/,Fräulein, ich denke jede Nacht wohl zehnmal an Sie."
„Am Gottes Willen, schlafen Sie denn gar nicht?"
„O doch, aber jedesmal, wenn ich die Kontrolluhr steche. Ich bin
nämlich Nachtwächter."
,Ä)elchen Beruf haben Sie denn?"
.Ich bin Mineraloge."
Reden Sie doch Deutsch! Sie sind halt Selterswasser
fabrikant."
Pietät
„Warum tun Sie nichts gegen
den hartnäckigen Schnupfen?"
„Den habe ich von meiner
verstorbenen Braut, das einzige
Andenken . . . der soll chronisch
werden!"
Die sparsame Gattin
„Alles Einbildung im Leben I
Mein Mann kann keine Mar-
garine esse», wie er mir täglich
versichert!"
„Na, und?"
„Seit vier Jahren ißt er sie!"
Merkbar
„Seit drei Tagen habe ich
derart Rheumatismus in den
Armen, daß ich mich nicht allein
waschen kann!"
„Aermsterl And Äilfescheinen
Sie auch nicht zu haben!"
Sein Wunsch „Au fein! Aber weißt du, Großvater,
ich möchte doch zu gern mal ans einein richtigen Esel reiten!"
Zerstreute Auffassung
„Was Sie sagen, Luber war
’n halbes Jahr im Gefängnis?
Was hat er denn gemacht?"
„Düten!"
„Das wird bestraft?"
Ruhestörung
„Rücksichtslos, zu so später
Stunde hier am Bahndamm
zu singen, meine Lerren!"
„Wohnen Leute in der
Nähe?"
„Nein, aber gleich kommt ein
Schlafwagenzug vorüber!"
Veränderte Sachlage
„Was wünschest du dir zum
Geburtstag?"
„Stoff zu einem neuen
Kleid!"
„Den habe ich schon gekauft!"
„Dann wünsche ich mir na-
türlich was anderes!"
(8leich als der Autobus seine Fahrt in den Vorstadtbezirk an-
getreten hatte, um 7 Ahr 1? abends — holten die beiden jungen
Mädchen jede eine große, dicke Tafel Schokolade heraus und knab-
berten darauflos. In knapp zehn Minuten waren sie fertig, und
dann hatten sie noch eine dritte Tafel, die sie schwesterlich teilten.
Dem alten Lerrn mit den erzieherischen Absichten gefiel das
gar nicht. „Aber meine jungen Damen-es freut mich ja,
daß es Ihnen schmeckt, und Schokolade ist auch sehr gut, aber
doch nicht in solcher Menge und zu dieser Zeit: Sie verderben
sich ja den Appetit zum Abendbrot."
„Quatsch! Das ist ja unser Abendbrot."
Ährringe eignen sich nicht für jede Frau, und deshalb werden
sie schon lange nicht mehr so allgemein getragen wie früher.
Rechts und links von einem runden, fetten Gesicht wirken solche
Bammeln sehr unschön, aber Frau Agathe Lustig hat ein schmales,
vornehmes Antlitz, und deshalb wünscht sie sich Ohrringe. Sie
hat auch schon ein Paar gesehen, das die vollkommene Erfüllung
ihres Wunsches darstellen würde, ein edles Erzeugnis moderner
Iuwelierkunst. And gar nicht so teuer — nur 400 Mark.
„Bei den Zeiten!" sagt Albert Luftig, der Gatte. „Geht's
nicht mit der Äälfte, mein Schatz?"
„Aber Albert-was tu ich mit einem Ohrring?"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Sein Wunsch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1932
Entstehungsdatum (normiert)
1927 - 1937
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 176.1932, Nr. 4519, S. 146
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg