Der Künstler mit dem straffen Haar „Verehren Sie mir eine -Locke, teurer Meister
— kräuseln werde ich sie mir selbst!"
Daß die Laut vom Rücken genommen
wurde,ist zu verstehe»; am liebsten möchten
die Verbrecher der Polizei überhaupt den
' Rücken zeigen. Die bereitwilligen Aerzte
aber haben nicht bedacht, daß sie bei den
Operationen auch ihre Laut zu Markte
trugen. t
In Biarritz gibt es jetzt für die Kur-
gäste eine eigenartige Unterhaltung: Ren-
nen von Schaben, den gewöhnlichen Küchen-
schaben. Die Tiere werden zum Laufen
veranlaßt, indem kleine Scbeinwerfer auf
die sonst unerhellte „Rennbahn" gerichtet
werden; da sie das Licht scheuen, suchen
sie dann in das Dunkel zu flüchten. Dabei
ist ein Totalisator für Wetten eingerichtet.
Man wird gut aufpassen müssen, daß
von Leuten, die auf Außenseiter gesetzt
haben, nicht etwa die Favoriten mit In-
sektenpulver gelähmt werden.
Vor zwei Jahren reiste eine japanische
Touristengesellschaft durch Schottland und
wurde in Glasgow auch durch eine große
Whisky-Fabrik geführt, wo den fremden
Gästen alle Zweige der Fabrikation gezeigt
wurden. Jetzt bieten nun die Japaner
Whisky zu ganz geringem Preise an; eine
Kiste mit 10 bis 12 Flaschen kostet nur
5 bis 6 Mark.
Verständige Leute werden immer durch
Reisen bereichert. Die Schotten sagen jetzt,
sie müßten damals rein besoffen gewesen sein,
den Japanern die Whiskyfabrikation vor-
zuführen. Diese aber haben jedenfalls ganz
nüchtern aufgepaßt. —on.
Blick in die Zukunft
Tillingers sitzen in der letzten Nacht des Jahres
allein in schöner Eintracht beisammen. Frau Tillinger
stellt einige Fragen an das Schicksal, mittels der Karten.
Sie legt dazu Patiencen: geht eine auf, dann bedeutet
das Ja, sonst ein unerbittliches Nein. Dabei hat sie
verschiedene Patiencen zur Auswahl: die Napoleons-
Patience, die Jagd, die Bilderpatience, die Ahr, die
Treppe usw.
Die Karten haben auf diese Art schon manche Ant-
wort gegeben. „Jetzt wollen wir mal sehn, ob wir
im nächsten Sommer eine schöne Badereise machen
werden," schlägt Frau Tillinger vor. „Womit soll ich
es versuchen? Mit der Jagd?"
„Nee, nimm lieber die Treppe!" rät der Gatte.
„Aber die Hab' ich doch schon genommen, um zu
sehn, ob im nächsten Jahr einer von uns krank wird.
And sie hat nein gesagt."
„Na eben-sie geht ja säst nie auf!"
Kinkerlitzchen
Gegen einige New Porter Aerzte ist ein Strafver-
fahren eingeleitet worden, weil sie Verbrechern die
Laut der Fingerspitzen abgenommen und durch Laut
vom Rücken ersetzt hatten; dadurch wurden die alten,
im Verbrecheralbum registrierten Fingerabdrücke der
Leute hinfällig.
410
Der Kurvenschneider
— kräuseln werde ich sie mir selbst!"
Daß die Laut vom Rücken genommen
wurde,ist zu verstehe»; am liebsten möchten
die Verbrecher der Polizei überhaupt den
' Rücken zeigen. Die bereitwilligen Aerzte
aber haben nicht bedacht, daß sie bei den
Operationen auch ihre Laut zu Markte
trugen. t
In Biarritz gibt es jetzt für die Kur-
gäste eine eigenartige Unterhaltung: Ren-
nen von Schaben, den gewöhnlichen Küchen-
schaben. Die Tiere werden zum Laufen
veranlaßt, indem kleine Scbeinwerfer auf
die sonst unerhellte „Rennbahn" gerichtet
werden; da sie das Licht scheuen, suchen
sie dann in das Dunkel zu flüchten. Dabei
ist ein Totalisator für Wetten eingerichtet.
Man wird gut aufpassen müssen, daß
von Leuten, die auf Außenseiter gesetzt
haben, nicht etwa die Favoriten mit In-
sektenpulver gelähmt werden.
Vor zwei Jahren reiste eine japanische
Touristengesellschaft durch Schottland und
wurde in Glasgow auch durch eine große
Whisky-Fabrik geführt, wo den fremden
Gästen alle Zweige der Fabrikation gezeigt
wurden. Jetzt bieten nun die Japaner
Whisky zu ganz geringem Preise an; eine
Kiste mit 10 bis 12 Flaschen kostet nur
5 bis 6 Mark.
Verständige Leute werden immer durch
Reisen bereichert. Die Schotten sagen jetzt,
sie müßten damals rein besoffen gewesen sein,
den Japanern die Whiskyfabrikation vor-
zuführen. Diese aber haben jedenfalls ganz
nüchtern aufgepaßt. —on.
Blick in die Zukunft
Tillingers sitzen in der letzten Nacht des Jahres
allein in schöner Eintracht beisammen. Frau Tillinger
stellt einige Fragen an das Schicksal, mittels der Karten.
Sie legt dazu Patiencen: geht eine auf, dann bedeutet
das Ja, sonst ein unerbittliches Nein. Dabei hat sie
verschiedene Patiencen zur Auswahl: die Napoleons-
Patience, die Jagd, die Bilderpatience, die Ahr, die
Treppe usw.
Die Karten haben auf diese Art schon manche Ant-
wort gegeben. „Jetzt wollen wir mal sehn, ob wir
im nächsten Sommer eine schöne Badereise machen
werden," schlägt Frau Tillinger vor. „Womit soll ich
es versuchen? Mit der Jagd?"
„Nee, nimm lieber die Treppe!" rät der Gatte.
„Aber die Hab' ich doch schon genommen, um zu
sehn, ob im nächsten Jahr einer von uns krank wird.
And sie hat nein gesagt."
„Na eben-sie geht ja säst nie auf!"
Kinkerlitzchen
Gegen einige New Porter Aerzte ist ein Strafver-
fahren eingeleitet worden, weil sie Verbrechern die
Laut der Fingerspitzen abgenommen und durch Laut
vom Rücken ersetzt hatten; dadurch wurden die alten,
im Verbrecheralbum registrierten Fingerabdrücke der
Leute hinfällig.
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Der Kurvenschneider
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Künstler mit dem straffen Haar" "Der Kurvenschneider"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1933
Entstehungsdatum (normiert)
1928 - 1938
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 179.1933, Nr. 4613, S. 410
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg