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Zeichnung von I. Mauder

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In Schliersee spiel'n d'Schlterseer,
Die spiel'n dir scho' fein,

Und in Schliersee is der Schliersee,
Dös wird allweil so sein!

Im Allgäu, mei' Liaber,

Da ts dir fei' schön.

Bloß die Sprach, die hat Mucken,
Die tuat loa Teufel verstehn!

Dir scho' wunderschön sei',
Bloß tapp' in koa frtschg'strichnes
Chiemseebild nei'I

In Sberammergau kann
Der Friseur freilich lachen,

Er kann sogar bei dö Mannsbilder
Dauerwell'n machen!

In Berchtesgaden am Königsee,
Is a Gamscrl ganz zahm,

Dös steht sicher noch dorten,
Wenn's net d'Mott'n g'freffen ha'm.

In Tegernsee wer'n alle
Kranke bald g'sund,

I weiß net, is d'Luft
Oder s'Bräustsiberl der Grund!

In Partenkirchen, in Garmtsch
Körst d'Buama grad flenna,
Weil's im Sommer net a no
Mit dö Skt renna könna I

Denunziation

Onkel Valentin hatte die Müh-
sal der Reise, die freilich auch einige
wohltätige Tage des Fernseins von
der Gattin bewirkte, auf sich ge-
nommen und war zur Taufe der
kleinen Agnes bei seinem Neffen
Fridolin erschienen. Ein Sparkassen-
buch über 300 Mark stellte das er-
freuliche Patengeschenk dar. Aber
dabei hatte Onkel Valentin etwas
geäußert, was unvorsichtig und auch
nicht ganz taktvoll gewesen war.

Nachher erzählte Fridolin das
seiner Frau. „Onkel Valentin hat
gesagt, wenn's ein Junge gewesen
wäre, dann hätte er ihm 1000 Mark
geschenkt."

Die junge Frau war beleidigt!
„Na, der kann sich gratulieren! So-
fort schreibe ich das seiner Frau!"

Die Leistung

Es war wie ein Begräbnis: als
der Vorhang zum letzten Male fiel,
standen jene Zuschauer, die bis zum
Schluß durchgehalten hatten, müde
und verdrossen aus.

Nur Bisternitz klatschte; er rief
sogar: „Autor 'raus!" Aber natür-
lich vergebens.

„Bist du verrückt?" fragte Schlem-
per. „Warum willst du das Rind-
vieh sehn?"

„Rindvieh? Ein ganz gerissener
Lund muß das sein, der es durch-
gesetzt hat, daß solch ein Bockmist
aufgesührt wurde."

Der erste Preis

Karlkurt, der sich auf die Gra-
phik geworfen hat, liegt nicht recht
gut darauf. Er sucht seine Lage zu
verbessern, indem er an allen mög-
lichen Wettbewerben teilnimmt.
Neulich hat er dem Onkel Zacharias
berichtet: „Auf den ersten Lieb fällt
kein Baum. Man mutz nicht Nach-
lassen. An zwei Dutzend Mal Hab'
ich vergeblich mitgemacht, aber nun
Hab' ich endlich den ersten Preis
gekriegt — — bei dem Wettbewerb
zu Reklamebildern der Zichorien-
kaffeegesellschaft."

„Ist ja großartig, mein Junge!"
hat sich der Onkel Zacharias gefreut
und Karlkurt einen Lundertmark-
schein geschenkt.

Aber jetzt hat der Onkel Zacha-
rias was erfahren. Er stellt Karlkurt
zur Rede. „Du hast mich ja be-
schwindelt. Von erstem Preis ist ja
gar keine Rede-- einen kümmer-

lichen Trostpreis hast du gekriegt."

„Allerdings, lieber Onkel-

aber das war doch mein erster
Preis I"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Oberbayerische Gstanzl"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Mauder, Josef
Entstehungsdatum
um 1934
Entstehungsdatum (normiert)
1929 - 1939
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 181.1934, Nr. 4662, S. 368

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
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