Zeichnung von M. Clan»
Die Dienstboten „Gestern hat unser olles Fräulein wieder 'ne halbe Stunde
vor dem Bild geseufzt. Der hat sie wohl sitzen lassen?"
„Sieht so aus, — er hat 'n verständiges Gesicht."
Teilung
„Zwanzig Mark her oder das
Leben!"
„Sagen wir zehn; ich bin schon halb
tot vor Schreck!"
Entscheidung
Sohn: „Was ist richtig: Ich setze
mich auf den oder auf das Sofa?"
Mutter Mach längerem Nachdenken):
„Setz dich auf 'n Stuhl!"
Erste Rate
„Ich habe einen Lunderlmarkschein
in der Straßenbahn verloren! Ist der
abgegeben worden?"
„Nur ein Zehnmarkschein!"
„Geben Sie ihn her ... ä Konto!"
Wahre Geschichte
Der Chefarzt einer Leilstätte dik-
tiert seiner Tippschwester Gutachten.
„Die Berufsfähigkeit des Kranken ist
ernstlich bedroht," sagt er. Nachher muß
er lesen: „Die Berufsfähigkeit des
Kranken ist ärztlich bedroht."
Mißverstandene Situation
„Wie der Postbote auf unser Laus
zugerannt kommt!"
„Eine wildgewordene Kuh ist hinter
ihm!"
„So so! Ich dachte er hätte 'n
Eilbrief!"
Dr. Knaups Telephon ist kaputt
„Lat sie Gründe?"
„Aber, Lerr Iustizrat, meine Frau hat immer Gründe!"
„Ich meine, was wirft Ihnen Ihre Gattin vor?"
„Am das aufzuzählen, habe ich leider jetzt nicht genug Zeit.
Fragen Sie lieber: was wirft Sie mir nicht vor?"
„Verstehen Sie mich doch! Laben Sie sich irgend etwas
vorzuwerfen?"
„Ja ja, ich hätte meiner inneren Stimme folgen und Jung-
geselle bleiben sollen!"
Dr. Knaup hängte mißmutig ein und ließ Nr. 3 abschnurren.
Sofort war ein neues Gespräch da.
„Also, Lerr Biesenpink, der Refrain ist jetzt einwandfrei,
flüssig, schmissig und ganz im modernen Song-Stil."
„Na, lassen Sie mal hören!"
„Ich Hab ein Weekendhäuschen stehn
Zwei Stunden hinter Tromsö,
And wollen Sie das Dings mal sehn.
Na, liebes Kind, dann komm' Sö!"
Eigentlich ganz amüsant! dachte Dr. Knaup halbversöhnt
und zog Ziffer 6. Lier ging es dramatischer zu.
„ — und muß ich Ihnen überhaupt sagen, Lerr Pinalke: die
Auskünfte über Sie lauten so, wie ich sie im Interesse einer weiteren
Geschäftsverbindung nicht für wünschenswert halten möchte."
6
„Was soll das heißen? Bei Ihnen piepts wohl?"
„Was das heißen soll, das können Sie sich mal an den Knöpfen
Ihrer nicht ganz weißen Weste abklavieren, Verehrtesterl"
„Quasseln Se hier nich per Verehrtester an. Sie mickrige
Butterkuh! Bei Ihnen ist wohl die Papageienkrankheit ausge-
brochen !"
„Darauf geb ich überhaupt keine Antwort! Ein Mensch, der
wie Sie von Lagenbeck mit Erdnüssen vom Baum gelockt worden
ist, ist für mich komprimierte Luft!"
„Ich kann Ihnen nur raten: sehen Se sich vor! Wenn Sie
mit Ihren schmutzigen Latschen meinen Pfad kreuzen, denn
kriegen Se eins vor die Ladeluke, det am nächsten Tag ne Lausse
in Stiftzähnen einsetzt!"
„Köstlich!" schnalzte Dr. Knaup und verband sich wieder mit
den schnellenden Freundinnen Ilona und Lu.
„Liebes," flötete Lu gerade, „tu mir den Gefallen und höre
jetzt auf! Man darf die Sache am Anfang nicht übertreiben."
Man hörte ein dumpfes Stöhnen.
„Ilona, ich Hab überhaupt nur zweimal geschnellt und schon
die ganze Zeit ein Gefühl im Magen, als ob er hin und her
über ein Waschbrett gezogen würde. Außerdem muß mein Blind-
darm direkt umgestülpt sein. Bitte, sei lieb und komm schnell her."
Lier vergaß Dr. Knaup leider, daß er stumm zuzuhören
hatte, und lachte schallend.
Die Dienstboten „Gestern hat unser olles Fräulein wieder 'ne halbe Stunde
vor dem Bild geseufzt. Der hat sie wohl sitzen lassen?"
„Sieht so aus, — er hat 'n verständiges Gesicht."
Teilung
„Zwanzig Mark her oder das
Leben!"
„Sagen wir zehn; ich bin schon halb
tot vor Schreck!"
Entscheidung
Sohn: „Was ist richtig: Ich setze
mich auf den oder auf das Sofa?"
Mutter Mach längerem Nachdenken):
„Setz dich auf 'n Stuhl!"
Erste Rate
„Ich habe einen Lunderlmarkschein
in der Straßenbahn verloren! Ist der
abgegeben worden?"
„Nur ein Zehnmarkschein!"
„Geben Sie ihn her ... ä Konto!"
Wahre Geschichte
Der Chefarzt einer Leilstätte dik-
tiert seiner Tippschwester Gutachten.
„Die Berufsfähigkeit des Kranken ist
ernstlich bedroht," sagt er. Nachher muß
er lesen: „Die Berufsfähigkeit des
Kranken ist ärztlich bedroht."
Mißverstandene Situation
„Wie der Postbote auf unser Laus
zugerannt kommt!"
„Eine wildgewordene Kuh ist hinter
ihm!"
„So so! Ich dachte er hätte 'n
Eilbrief!"
Dr. Knaups Telephon ist kaputt
„Lat sie Gründe?"
„Aber, Lerr Iustizrat, meine Frau hat immer Gründe!"
„Ich meine, was wirft Ihnen Ihre Gattin vor?"
„Am das aufzuzählen, habe ich leider jetzt nicht genug Zeit.
Fragen Sie lieber: was wirft Sie mir nicht vor?"
„Verstehen Sie mich doch! Laben Sie sich irgend etwas
vorzuwerfen?"
„Ja ja, ich hätte meiner inneren Stimme folgen und Jung-
geselle bleiben sollen!"
Dr. Knaup hängte mißmutig ein und ließ Nr. 3 abschnurren.
Sofort war ein neues Gespräch da.
„Also, Lerr Biesenpink, der Refrain ist jetzt einwandfrei,
flüssig, schmissig und ganz im modernen Song-Stil."
„Na, lassen Sie mal hören!"
„Ich Hab ein Weekendhäuschen stehn
Zwei Stunden hinter Tromsö,
And wollen Sie das Dings mal sehn.
Na, liebes Kind, dann komm' Sö!"
Eigentlich ganz amüsant! dachte Dr. Knaup halbversöhnt
und zog Ziffer 6. Lier ging es dramatischer zu.
„ — und muß ich Ihnen überhaupt sagen, Lerr Pinalke: die
Auskünfte über Sie lauten so, wie ich sie im Interesse einer weiteren
Geschäftsverbindung nicht für wünschenswert halten möchte."
6
„Was soll das heißen? Bei Ihnen piepts wohl?"
„Was das heißen soll, das können Sie sich mal an den Knöpfen
Ihrer nicht ganz weißen Weste abklavieren, Verehrtesterl"
„Quasseln Se hier nich per Verehrtester an. Sie mickrige
Butterkuh! Bei Ihnen ist wohl die Papageienkrankheit ausge-
brochen !"
„Darauf geb ich überhaupt keine Antwort! Ein Mensch, der
wie Sie von Lagenbeck mit Erdnüssen vom Baum gelockt worden
ist, ist für mich komprimierte Luft!"
„Ich kann Ihnen nur raten: sehen Se sich vor! Wenn Sie
mit Ihren schmutzigen Latschen meinen Pfad kreuzen, denn
kriegen Se eins vor die Ladeluke, det am nächsten Tag ne Lausse
in Stiftzähnen einsetzt!"
„Köstlich!" schnalzte Dr. Knaup und verband sich wieder mit
den schnellenden Freundinnen Ilona und Lu.
„Liebes," flötete Lu gerade, „tu mir den Gefallen und höre
jetzt auf! Man darf die Sache am Anfang nicht übertreiben."
Man hörte ein dumpfes Stöhnen.
„Ilona, ich Hab überhaupt nur zweimal geschnellt und schon
die ganze Zeit ein Gefühl im Magen, als ob er hin und her
über ein Waschbrett gezogen würde. Außerdem muß mein Blind-
darm direkt umgestülpt sein. Bitte, sei lieb und komm schnell her."
Lier vergaß Dr. Knaup leider, daß er stumm zuzuhören
hatte, und lachte schallend.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Dienstboten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1932
Entstehungsdatum (normiert)
1927 - 1937
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 176.1932, Nr. 4510, S. 6
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg