flRBEITSSCHLACHT
„Anna — die gnädige Frau hat doch verboten, das;
Sie mit der Nachbarin tratschen."
„Za — aber erst, seit ich ihr nicht mehr erzähle,
was die mir alles gesagt hat."
Ihr vielen, deren Faust nach Tun sich sehnte,
Nach Hammer, Planke, Meißel, Haus und Schiff,
Und denen Nichtstun ihren Tag zerdehnte,
Ihr schließt die Finger wieder zu zum Griff.
Euch werden wieder frohe Morgen dämmern,
Die Sonne wird euch nicht mehr schlafen sehn —
Der junge Tag wird an die Fenster hämmern,
Ihr werdet jubelnd an die Arbeit gehn.
Ihr lebt nicht mehr von hingeschenkten Gnaden,
Und euer Blick fällt nicht zu Boden scheu —
Ihr schreitet in den Tag und geht zu Taten:
Nicht neue Gaben — Arbeit ward euch neu!
Aus dumpfem Dämmern schreiten Millionen
Lachend hinein ins neue Morgenrot
Statt vor den Thron der Stempel-Pharaonen —
Und abends heißt der Lohn: das eigne Brot!
Brot wächst in braunen, regenfeuchten Schollen,
Doch Brot schafft auch der Hämmer harter Takt,
Brot heißt der Förderkörbe dunkles Rollen,
Brot ist, was sägt und nietet, feilt und hackt.
Brot ist, was Gott dem Menschen aufgegeben
Zu schaffen an der arbeitsschwangern Welt.
Brot ist das schwerste und das schönste: Leben,
In das wir jeden Morgen neu gestellt.
Reich diesem Leben, diesem Tag die Hände,
Tritt aus der Türe, sei wie Stahl so straff!
Weit ist das Feld. Vielleicht schaffst du die Wende . .
Daß deine Kinder Arbeit finden — schaff!
n. W.
Briefkasten
Badekur 304, Sie müssen nicht unbesehen alles glauben, was
in den Prospekten der Bäder steht. Wenn z. B. Lerr N. N. sich
bei der Kurverwaltung bedankt, daß er 80 Kilo verloren hat, so ist
es auch denkbar, daß er dort seine Gattin verloren hat.
Angehende Braut. Sie können eine angehende Braut sein,
ohne Ihren Zukünftigen mit dem Standesamt anzugehen. Die ganze
Kunst, einen Mann zu dem entscheidenden Wort zu bringen, besteht
darin, ihn vom Ausreden zum Aussprechen kommen zu lassen.
Autoschau. Wir glauben Ihnen, daß Sie lediglich aus tech-
nischem Interesse das auf der Straße stehende Auto des Äerrn so
genau betrachtet haben. Wenn es Ihnen wieder passiert, daß der
Besitzer Sie fragt, ob es das erste Auto ist, das Sie sehen, dann
antworten Sie ganz ruhig: „Mein Lerr, Ihr Auto sieht dem ersten
Auto, das ich in meinem Leben gesehen habe, verteufelt ähnlich."
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Umfang 96 Seit.,
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Verlag Nachf.
München 27
Möhlstr. 34
Lauptschriftleiter: Ferdinand Schreiber, München. — Druck und Verlag von I. F. Schreiber, München und Eßlingen a. N.
. In Oesterreich für die Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr, Buchhändler, Wien I., Domgaffe 4.
284 All« Rechte für sämtliche Arttkel und Illustrationen Vorbehalten. — Fllr den Anzeigenteil verantwortlich: Adolf Wtrth, München. — DA. 31345 I. Vj.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Anna - die gnädige Frau hat doch verboten, daß Sie mit der Nachbarin tratschen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1934
Entstehungsdatum (normiert)
1929 - 1939
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 180.1934, Nr. 4631, S. 284
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg