntnissen, im schwarzen
Erdteil, der sich gleich dadurch legitimiert, daß er einem eine
fingerdicke Schicht Kohlenstaub auf weiße Tropenanzüge zaubert.
Wer ein wenig von orientalischen Sprachen weiß, sagt dann
„Nebbich!", denn man soll sich dem Stil eines Landes nach Mög-
lichkeit anpaffen. Wenn er ein energischer Mann ist, dann gelingt
es ihm, ein Dutzend Briefmarkenhändler, 27 Teppichverkäufer,

3 dunkle Männer mit ägyptischen Altertümern aus Bautzen oder
Pirna und eine Rotte Bettler und Postkartenfritzen von den
Füßen zu schütteln.

244

ksamer Leser

Am dem Kern meiner Geschichte nahezukommen: ich schlen-
derte kurz und gut, nein, lang und schlecht, nilaufwärts. Ich
spähte fortwährend rechts und links, um ja keine Fata Morgana
zu versäumen. Es war auch etwas Angst vor Löwen dabei, aber
das einzige, was an wilde Tiere erinnerte, war eine Kiste Mün-
chner Löwenbräu. Sie war leer.

Auf diese Weise kam ich nach Sakkarah, einer versunkenen
Wüstenstadt, die eben aus dem Sande gebuddelt wurde. Na-
türlich traf ich einen Bekannten, einen alten Schulfreund, der
hier eine große Rolle spielte. Ich entsann mich, daß er schon in
der Schule immer die Losentaschen voll feuchtem Sand gehabt
hatte. Was ein Archäologe werden will, krümmt sich beizeiten.

„Lallo!" sagte ich.

„Lallo!" antwortet er. Die Litze macht faul.

Aber als dann Whisky-Soda unsre Zungen löste, da erzählte
er mir vieles Interessante. Whisky-Soda ist in der Wüste ungefähr

^Fortsetzung Seite 246)
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein Bild - so mit der Katze - wäre vielleicht ganz hübsch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Pfeiffer, Reinhold
Entstehungsdatum
um 1931
Entstehungsdatum (normiert)
1926 - 1936
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 175.1931, Nr. 4498, S. 244

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