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Zeichnung von <L. I. Bauer

„Sie machen immer uns beiden Komplimente. Macht es Ihnen
eigentlich Vergnügen, Ihr K>erz zu teilen?"

„Ich sage Ihnen, Gnädigste: geteiltes Lerz ist doppelte Freude."

Ls saßen dreiVurschen-

Lssaßen drei Burschen beim Weine.
— So was kommt öfters vor.
Erzählten: „die Meine — die
Meine!"

— So was kommt öfters vor.
„Schön war sie — ein Bild für
Renner,

An die ich mein Herze verlor.
3ch llebte sie innig im Männer."
So sagte der Erste der Männer.

- So was kommt öfters vor!
So was kommt öfters vor!

Dann sprach der Zweite voll
Wehmut:

„Wie weh das Herze mir tut.
3ch liebt' sie in Sehnen und Vemut
Und wußte, sie war mir gut.
das war kein Minnen zum
Scherze,

Als sie mich zum Liebsten erkor.
Zch weiht' ihr mein brennendes
Herze

2m Februar und auch im Märze!"
—. So was kommt öfters vor.
So was kommt öfters vor!

der dritte, der sagte vergnüglich:
„Blauäugig war meine und blond.
Sie tanzte und küßte vorzüglich
Und lachte, wie's keine gekonnt.
2ch Hab lm April sie gefunden.
Wie schlug das Herze mlr Tor!
Vas waren gar selige Stunden,
3m Mai war sie wieder ve»
schwunden !"

— So was kommt öfters vor.
So was kommt öfters vor!

So sprachen lm Zuni die dreie.

da ging ein Mädel vorbei.
Grüßt' jeden gar ernst nach der
Reihe,

Als ob er der Liebste ihr sei.
die Burschen verstanden das
Zeichen,

Sie schauten zu lhr empor.
„Herzbruder, die Hand wir uns
reichen.

Wir sprachen — beim Zeus — von
der Gleichen!"

— So was kommt öfters vor.
So was kommt öfters vor!

8. K-

Es kann doch stimmen

Dr. Sträuber. der Äauptschriftleiter der „Täglichen Frühpost,"
tut, was leider nicht alle Schriftleiter tun: erlegt großen Wert
darauf, daß sein Blatt in einem ordentlichen Deutsch geschrieben
sei. Darauf paßt er scharf auf. Allerdings — die Anzeigen sind
seiner Macht entzogen; für deren Stilisierung sind die Inserenten
verantwortlich.

Dr. Sträuber muß wieder einmal etwas finde», was ihm nicht
gefallen kann. Der Berichterstatter Blunz hat es verbrochen, in
einer Lokalnotiz mit der Ueberschrift: Unvernünftige Autoraserei.

Der Berichterstatter Blunz wird zu Dr. Sträuber zitiert.
„Das ist ja wieder mal was ganz Reizendes! Ium Äaarausraufen
ist das! Unsere Leser werden ja schön lachen. Ungemein erheitert
356

werden sie sein. Wo haben Sie denn Ihre Gedanken gehabt,
Unglücksmensch, als Sie das geschrieben haben? Lier, da steht
der Ansinn: Der einzige 20jährige Sohn des Musikdirektors
Kreffe — — —"

Der Berichterstatter Blunz merkt noch nichts. „Aber bitte,
Äerr Doktor: der junge Mann ist wirklich zwanzig Jahre alt,
und er ist auch der einzige Sohn des Musikdirektors Kreffe."

„Run ja, aber Sie hätten doch nicht schreiben dürfen: der
einzige 20jährige Sohn. Sie hätten schreiben müssen: der 20jährige
einzige Sohn."

Jetzt dämmert es Blunz, aber er weiß sich zu verteidigen.
„Aber warum denn, Lerr Doktor? Mein Bruder z. B. hat —
leider, leider! — drei 7jährige Söhne. Nämlich Drillinge." —on.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Sie machen immer uns beiden Komplimente"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bauer, Carl Josef
Entstehungsdatum
um 1931
Entstehungsdatum (normiert)
1926 - 1936
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 175.1931, Nr. 4505, S. 356

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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