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„Lächle nicht über diesen Mann, Nelli, er ist ein Fried-
hof, alle unsere Verwandten hat er aufgegessen!"

Seine Rache

Als Zahnarzt Larduin Riemenschneider, zum Kurgebrauch in 9f, an seine
Frau drahtete, forderte der Schalterbeamte von ihm drei Mark dreißig für
zweiundzwanzig Wörter. „Es sind nur zwanzig." — „Ja, aber zwei haben
sechzehn Buchstaben, fünfzehn ist Löchstgrenze." — „Dafür bestehen andere
bloß aus drei und vier Zeichen." — „Einerlei." — Der Zahnarzt unterlag.

Eine Stunde vor seiner Abfahrt überreichte er »och folgenden Tele-
grammtext:

Klaushildebrand Breitenstraeter Neuhaldensleben
Unbefriedigende Badegelegenheit Sanatoriumskost abwechslungsarm
rücksichtslose Preisgestaltung Erholungswoche» vorbeigeglucckt
Abcndschnellzug Friedrichshafen Zusammentreffen dreihundertzehn
Reiseteilnehmer Schweizertagung Zollabfertigung Umsteigebahnhof

Riemenschneider

Der Postsekretär rechnete kopfschüttelnd hin und her, her und hin. Diesmal
durfte er wirllich nur drei Reichsmark einstreichen; kein Wort zählte doppelt. L.M.

Routine

Koller hatte die Führung über sein Rad
verloren. Er sauste geradenwegs in die
kleinere der beiden Spiegelscheiben des
Feinkostladens.

Koller blieb unverletzt. Meinte der Fein-
kosthändler gutmütig: „Laben Sie aber
Glück gehabt, daß nur die kleinere Scheibe
in Trümmer gegangen ist!" Warf sich Koller
in die Brust: „Was heißt hier Glück? Das
macht alles die Routine!"

Aurtklaus kommt zum Onkel Moritz.
„Ein kleines Darlehen, lieber Onkel! Ich

brauche dringend 200 Mark-bis zum

Ersten."

Onkel Moritz wehrt ab. „Ree, mein
Lieber, so viel kann ich nicht entbehren."

Kurtklaus appelliert. „Aber du be-
kommst das Geld doch wieder, Onkel. Soll
ich denn zu einem Fremden gehn? Ich
kenne einen gewissen Raubach — — von
dem könnte ich die '.00 Mark sofort kriegen.
Aber der Lund verlangt bis zum Ersten
30 Mark Zimen."

Onkel Moritz zieht seine Brieftasche.
„Lier hast du die 3 - Mark — — geh' zu
dem Lund!" —on.

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für mich?"

„Mein Gott, wegen dem bißchen
Bauch!"

„Was heißt bißchen Bauch? Grade
hat mir der Steuersekretär auf dem
Finanzamt drausgeguckt und mir mein
Einkommen nicht geglaubt "

„Sieh mal, diesen herrlichen Blüthner-
flügel für 4000 Mark habe ich auf Raten.
Die Pedale und die unterste Oktave ge-
hören schon mir."

Dauersache

Raps leidet an rheumatischen Beschwer-
den. Doktor Strubel schreibt ihm was auf.
„Bon den Tablettcn nehmen Sie dreimal

täglich eine-in zwei Wochen können

Sie wieder springen."

Raps hat ein Bedenken. „Ich habe aber ei-
neu sehr empfindlichen Magen, Lerr Doktor."

„Pah, das Mittel können Sie jahrelang
nehmen, ohne sich den Appetit zu verderben."

„Äör mal, Gustav, die Fanny, unser
letztes Mädchen, muß die Tante von der
neuen sein." —

„Wieso denn?" —

„Na, der Briefträger war der Fanny
ihr Schwager, und die Rosa erzählt mir
heute, der Milchmann ist ihr Onkel." —

„Na ja, und —?"

„And von der Cilly, die mit beiden ging,
weiß ich doch, daß der Briefträger und der
Milchmann Brüder sind."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Lächle nicht über diesen Mann, Nelli"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Mauder, Josef
Entstehungsdatum
um 1931
Entstehungsdatum (normiert)
1926 - 1936
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 175.1931, Nr. 4502, S. 306

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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