„Na, ist der Hans endlich eifersüchtig?"
„Ja! Wie ich mit dem Ander! getanzt Hab, hat er nix gesagt.
Wie ich den Vaverl geküßt Hab, hat er nicht anfgepaßt. Wie ich aber dem
Peter das Essen ins Feld getragen Hab — da f)at er aufbegehrt I"
Meinen Sie das nicht auch?
Der deutsche Export von Mundharmonikas ist gegen das Vorjahr
um 60 Prozent gestiegen; in den ersten vier Monaten dieses Jahres
wurden 6,10 Millionen Stück ausgeführt, hauptsächlich nach den Verei-
nigten Staaten und Kanada und auch nach Großbritannien.
Es ist sehr nützlich, daß deutsche Exportware im Munde vieler Leute ist.
Durch ein neues Gesetz sind jetzt in Japan sämtliche Spiele, bei
denen es um Geld geht, verboten worden. Die Japaner sind leiden-
schaftliche Spieler.
Natürlich wird das Verbot umgangen werden. Man wird um
Sachwerte spielen: reiche Leute um Autos, Kunstgegenstände, Villen,
ja ganze Landgüter, arme Leute um Kleidungsstücke, Kochtöpfe und
dergl. Auf die Art werden die Einsätze viel höher sein, ja manch-
mal die ganze Labe betragen.
And das ist wohl auch heimlich beabsichtigt. Die Japaner
sollen an das bevorstehende große Spiel gewöhnt werden, bei
dem es um Alles gehen wird.
In Londoner Zeitungen haben sich .Hausfrauen über den
Rundfunk beschwert, der hin und wieder, wie ja auch bei uns,
Kochrezepte mitteilt; ihre Männer würden, sagen sie, durch die
Beschreibung delikater Gerichte nur unzufrieden gemacht.
Am Ende drehe» nun die Männer de» Spieß um und be-
schweren sich darüber, daß der Rundfunk auch hin und wieder
lockende Mitteilungen aus dem Reiche der Mode bringt.
Der amerikanische Komponist E. Gardner in Äarrisburg hat
ein Musikdrama „Amerika" geschaffen, dessen Aufführung 36
Stunden dauern würde. Er hat sein Werk schon einigen Opern-
bühnen «»geboten, doch hat sich noch keine zur Annahme ent-
schließen können.
Jeder Künstler wünscht, Werke von Dauer zu schaffen.
Diesem Komponisten ist es gelungen; bei einer Aufführung würde
das Publikum sogar sagen: Das dauert ja eine Ewigkeit!
Eine Anzahl von Mitgliedern des englischen Oberhauses hat,
wöchentlich abwechselnd, die Führung von Fremden durch das
Parlamentsgebäude übernommen. Die Vergütung, die sie dafür
einnehmen, wenden die Lords dem König Eduard-Krankenhaus
in London zu; sie haben bereits namhafte Beträge erzielt.
Außer dieser wohltätigen Absicht verfolgen die Lords jeden-
falls noch den Zweck dabei, zu beweisen, daß die englische Ari-
stokratie immer noch eine führende Rolle spielen könne.
Die normale Temperatur des menschlichen Körpers soll nach
der bisherigen, wissenschaftlich gesicherten Anschauung 36,6 bis
36,8 Grad Celsius betragen. In einer Abhandlung in der Wiener
Klinischen Wochenschrift wird jetzt aber behauptet, daß neuer-
dings der Durchschnittsgrad etwas höher zu liegen scheine, etwa
um sechs bis sieben Zehntel; das müsse eine Folge der ständigen
Nervenerregungen sein, denen der heutige Mensch ausgesetzt sei.
Es ist durchaus zu verstehen, daß der Normalgrad nicht
mehr gilt 7-die Menschen leben ja auch nicht in normalen
Zeiten. P,ro
Be s c h äfti g u n g s b u c h Nr.73:
Anleitung
zum Bau freifliegender
Flugzeugmodelle
Von Ing. Fritz Hohm. RM 1.25.
Beschäftigungsbuch Nr. 89:
Wir bauen uns
Segelflugzeugmodelle.
Praktisch ©Anleitungen mit Konstruk-
tionszeichnungen und genauen Er-
klärungen. Von Ing. Fritz Hohm.
RM 1.10
Bei den Flugversuchen mit den Mo-
dellen werden die Erfahrungen ge-
sammelt, die für den Bau und zum
Fliegen mit Flugzeugen unentbehr-
lich sind. Die beiden Bücher ent-
sprechen den Wünschen und allen
Anforderungen der Modellbauer.
Beschäftigungsbuch Nr. 90:
Wir fliegen mit
unserem selbstgebauten
Segelflugzeug
RM 1.35
Mit genauer Anleitung und mit Kon-
struktionszeichnungen von Ingen.
Fritz Hohm. Dieses Buch bringt
eine ausführliche Unterlage für den
Bau eines Segelflugzeuges. Sehr
wertvoll I
★
Prospekt Nr. 4641 gerne kostenlos vom
Verlag
J. F. Schreiber
Esslingen a. N.
Mit Gummiantrieb.
Das
Flugzeug
in der Tüte
J. F. S. I. E. Nr. 270
Gesetzlich geschützt
RM 2.75
Ein leicht herzustellendes,
freifliegendes Flugzeug-
modell für jedermann.
Das Modell wird 63 cm lang.
Antrieb mittels Gummimotor,
Auch . als Segelflugmodell
verwendbar.
Start von der Hand
„Das Flugzeug in der Tüte“
FLIEGENDE BLÄTTER uN"r?
M e g g e n d o r f e r Blätter
4641. 12. Juli 1934.
Anzeigenpreise nach aufliegendem Tarif. Anzeigen-Annahme durch alle Annoncen-Expeditionen oder
direkt vom Verlag J. F. Schreiber, München 27, Möhlstraße 34. Postscheckkonto München Nr. 1813
Bestellungen bei allen Buch- und Kunsthandlungen, Zeitungsexpeditionen und den Postämtern. Wochenausgabe: Vierteljahrs-Abonnement (13 Nummern) für Deutschland
ohne Zustellung RM 3.90; Postbezug RM 4.10; portofrei nach Oesterreich S. 10.—, nach der Tschechoslovakei Kc. 45.—, nach der Schweiz Fr. 6.—, nach solchen Ländern
des Weltpostvereins, für die ermäßigte Zeitschriften-Portosätze gelten, RM 4.55, nach allen übrigen Ländern des Weltpostvereins RM 5.20.
Besonders in Schutzpappe verpackte Ausgabe: Vierteljahrs-Abonnement innerhalb Deutschlands, Postbezug oder Postüberweisung vom Verlag aus RM 4.70.
Einzelne Nummer: In Deutschland RM —.30, in Ländern mit hochwertiger Valuta Schweizer-Fr. —.40 oder deren Kurswert.
22
Redaktionsschluß: 25. Juni 1934
„Ja! Wie ich mit dem Ander! getanzt Hab, hat er nix gesagt.
Wie ich den Vaverl geküßt Hab, hat er nicht anfgepaßt. Wie ich aber dem
Peter das Essen ins Feld getragen Hab — da f)at er aufbegehrt I"
Meinen Sie das nicht auch?
Der deutsche Export von Mundharmonikas ist gegen das Vorjahr
um 60 Prozent gestiegen; in den ersten vier Monaten dieses Jahres
wurden 6,10 Millionen Stück ausgeführt, hauptsächlich nach den Verei-
nigten Staaten und Kanada und auch nach Großbritannien.
Es ist sehr nützlich, daß deutsche Exportware im Munde vieler Leute ist.
Durch ein neues Gesetz sind jetzt in Japan sämtliche Spiele, bei
denen es um Geld geht, verboten worden. Die Japaner sind leiden-
schaftliche Spieler.
Natürlich wird das Verbot umgangen werden. Man wird um
Sachwerte spielen: reiche Leute um Autos, Kunstgegenstände, Villen,
ja ganze Landgüter, arme Leute um Kleidungsstücke, Kochtöpfe und
dergl. Auf die Art werden die Einsätze viel höher sein, ja manch-
mal die ganze Labe betragen.
And das ist wohl auch heimlich beabsichtigt. Die Japaner
sollen an das bevorstehende große Spiel gewöhnt werden, bei
dem es um Alles gehen wird.
In Londoner Zeitungen haben sich .Hausfrauen über den
Rundfunk beschwert, der hin und wieder, wie ja auch bei uns,
Kochrezepte mitteilt; ihre Männer würden, sagen sie, durch die
Beschreibung delikater Gerichte nur unzufrieden gemacht.
Am Ende drehe» nun die Männer de» Spieß um und be-
schweren sich darüber, daß der Rundfunk auch hin und wieder
lockende Mitteilungen aus dem Reiche der Mode bringt.
Der amerikanische Komponist E. Gardner in Äarrisburg hat
ein Musikdrama „Amerika" geschaffen, dessen Aufführung 36
Stunden dauern würde. Er hat sein Werk schon einigen Opern-
bühnen «»geboten, doch hat sich noch keine zur Annahme ent-
schließen können.
Jeder Künstler wünscht, Werke von Dauer zu schaffen.
