Roman mit Hindernissen
Die Schilderung war außerordentlich. Nach fünf Minuten war der Mann bereits eine Leiche,
denn die Waffe war mit Schlangengift vergiftet. Der Mann wurde der Sitte des Stammes
gemäß mit rotem Ton einbalsamiert und schräg an einen Baum gelehnt, denn Schlangengift-
tote werden steif wie ein Bügelbrett. Kasimir Schlupfwasser schrieb mir. das sei ein vielver-
sprechender Auftakt, er sei durchaus einverstanden und werde, trotzdem die erste Leiche über-
raschend früh auf den Plan getreten sei. die vertraglich ausgemachten Mk. 50.— überweisen.
Aber die Sache war nur ein Trick von mir gewesen. Der Zauberer des Stammes brachte
den Toten durch Original-Magie wieder zum Leben, und ich sandte die 50 Mark wieder zurück.
Kasimir Schlupfwaffer antwortete gar nicht; er schien aufs höchste überrascht. So etwas war
ihm wahrscheinlich noch nie vorgekommen.
Zeichnung von E. Croissant
Ein Doppelsalto durch die Luft,
Dazu das Lied vom Frühlingsduft,
Ein Schlußakkord und — aus!
Ich dank für den Applaus!
Im nächsten Kapitel
brach die Karawane
auf. Da mein Laus-
wirt schon dreimal nach
der Miete geschickt
hatte, konnte ich nun
keine Rücksichten mehr
nehmen. Ich ließ zu-
nächst drei Neger im
Sumpf stecken, fünfzig
andere blieben zurück,
von der Schlafkrankheit
befallen. Da Schlaf-
krankheit tödlich zu ver-
laufen pflegt, war dies
Kapitel eine runde Ein-
nahme von 2650 Mark
Extrahonorar. Zu mei-
nemErstaunen überwies
mir Schlupfwaffer aber
nur 75 Mark. Es sei
selbstverständlich, mein-
te er, daß er für Far-
bige nur die Lälfte
zahlen könne. Eine Lo-
norierung der Schlaf-
kranken komme nicht
in Frage, da ich den
unverzeihlichen Fehler
begangen habe, der Ex-
pedition nicht das neue
deutsche Mittel Bayer
Tirili — man zeig1 bengalisch,
Wie sehr ich musikalisch!
Amati, Stradivari
Ist alles Larifari.
Ich spiel auf einem Schinkenbein
Wie auf der Geige klar und fein,
Hab* ich als Fiedelbogen
Die Säge drüber ‘zogen.
Tirili, tirili, tirili —
Ich bin Musikgenie !
Kann ich dafür, daß alle Welt
Der Unfug freut und ihr gefällt.
Stand1 ich vor ihr, ganz ohne Scherz
Als Geiger mit Gemüt und Herz,
Wer käm dabei in Rage,
Wer zahlte dann mir Gage?
Allez hopp — die Geig1 am Hinterkopf!
Allez hopp — ein Pfeiflied aus dem Kropf!
Artistenkünfte zeigen
Und dabei — geigen, geigen!
Die Schilderung war außerordentlich. Nach fünf Minuten war der Mann bereits eine Leiche,
denn die Waffe war mit Schlangengift vergiftet. Der Mann wurde der Sitte des Stammes
gemäß mit rotem Ton einbalsamiert und schräg an einen Baum gelehnt, denn Schlangengift-
tote werden steif wie ein Bügelbrett. Kasimir Schlupfwasser schrieb mir. das sei ein vielver-
sprechender Auftakt, er sei durchaus einverstanden und werde, trotzdem die erste Leiche über-
raschend früh auf den Plan getreten sei. die vertraglich ausgemachten Mk. 50.— überweisen.
Aber die Sache war nur ein Trick von mir gewesen. Der Zauberer des Stammes brachte
den Toten durch Original-Magie wieder zum Leben, und ich sandte die 50 Mark wieder zurück.
Kasimir Schlupfwaffer antwortete gar nicht; er schien aufs höchste überrascht. So etwas war
ihm wahrscheinlich noch nie vorgekommen.
Zeichnung von E. Croissant
Ein Doppelsalto durch die Luft,
Dazu das Lied vom Frühlingsduft,
Ein Schlußakkord und — aus!
Ich dank für den Applaus!
Im nächsten Kapitel
brach die Karawane
auf. Da mein Laus-
wirt schon dreimal nach
der Miete geschickt
hatte, konnte ich nun
keine Rücksichten mehr
nehmen. Ich ließ zu-
nächst drei Neger im
Sumpf stecken, fünfzig
andere blieben zurück,
von der Schlafkrankheit
befallen. Da Schlaf-
krankheit tödlich zu ver-
laufen pflegt, war dies
Kapitel eine runde Ein-
nahme von 2650 Mark
Extrahonorar. Zu mei-
nemErstaunen überwies
mir Schlupfwaffer aber
nur 75 Mark. Es sei
selbstverständlich, mein-
te er, daß er für Far-
bige nur die Lälfte
zahlen könne. Eine Lo-
norierung der Schlaf-
kranken komme nicht
in Frage, da ich den
unverzeihlichen Fehler
begangen habe, der Ex-
pedition nicht das neue
deutsche Mittel Bayer
Tirili — man zeig1 bengalisch,
Wie sehr ich musikalisch!
Amati, Stradivari
Ist alles Larifari.
Ich spiel auf einem Schinkenbein
Wie auf der Geige klar und fein,
Hab* ich als Fiedelbogen
Die Säge drüber ‘zogen.
Tirili, tirili, tirili —
Ich bin Musikgenie !
Kann ich dafür, daß alle Welt
Der Unfug freut und ihr gefällt.
Stand1 ich vor ihr, ganz ohne Scherz
Als Geiger mit Gemüt und Herz,
Wer käm dabei in Rage,
Wer zahlte dann mir Gage?
Allez hopp — die Geig1 am Hinterkopf!
Allez hopp — ein Pfeiflied aus dem Kropf!
Artistenkünfte zeigen
Und dabei — geigen, geigen!
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Musikal Clown"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1934
Entstehungsdatum (normiert)
1929 - 1939
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 180.1934, Nr. 4625, S. 180
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg