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And als sich Gax und Kracher nun
Mit den Trabanten sind begegnet.
Da konnte keine Zunge ruhn.
Schimpfwörter hat es da geregnet;
Za, schließlich hat man mit der Faust
Dem Worte Nachdruck geben wollen, —
Perücken wurden sehr zerzaust.

And manche Backe ist geschwollen.

Die Wacbe kam, und aus das Schloß
Lat Gar und Kracher sie genommen.
Well ibn der Vorfall sehr verdroß.
Sprach Kasimir, in Zorn entglommen:
„Mademie und Keilerei —

Das gibt es nicht bei Kasimiren!
Ich bringe euch noch Ehre bei:

Ihr müßt euch morgen duellieren!

And auch die andern treten an!

Die beiderseitigen Parteien
Erledigen, Mann gegen Mann,

Im Kampfe diese Eseleien.

Die Waffen werden jene sein.

Die solche Kerls zu führen wissen.
Stellt einer sich nicht folgsam ein.
Dann wird er in das Loch geschmissen."

Die Trommel geht am Morgen früh.
Das ganze Volk ist auf den Beinen.

Die Lerren der Akademie,

Im Groll, doch kläglich auch, erscheinen.
„Lier, eure Waffen!" wird verfügt.
Doch nicht Pistole, Säbel, Flinte —
Rein, eine Spritze jeder kriegt
And einen großen Eimer Tinte.

Trompeten geben das Signal.
Schnell füllt ein jeder seine Spritze
And richtet einen Tintenstrahl
Auf seinen Feind in Kampfeshitze.

La, seines Gegners Nasenbein
Trifft einer, im Triumphe brüllend.
Doch in das offne Maul hinein
Fährt Tinte, ihm die Kehle füllend.

Jetzt ist der Kampfesmut gedieh'».

And durch die Luft wie schwarze Schlangen
Sieht man die Tintenstrahlen zieh'».

Die bald die Stirnen, Nasen, Wangen,

Perücken, die Talare auch
Mit ihrer Schwärze überfließen
And von dem Schädel bis zum Bauch
Bei allen Kämpfern sich ergießen.


Ganz wild sind Kracher wie auch Gax.
Bald seh'n sie aus wie Schornsteinfeger,
Bis sie am End' die Eimer stracks
Entleeren, und nun sind sie Neger.
Jetzt Schluß," befiehlt der Markgraf hier,
Der sich dabei gelacht fast schief hat.
And alles Volk läßt Kasimir
Begeistert leben und schreit: Vivat!

Ein großes Volksfest gab's danach;

Loch gingen des Vergnügens Wogen.
Die Kämpfer aber haben schwach
And schwärzlich sich zurückgezogen.

And ziemlich lange brauchten sie.

Am von der Tinte sich zu trennen.

Die Chronik der Akademie
Pflegt das den „Schwarzen Tag" zu nennen.

Peter Robinson

„6iegt der Friedensengel am rechten oder am linken Äser
der Isar, L'averl?"

„Am linken, Lerr Lehrer."

„Aber Taverl, nun habe ich eben erst erklärt: rechts
ist immer die rechte Aferseite, wenn man den Fluß hinunter-
schwimmt."

„Ich schwimme auf dem Rücken."

Anobbe wird von der Gattin in die Gemäldeausstellung ge-
schleift. Aber schon im zweiten Saal wird er aufsässig. Fällt ihm
gar nicht ein, das mitzumachen! Auf Wiedersehen!

„Franz, du kommst mit!" verlangt Frau Isolde Knobbe. „Man
muß auch mal Bilder ansehen; das ist man seiner Bildung schuldig."

„Na schön, werd' ich mich vergleichen: noch einen Saal
geb' ich zu."

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Kampf der Gelehrten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Claus, Martin
Entstehungsdatum
um 1932
Entstehungsdatum (normiert)
1927 - 1937
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 177.1932, Nr. 4540, S. 69

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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