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zu dumm. Wütend sprang er aus dem Bett, in die Losen und
aus der Tür und begab sich stracks in das Gemach, wo er den
geräuschvollen Schläfer vermutete.

Li—i—i -i—i—II

Teils ein gellender Schrei, teils ein trüber Kerzenschimmer
belehrten Gottfried Krabunke, daß er in dem etwas kritiklosen
Wüten seines Zorns die Kuhmagd in dem, was man bei Damen
Negligse nennt, bei dem, was man bei Damen Morgentoilette
nennt, überrascht hatte.

Eine überstürzte Retirade führte Gottfried Krabunke in sein
Zimmer zurück. So ein Pech I
Aber —

Kchchchl Krchchchl! Krrr-
chchchlll

Da soll doch —I

Abermals begibt sich Gott-
fried aus die Fahrt. Dies-
mal scheint er an die richtige
Tür gekommen zu sein. Er
öffnet — natürlich, hier kommt
das verdammte Sägen Herl —

Bäääääääh! Bäääääääh!

Wäbäbäbäbäääähhh —

Die Stimme kennt Kra-
bunke. Das ist der Jüngste
des Bauern.

wawawawawa" — eines Deckels, der in rasch schwindenden
Spiralen eine kurze Kreisellaufbahn vollendet.

„Zessmarand! Aber, Lerr Krabunke, was suacha denn Sö
in insan Millikammerl?"

Millikammerl. Das Wesen der bereits als vorhanden kon-
statierten Flüssigkeit läßt sich demnach unschwer feststellen, zumal
die Kuhmagd, vte die berechtigte Frage nach dem Zweck von
Krabunkes erfolgreicher Unternehmung gestellt hat, das Szenarium
mit einer Kerze erleuchtet.

Aber sie ist nicht die einzige, die sich für Gottfrieds Taten

Zeichnung von F. Gbtz

Tenophon hätte hier mög-
licherweise einen geordneten
Rückzug zustande gebracht —
Gottfried flieht. Flieht feig,
hemmungslos, verstört. Sinkt
erschöpft in sein Bett. Wischt
sich den Schweiß von der
Stirn —

Kchchchl KrchchchN! Krrr-
chchch 111

-Vielleicht hat er sich

doch in der Richtung geirrt?
Es scheint doch mehr von der
anderen Seite zu kommen?

Krabunke setzt sich erneut
in Marsch.

Knallt mit dem Schädel
gegen einen Schrank, woraus
er mit Befriedigung konsta-
tiert, daß er auf dem richtigen
Weg ist. Stolpert über ein
paar Stufen und schürft sich
die Knie auf, ein lebhaftes
Anzeichen dafür, daß er sich
unmittelbar vor dem Kammer!
befindet, wo er den gehässigen
Ruhestörer vermutet.

Also rin in die gute Stube.
Dem wird er es aber besorgen I
Der soll nur —

Der Rest des Aufmarsch-
Plans geht in verschiedenen
Geräuschen unter, lln passant
vermag Krabunke davon zu
definieren: Blecherne Kübel;
Zersplittern irdener Gefäße;
Plätschern irgend einer Flüs-
sigkeit; und schließlich das
neckische Falsett — „Rrrrrr-

„Sie erzählten, Stoppel hätte mit den Nerven zu tun. Aber der Mann macht
doch einen sehr robusten Eindruck. Nur etwas niedergedrückt steht er aus."
„Nun ja-mit den Nerven seiner Frau hat er zu tun."

85
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Sie erzählten, Stoppel hätte mit den Nerven zu tun."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Götz, Ferdinand
Entstehungsdatum
um 1932
Entstehungsdatum (normiert)
1927 - 1937
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Ehekonflikt <Motiv>
Scherbe
Geschirr <Hausrat>
Speisezimmer
Mann <Motiv>
Älterer Mann
Gespräch <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 177.1932, Nr. 4541, S. 85

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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