Zeichnung von L. I. Bauer
„Ich hatte dich gebeten, wenigstens heute einmal pünktlich fertig zu werden, weil mir sehr viel
daran liegt, schon zu Beginn der Ouvertüre in der Oper zu sein!"
„Das ist auch wieder nur so eine Schikane von dir! Neulich bei dem Boxabend hast du selbst
gesagt: wenn man auf sich hält, erscheint man. wenn die erste» Kämpfe vorbei sind!"
Nützliches Llebel
„Ich beginne, mein Ge-
dächtnis zu verlieren! Was
soll ich machen?"
„Schulden, Mensch!"
Ueberflüssige
Versicherung
„Wozu soll ich mich gegen
Einbruch versichern lassen?
Die Möbel sind gepfändet
und die Wertsachen versetzt!"
„Aber die Garderobe-"
„Die habe ich an!"
Der entfernte Kassierer
„Was sagte der Schuldner,
als Sie ihn heute aufsuchten,
Müller?"
„Er hat die Zahlung wieder
hinausgeschoben!"
„Und Sie?"
„Mich auch!"
Geschäft
Au verflucht — ganz ge-
waltig hatte der Barbier den
Rasierkunden geschnitten. Da
half der Alaunstein nickt; da
mußte schon eine Portion
Eisenchloridwatte genommen
werden.
Grollend bezahlte der
Kunde für das Rasieren. „And
dann noch 50 Pfennige, wenn
ich bitten darf!" lächelte der
Barbierundwickelte etwasein.
„Fuffzig Pfennige? Nanu,
wofür denn?"
„Für das Röhrchen mit
Blutstillungswatte, das ich für
Sie angebrochen habe."
Up de hoge Dün
In ‘n Sünnenfdiien
Sitten drei lütt junge, frnucke Dierns.
Blaumen up'n Haut,
Backen rot as Blaut
Un de Ogen heller as de Stierns.
Eine heit Mariek
Un de anner Fiek,
Un de Drüdde is de blonde Greit.
Keine feggt ein Wurt,
Jede litt un lurt,
Ob Hansjochen hier vörbigahn deit.
Hei un de Drei
Kiek, da kämmt hei an,
An de Dün heran,
Und fo grienig lacht fin brun Gesicht.
Doch de Dierns mitmal
Slahn de Ogen dal:
Wer de Ros' in sine Hand woll kriegt?
Un Hansjochen kickt,
Un hei grient un nickt:
,Nee, wat feihn ji Drei doch nüdlich ut!
Wenn ick sicher wüßt,
Wer am besten küßt,
De würd up de Stell min lütte Brut!'
Da, nu kiek mal, kiek!
Lütt Mariek un Fiek
Springen up un küssen em behend.
Doch de blonde Greit,
Süh, wo stur fei deit!
Wo fei ehr lütt Köpping trotzig wendt!
Un Hansjochen lacht,
Un ganz fanft un facht
Leggt hei ehr de Ros' in'n Schot herin.
Un denn juchzt hei lut:
,Greit, du bisst min Brut,
Denn fo stolz as du, fo möt fei sin!'
M. Müller-Grählert.
420
„Ich hatte dich gebeten, wenigstens heute einmal pünktlich fertig zu werden, weil mir sehr viel
daran liegt, schon zu Beginn der Ouvertüre in der Oper zu sein!"
„Das ist auch wieder nur so eine Schikane von dir! Neulich bei dem Boxabend hast du selbst
gesagt: wenn man auf sich hält, erscheint man. wenn die erste» Kämpfe vorbei sind!"
Nützliches Llebel
„Ich beginne, mein Ge-
dächtnis zu verlieren! Was
soll ich machen?"
„Schulden, Mensch!"
Ueberflüssige
Versicherung
„Wozu soll ich mich gegen
Einbruch versichern lassen?
Die Möbel sind gepfändet
und die Wertsachen versetzt!"
„Aber die Garderobe-"
„Die habe ich an!"
Der entfernte Kassierer
„Was sagte der Schuldner,
als Sie ihn heute aufsuchten,
Müller?"
„Er hat die Zahlung wieder
hinausgeschoben!"
„Und Sie?"
„Mich auch!"
Geschäft
Au verflucht — ganz ge-
waltig hatte der Barbier den
Rasierkunden geschnitten. Da
half der Alaunstein nickt; da
mußte schon eine Portion
Eisenchloridwatte genommen
werden.
Grollend bezahlte der
Kunde für das Rasieren. „And
dann noch 50 Pfennige, wenn
ich bitten darf!" lächelte der
Barbierundwickelte etwasein.
„Fuffzig Pfennige? Nanu,
wofür denn?"
„Für das Röhrchen mit
Blutstillungswatte, das ich für
Sie angebrochen habe."
Up de hoge Dün
In ‘n Sünnenfdiien
Sitten drei lütt junge, frnucke Dierns.
Blaumen up'n Haut,
Backen rot as Blaut
Un de Ogen heller as de Stierns.
Eine heit Mariek
Un de anner Fiek,
Un de Drüdde is de blonde Greit.
Keine feggt ein Wurt,
Jede litt un lurt,
Ob Hansjochen hier vörbigahn deit.
Hei un de Drei
Kiek, da kämmt hei an,
An de Dün heran,
Und fo grienig lacht fin brun Gesicht.
Doch de Dierns mitmal
Slahn de Ogen dal:
Wer de Ros' in sine Hand woll kriegt?
Un Hansjochen kickt,
Un hei grient un nickt:
,Nee, wat feihn ji Drei doch nüdlich ut!
Wenn ick sicher wüßt,
Wer am besten küßt,
De würd up de Stell min lütte Brut!'
Da, nu kiek mal, kiek!
Lütt Mariek un Fiek
Springen up un küssen em behend.
Doch de blonde Greit,
Süh, wo stur fei deit!
Wo fei ehr lütt Köpping trotzig wendt!
Un Hansjochen lacht,
Un ganz fanft un facht
Leggt hei ehr de Ros' in'n Schot herin.
Un denn juchzt hei lut:
,Greit, du bisst min Brut,
Denn fo stolz as du, fo möt fei sin!'
M. Müller-Grählert.
420
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ich hatte dich gebeten, wenigstens heute einmal pünktlich fertig zu werden"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1931
Entstehungsdatum (normiert)
1926 - 1936
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 175.1931, Nr. 4509, S. 420
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg