Fliegende Blätter (181.1934 (Nr. 4640-4665) = 90. Jahrg.)

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Doch einer

Krokus kommt wandernd durch ein Dörfchen, von dem man
mit Recht sagen kann, daß es entlegen sei. Krokus hat auch vorher
von diesem Dörfchen nichts gewußt; er will sich heute mal auslaufen,

Zeichnung von E. Niemeyer-Moxter

und deshalb schenkt er der Eisenbahn von seiner Ferienkarte einige
Kilometer. Das ist der Grund, warum er in das entlegene Dörfchen
gelangt.

Das Dörfchen hat ein ganz hübsches Gasthaus. Da steht unter

einer Linde eine Bank, und aus

dieser Bank sitzt-wahrhaftig,

das ist ja Biese!

Anspruchsvoll „Bitte, fragen Sie mal in der Küche nach, wie viel Kalorien das

Menü zu drei Mark hat!"

„Mensch, Biese, wie kommen Sie
hierher?" schreit Krokus.

„Ich bin hier als Sommergast/
erklärt Biese etwas ablehnend.

„Als Sommergast? Merkwür-
diger Einfall! Was haben Sie hier
in diesem elenden Winkel?"

„Ruhe! Sehen Sie: wo man

sonst auch hingehn mag-irgend

ein Idiot aus der Bekanntschaft
trifft einen doch."

„Laha! And nun haben Sie doch
falsch spekuliert," lacht Krokus. „Nun
Hab' ich Sie doch getroffen!"

Äeim Finanzamt Nord mel-
dete sich ein Lerr. Er ließ nicht
locker, bis man ihn zum Direktor
führte.

„Mein Name ist Schummrig."

„Sie wünschen?"

„Ich möchte eine Stelle beim
Finanzamt haben."

„Aber, mein Lerr, das gibt es
nicht! Nur vorgebildete Beamte
können wir nehmen."

„Sie können mich bestimmt brau-
chen, Lerr Direktor."

„Was haben Sie denn für einen
Beruf?"

„Ich war bei einer Zeitung Inter-
viewer. Ich habe allen Film-, Box-
und Theatergrößen gegenüber ge-
sessen."

„Tja, das ist ja sehr schön,
aber —"

„Kein Aber, Lerr Direktor I Mir
hat jeder genau erzählt, was er
verdiente."

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