Diesem Komponisten ist es gelungen; bei einer Aufführung würde
das Publikum sogar sagen: Das dauert ja eine Ewigkeit!
Eine Anzahl von Mitgliedern des englischen Oberhauses hat,
wöchentlich abwechselnd, die Führung von Fremden durch das
Parlamentsgebäude übernommen. Die Vergütung, die sie dafür
einnehmen, wenden die Lords dem König Eduard-Krankenhaus
in London zu; sie haben bereits namhafte Beträge erzielt.
Außer dieser wohltätigen Absicht verfolgen die Lords jeden-
falls noch den Zweck dabei, zu beweisen, daß die englische Ari-
stokratie immer noch eine führende Rolle spielen könne.
Die normale Temperatur des menschlichen Körpers soll nach
der bisherigen, wissenschaftlich gesicherten Anschauung 36,6 bis
36,8 Grad Celsius betragen. In einer Abhandlung in der Wiener
Klinischen Wochenschrift wird jetzt aber behauptet, daß neuer-
dings der Durchschnittsgrad etwas höher zu liegen scheine, etwa
um sechs bis sieben Zehntel; das müsse eine Folge der ständigen
Nervenerregungen sein, denen der heutige Mensch ausgesetzt sei.
Es ist durchaus zu verstehen, daß der Normalgrad nicht
mehr gilt 7-die Menschen leben ja auch nicht in normalen
Zeiten. P,ro
Be s c h äfti g u n g s b u c h Nr.73:
Anleitung
zum Bau freifliegender
Flugzeugmodelle
Von Ing. Fritz Hohm. RM 1.25.
Beschäftigungsbuch Nr. 89:
Wir bauen uns
Segelflugzeugmodelle.
Praktisch ©Anleitungen mit Konstruk-
tionszeichnungen und genauen Er-
klärungen. Von Ing. Fritz Hohm.
RM 1.10
Bei den Flugversuchen mit den Mo-
dellen werden die Erfahrungen ge-
sammelt, die für den Bau und zum
Fliegen mit Flugzeugen unentbehr-
lich sind. Die beiden Bücher ent-
sprechen den Wünschen und allen
Anforderungen der Modellbauer.
Beschäftigungsbuch Nr. 90:
Wir fliegen mit
unserem selbstgebauten
Segelflugzeug
RM 1.35
Mit genauer Anleitung und mit Kon-
struktionszeichnungen von Ingen.
Fritz Hohm. Dieses Buch bringt
eine ausführliche Unterlage für den
Bau eines Segelflugzeuges. Sehr
wertvoll I
★
Prospekt Nr. 4641 gerne kostenlos vom
Verlag
J. F. Schreiber
Esslingen a. N.
Mit Gummiantrieb.
Das
Flugzeug
in der Tüte
J. F. S. I. E. Nr. 270
Gesetzlich geschützt
RM 2.75
Ein leicht herzustellendes,
freifliegendes Flugzeug-
modell für jedermann.
Das Modell wird 63 cm lang.
Antrieb mittels Gummimotor,
Auch . als Segelflugmodell
verwendbar.
Start von der Hand
„Das Flugzeug in der Tüte“
FLIEGENDE BLÄTTER uN"r?
M e g g e n d o r f e r Blätter
4641. 12. Juli 1934.
Anzeigenpreise nach aufliegendem Tarif. Anzeigen-Annahme durch alle Annoncen-Expeditionen oder
direkt vom Verlag J. F. Schreiber, München 27, Möhlstraße 34. Postscheckkonto München Nr. 1813
Bestellungen bei allen Buch- und Kunsthandlungen, Zeitungsexpeditionen und den Postämtern. Wochenausgabe: Vierteljahrs-Abonnement (13 Nummern) für Deutschland
ohne Zustellung RM 3.90; Postbezug RM 4.10; portofrei nach Oesterreich S. 10.—, nach der Tschechoslovakei Kc. 45.—, nach der Schweiz Fr. 6.—, nach solchen Ländern
des Weltpostvereins, für die ermäßigte Zeitschriften-Portosätze gelten, RM 4.55, nach allen übrigen Ländern des Weltpostvereins RM 5.20.
Besonders in Schutzpappe verpackte Ausgabe: Vierteljahrs-Abonnement innerhalb Deutschlands, Postbezug oder Postüberweisung vom Verlag aus RM 4.70.
Einzelne Nummer: In Deutschland RM —.30, in Ländern mit hochwertiger Valuta Schweizer-Fr. —.40 oder deren Kurswert.
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Redaktionsschluß: 25. Juni 1934
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Na, ist der Hans endlich eifersüchtig?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1934
Entstehungsdatum (normiert)
1929 - 1939
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 181.1934, Nr. 4641, S. 22
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg