Fliegende Blätter (176.1932 (Nr. 4510-4535) = 88. Jahrg.)

„Lerr Obersekretär, ich habe
keine Barmittel für meine Steuer-
schuld, aber unten steht mein
Kriegsschiff von der letzten Ver-
steigerung."

/v x Zurück
zum Tauschverkehr

^Fine Warnung Dp

' * im rat 3-v'

„Was soll tsai Großvieh im Modesalon?"

„Das Hab ich neulich in Zahlung nehmen müffen
und möchte heute damit meine Äutrechnung be-
gleichen."

„Einmal dritter Äamburg."

„Kann leider nicht heraus-
geben auf 100 Nmk., aber viel-
leicht nehmen Sie die Baß-
geige für den Rest."

Ping-Pong

Ab I. Februar sollen die Ausstoßpreise der Brauereien um
10 Prozent gesenkt werden.

Hoffentlich wirkt sich diese Senkung so aus, daß nicht nur
die Preise fürs Ausstößen, sondern auch die fürs Anstoßen
zurückgehen.

er ein, er könnte keinen Zusammenhang zwischen Schulunterricht
und Vogelschießen sehen. Aber das Amtsgericht wie zum Schluß
auch das Kammergcricht haben ihm Anrecht gegeben.

Das Vogelschießen ist etwas ganz Neues in der Schule.
Früher bemühten sich tüchtige Jungen nur, bei Probeaufgaben,
Prüfungen usw. den Vogel abzuschießen.

Meinen Sie das nicht auch?

Die Einwohnerzahl Berlins hat im letzten
Jahre um 44000 abgenommen, also etwa
um ein Hundertstel.

Daß Berlin etwas abgenommen hat, ist
nicht weiter verwunderlich. Es hat ja eine
so stramme Reinigungskur durchgemacht.

Die englische Königskrone mußte unter
starker Bedeckung zum Kronjuwelier gebracht
und etwas enger gemacht werden, weil sich
König Georg darüber beklagt hatte, daß sie
nicht mehr fest genug sitze.

„Nicht mehr" heißt es. Also hat sie doch
einmal fest gesessen, und man darf aus der
Veränderung mit Respekt schließen, daß sich
das Haupthaar des Königs wohl stark ge-
lichtet haben muß.

Aber nicht immer kann man einer wackeln-
den Krone auf so einfache Art wieder zu
festem Sitz verhelfen.

Ein Vater hatte seinen Sohn von einer
Schulveranstaltung ferngehalten, bei der ein
Vogelschießen veranstaltet wurde. Als er
deshalb in Strafe genommen wurde, wandte
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„Zn meinem Leben werde ich keine
Tauben mehr essen können. Welch ein
Glück, daß mir diese Situation nicht
mit Gänsen passiert!"

Die Preise der Lebensmittel sind etwas
heruntergegangen, aber Nudeln, Makkaroni
und andere Eierteigwaren machen eine
Ausnahme. Die Fabrikanten erkläre», eigent-
lich müßten sie noch teurer werden, da
wegen der Vorgänge in der Mandschurei
das chinesische Eigelb stark im Preise ge-
stiegen sei.

Wie verwickelt doch die Weltwirtschaft
ist! Weil die Japaner mit den Chinesen i»
der Mandschurei ein Hühnchen rupfen, fehlt
es bei uns an Eigelb.

Die Reichsregierung will verhindern, daß
Staatsbeamte im Ruhestande ihre Pension im
Auslande verzehren; Ausnahmen sollen nur
in begründeten Fällen gestattet werden. Die
Kommunalverwaltungen sollen das auch tun.

Also auch die Berliner Kommunalver-
waltung. Darf dann der frühere Ober-
bürgermeister Böß seine hohe Pension
auch weiterhin auf Schweizer Boden ver-
zehren und zu den Ausnahmen gerechnet
werden? Jedenfalls, denn Böß ist als
Berliner Oberbürgermeister doch wirklich
eine Ausnahme. Piro

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