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Das höfliche Kind

Hänschen zählt jetzt fünf Jahre. Wenn er einmal ein großer
Hans sein wird, dann wird er sicherlich ein vollendeter Kavalier
sein und den bekannten guten Ton in allen Lebenslagen meister-
haft beherrschen. Dafür sorgt Fräulein Hoppe, die wegen ihres
glänzenden Zeugnisses als Kindergärtnerin erster Klaffe von Läns-
chens Frau Mutter engagiert worden ist. Hänschen nimmt ihre
Lehren begierig an; er hat eine Leidenschaft dafür, gute Manieren
zu zeigen,und freut sich jeder ent-
sprechenden Gelegenheit.

Fräulein Hoppe sitzt mitLäns-
chen in der Straßenbahn. Eine
Mutter mit einem Jungen in
Hänschens Alter steigt ein. Der
Junge trampelt einem alten Herr»
auf den Fuß. Der alte Herr
knurrt, der Junge macht ein ängst-
liches Gesicht, seine Mutter sagt:

„Paß'doch aus,dummer Bengel!"

Leise belehrt Fräulein Hoppe
ihren Zögling: „Der Knabe dort
war sehr unhöflich, .Hänschen.

Wenn du jemand auf den Fuß
trittst, dann verbeugst du dich und
sagst:,Ich bitte um Verzeihung/

Merke dir das!"

„Ja, Fräulein Hoppe," sagt

Hänschen.-Fünf Minuten

später steigt Fräulein Hoppe mit
Hänschen aus. Bums — Hänschen
tritt dem alten Herrn auf den Fuß.

„Donnerwetter noch mal!"
brüllt der alte Herr. Hänschen
dienert und spricht laut: „Ich
bitte um Verzeihung." — —

„So war's recht, Hänschen,"
lobt Fräulein Hoppe nachher.

„Aber eigentlich hättest du acht-
geben sollen. Du hast ja gesehen,
wie leicht man in der Straßen-
bahn jemandem auf den Fuß
treten kann."

Da erklärt Hänschen: „Ach
nein, das war gar nicht so leicht.

Zuerst Hab' ich ihn gar nicht ge-
troffen er hatte ja die Füße
so zurückgezogen!" —o».

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Lleberflüfsig

„Wegen der geklauten Zigarren war ich heute vor Gericht!"
„Wird dir das eine Warnung sein, Freundchen?"

„Nein; ich bin sreigesprochen worden!"

Ä)!orgen wird Zierlack heiraten. Leute findet ihn sein Freund
Flanz, wie er einen Berg meistens rosafarbener Briefchen zu-
sammenpackt und verschnürt. „So,
die kommen jetzt ganz unten in
den Schreibtisch. Die Vergangen-
heit wird begraben."

„Mensch,sei vorsichtig!" mahnt
Flanz. „In dem Fall ist Feuerbe-
stattung das einzig Richtige."

„Aommt vor dem zweiten
Akt auch wieder ein Vorspiel?"

„Nee, bloß dreimal ertönt
das Läutmotiv."

Sichere Führung

„Warst du diese Nacht in
einem Zustande, Mensch! Wo
bist du mit dem Schweinchen ge-
landet, das du beim Preiskegeln
gewannst?"

„In seinem Stall!"

Erst zugreifen

„Herr Müller machte mir
eben einen Heiratsantrag. Ich
habe mir Bedenkzeit ausgebeten."

„Törichtes Mädel! Du hättest
ihn einstweilen annehmen sollen;
bedenken kannst du dich immer
noch."

Der Erfolg

„Ist's wahr, daß Ihr Mittel,
e.h.k-. um sich das Rauchen abzuge-
wöhnen, eine Abneigung gegen
das Rauchen erzeugt?"

„Freilich! Ich rauche zwar
noch immer . .. aber mit Wider-
willen."
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Nie im Leben würde ich etwas Unkorrektes tun!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Nunes, Emmérico
Entstehungsdatum
um 1932
Entstehungsdatum (normiert)
1927 - 1937
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 176.1932, Nr. 4533, S. 370

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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