o
„So Länschen," sagt die Klavierlehrerin, „nun wollen wir noch
etwas Vierhündiges einstudieren. Willst du oben oder unten spielen ?"
„Lieber unten auf der Straße," bettelt Länschen.
„Nächstens fängt das neue Opernabonnement an. Du gibst
doch wieder deine Erlaubnis, Vater?"
„Was heißt Erlaubnis? Das Geld dazu soll ich geben."
Zeichnung von E. Kirchner
„Ich habe nur zwei Frauen im Leben gekannt, die
mich glücklich machen könnten."
„Soso, Äerr Schnudlig, und wer war die andere?"
Hindernisse
Glanz und Funk haben sich verbündet,
zusammen einen Tonfilm zu verfassen. Glanz
wird gefragt: „Nun, wie geht's denn damit
vorwärts?"
„Wie soll's vorwärts gehn? Wir schreiben
forsch daraus los, aber was ich schreibe,
streicht Funk aus, und was Funk schreibt,
streiche ich aus."
Das lange Kleid
Brösels müssen um I960 herum geheiratet
haben; jedenfalls ist es schon lange her. „Der
Mensch gewöhnt sich mit der Zeit an alles!"
das ist Brösels liebste Sentenz.
Neulich saß ich mit Brösel an der See-
promenade. Er wartete dort auf seine Frau
und sah inzwischen die Vorüberwandelnden
an und die Leute, die in Boote hinein oder
aus solchen Herausstiegen. Es waren darunter
viele junge Damen, die sich dabei flink und
geschickt anstellten. Brösel nickte anerkennend.
»Ja, früher ging das nicht so einfach. Wissen
Sie noch: diese entsetzlichen langen Röcke!
Der größte Blödsinn war das, den sich die
Weiber hatte» ausdenken können. Diese ekel-
haften Schleppen, die überall herumfegten!
Die Polizei hätte das damals nicht erlauben
sollen! nie und nimmer hätten die Weibsleute
sowas anziehen dürfen!"
Da kam Frau Brösel an. Vielleicht war
etwas Gedankenübertragung dabei, — jeden-
falls dachte sie auch an die kurzen Röcke von
heute und die langen von einst. „Ach ja, die
Mode!" sagte sie träumerisch. „Wie schön
waren doch in meiner Jugend die Schlepp-
kleider! Wissen Sie, wie mein Mann und ich
einander kennen gelernt haben? Dadurch, daß
er mir aufs Kleid getreten ist." —°n.
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„So Länschen," sagt die Klavierlehrerin, „nun wollen wir noch
etwas Vierhündiges einstudieren. Willst du oben oder unten spielen ?"
„Lieber unten auf der Straße," bettelt Länschen.
„Nächstens fängt das neue Opernabonnement an. Du gibst
doch wieder deine Erlaubnis, Vater?"
„Was heißt Erlaubnis? Das Geld dazu soll ich geben."
Zeichnung von E. Kirchner
„Ich habe nur zwei Frauen im Leben gekannt, die
mich glücklich machen könnten."
„Soso, Äerr Schnudlig, und wer war die andere?"
Hindernisse
Glanz und Funk haben sich verbündet,
zusammen einen Tonfilm zu verfassen. Glanz
wird gefragt: „Nun, wie geht's denn damit
vorwärts?"
„Wie soll's vorwärts gehn? Wir schreiben
forsch daraus los, aber was ich schreibe,
streicht Funk aus, und was Funk schreibt,
streiche ich aus."
Das lange Kleid
Brösels müssen um I960 herum geheiratet
haben; jedenfalls ist es schon lange her. „Der
Mensch gewöhnt sich mit der Zeit an alles!"
das ist Brösels liebste Sentenz.
Neulich saß ich mit Brösel an der See-
promenade. Er wartete dort auf seine Frau
und sah inzwischen die Vorüberwandelnden
an und die Leute, die in Boote hinein oder
aus solchen Herausstiegen. Es waren darunter
viele junge Damen, die sich dabei flink und
geschickt anstellten. Brösel nickte anerkennend.
»Ja, früher ging das nicht so einfach. Wissen
Sie noch: diese entsetzlichen langen Röcke!
Der größte Blödsinn war das, den sich die
Weiber hatte» ausdenken können. Diese ekel-
haften Schleppen, die überall herumfegten!
Die Polizei hätte das damals nicht erlauben
sollen! nie und nimmer hätten die Weibsleute
sowas anziehen dürfen!"
Da kam Frau Brösel an. Vielleicht war
etwas Gedankenübertragung dabei, — jeden-
falls dachte sie auch an die kurzen Röcke von
heute und die langen von einst. „Ach ja, die
Mode!" sagte sie träumerisch. „Wie schön
waren doch in meiner Jugend die Schlepp-
kleider! Wissen Sie, wie mein Mann und ich
einander kennen gelernt haben? Dadurch, daß
er mir aufs Kleid getreten ist." —°n.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ich habe nur zwei Frauen im Leben gekannt, ..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1932
Entstehungsdatum (normiert)
1927 - 1937
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 177.1932, Nr. 4551, S. 242
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg