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Für Dramatiker

Bei Shakespeare ist König Lear, wen» das
Drama beginnt, schon lange Witwer. In einem
Londoner Versuchstheater ist nun ein Stück auf-
geführt worden, das eine Art Vorgeschichte zu
Shakespeares Drama bringt: Eheszenen zwischen
König Lear und seiner Frau. Ein andere Expe-
rimentierbühne hat die englische Aebersetzung
eines Stückes von Jean Serment herausgebracht:

„Die Lochzeit Lamlets." Lier sind Ophelia und
Lamlet am Leben geblieben; sie haben geheiratet,
lebe» auf dem Lande und haben Polonius als
gemütlichen Schwiegervater bei sich. — —

Das sind ausgezeichnete Beispiele, wie tüch-
tigen Dramatikern sich gewaltige Möglichkeiten
bieten können dadurch, daß in der dramatischen
Literatur so viele Fragen nach dem Vorher oder
Nachher unbeantwortet geblieben sind, wie auch
dadurch, daß bei einem andern Ausgang eines
alten Stückes sich leicht eine für dramatische Be-
arbeitung vorzüglich geeignete Fortsetzung finden
läßt. Lier einige Linweise.

In Schillers „Räubern" ist gerade so wie im
„König Lear" eine eigentlich sehr wichtige Person
schon lange tot: die alte Gräfin Moor. Ein Stück,
das einige Ehejahre des gräflichen Paares schil-
dert, könnte uns manches in den „Räubern"
klarer machen, besonders, wie Franz Moor, die
Kanaille, ein so gemeiner Schuft werden konnte.

Die Gräfin Moor müßte als überaus schwache
Mutter erscheinen, die den Knaben Franz in der
albernsten Weise verwöhnt und ihm jede Unart
durchgehen läßt: er darf Lunde und Katzen
quälen, die Bedienten schikanieren usw. Der
Knabe Karl müßte natürlich auch dabei sein; eine
hübsche Szene wäre es, wenn er mit Schulkame-
raden Räuber spielt.

Und die alte „Kameliendame" von Dumas
Sohn? Warum muß die arme Marguerite
Gauthier an der Schwindsucht sterben? Nein, sie wird vollständig
geheilt und kann dann ihren geliebten Armand Duval heiraten. Die
Leilung bringt ihr der Aufenthalt in einem Sanatorium in Davos,
wo das Stück hauptsächlich spielen könnte — in Anlehnung an
Thomas Manns „Zauberberg."

Gogols „Revisor" ist ein vortreffliches, immer noch sehr beliebtes
Lustspiel. Es schließt damit, daß nach dem Verschwinden des falschen
Revisors, der die vor ihm zitternden Beamten so lustig geprellt hat.

nun ein wirklicher Revisor angekündigt wird.
Nun wohl — ein forscher Dramatiker zeige uns
das Auftreten dieses echten Revisors, und wie
er mit der korrupten Beamtenschaft fürchterliches
Gericht hält.

An die historische Wahrheit braucht sich der
Dichter nicht zu halten. Richard III fällt zwar
bei Shakespeare, wie es der Geschichte entspricht,
aber vorher ruft er noch: „Ein Pferd! Mein
Königreich für'n Pferd!" Lier ist die Gelegen-
heit, an die Tragödie ein Lustspiel anzuknüpfen.
Wenn Richard III nach dem Pferde schreit, müßte
ein jüdischer Pferdehändler auftreten und ihm —
das könnte eine sehr komische Szene werden —
einen aufmalocherten alten Wallach verkaufen,
wenn auch nicht für ein Königreich. Auf dem
Gaul entkommt Richard glücklich; was dann
weiter aus ihm wird, ob er eine Kneipe aufmacht,
wo er seine Gäste mit Mordsgeschichten aus
seiner eigenen einstigen Praxis unterhält, ob er
Zirkusclown wird oder sonstwas — das möge sich
ein gewandter Dramatiker ausdenken.

And schließlich Kleists „Zerbrochener Krug."
Der Dorfrichter Adam reißt aus, nachdem seine
Schweinereien aufgedeckt worden sind. Was aber
wird aus dem Mann? Er muß sich doch irgend-
wie durchschlagen. Das gäbe den Stoff für ein
kleines Liederspiel: „Der Topfstricker." Adam zieht
umher und fügt zerbrochene Krüge, kaputte Töpfe
wieder zusammen. Wenn es ihm dabei lange
genug dreckig ergangen ist, könnte er schließlich
einen Patentkitt erfinden. P. R.

Vergrößerte Gefahr

„Ich fürchte, es gibt Lochwaffer! Der Fluß
steigt!"

„And da spuckst du auch noch hinein I"

Die Mama spielt dem kleinen Lans auf dem Klavier Kinder-
lieber vor und fragt nach einer Weile:

„Na, Länschen, wie gefällt dir das?"

Länschen hat mit großem Interesse die Füße der Mama auf
den Pedalen beobachtet und antwortet:

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In Oesterreich für die Lerausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr, Buchhändler, Wien I., Domgasse 4.

31u Alle Rechte für sämtliche Artikel und Illustrationen »orbshalten. — Für den Anzeigenteil verantwortlich: Adolf Wirth, München. — DA. 31345 I. Vj.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der gute und der böse Steuermann"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Frank, Hugo
Entstehungsdatum
um 1934
Entstehungsdatum (normiert)
1929 - 1939
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

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Reproduktionstyp
Digitales Bild
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In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
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Fliegende Blätter, 180.1934, Nr. 4633, S. 316

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