o
Trauriger Abend
Der Regen rinnt und rieselt über die grauen Gemäuer,
Geber die Giebel und über der Dächer Geschiefer,
Tropfende Schleier schleichen um die Firste der Scheuer,
Hängen vom Winde getrieben sich höher und hängen sich tiefer.
Bald sind die Türme verschleiert und die Zinnen und Schlote,
Und die Uhren verstummen hoch oben im eichnen Gestühle der Glocken
Des gotischen Rathauses, mit der wasserspeienden bronzenen Kröte.
Bald werden die Lichter verlöschen, und schreckliche Nacht
wird in die Scheiben sich hocken
Anton Schnack
Deine Hände
Süßen Tauben gleich sind deine Hände,
Heischend, daß man sich an sie verschwende.
Leise kos ich ihnen das Gefieder,
Setzen sich auf meine Schulter nieder.
Weich und rasch und schnell zum Flug bereit,
Wissen manchmal nichts von Freundlichkeit,
Wartend, sinnend, stolz, wie Taubenbrauch,
Zärtlich sind sie, doch vergeßlich auch.
r. w.
Einwand
„So eine Grausamkeit, Junge, das Schwesterchen auf denschwachen
Dackel zu setzen! Schau mal, wie der arme Kerl zusammenknickt 1"
„Die krummen Beine hat er aber schon früher gehabt!"
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Trauriger Abend
Der Regen rinnt und rieselt über die grauen Gemäuer,
Geber die Giebel und über der Dächer Geschiefer,
Tropfende Schleier schleichen um die Firste der Scheuer,
Hängen vom Winde getrieben sich höher und hängen sich tiefer.
Bald sind die Türme verschleiert und die Zinnen und Schlote,
Und die Uhren verstummen hoch oben im eichnen Gestühle der Glocken
Des gotischen Rathauses, mit der wasserspeienden bronzenen Kröte.
Bald werden die Lichter verlöschen, und schreckliche Nacht
wird in die Scheiben sich hocken
Anton Schnack
Deine Hände
Süßen Tauben gleich sind deine Hände,
Heischend, daß man sich an sie verschwende.
Leise kos ich ihnen das Gefieder,
Setzen sich auf meine Schulter nieder.
Weich und rasch und schnell zum Flug bereit,
Wissen manchmal nichts von Freundlichkeit,
Wartend, sinnend, stolz, wie Taubenbrauch,
Zärtlich sind sie, doch vergeßlich auch.
r. w.
Einwand
„So eine Grausamkeit, Junge, das Schwesterchen auf denschwachen
Dackel zu setzen! Schau mal, wie der arme Kerl zusammenknickt 1"
„Die krummen Beine hat er aber schon früher gehabt!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Einwand"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1932
Entstehungsdatum (normiert)
1927 - 1937
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 177.1932, Nr. 4544, S. 130
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg