Zeichnung von G. Traub
„Wie fang' ich's zur Silvesterfeier an.
Daß ich sehr viel« Gäste kriegen kann?"
Der Gastwirt August Schmatz in
Kiimmelfeld
Lat diese lleberlegung angestellt.
Bis ihm ein Einfall dann imKopfesproß,
Der sein Lokal „Zum alten Ritterschloß"
Gewaltig füllen mußt' zur Neujahrsnacht.
Zur Kenntnis hat er dies der
Stadt gebracht:
Das hat in Kümmelfeld durchaus gefallen,
llnd früh schon am Silvesterabend wallen
Ins „Alte Ritterschlotz" viel stramme Leute,
Die nicht so leicht des starken Schlemmens
Beute.
Doch steh — da kommt auch Schneider-
meister Dose,
Der seit dem Sommer wegen einer Hose
Mit August Schmatz nicht mehr gelebt
in Frieden
And drum das „Alte Ritterschloß" gemieden.
Ein kleines Männchen. „Pah, was der
genießt!"
Denkt Schmatz, der diesen Gast ironisch grüßt,
Doch der verbeugt sich voller Artigkeit;
Drei Freunde halten ihm schon Platz bereit.
Jetzt 'ran! Noch nie ha« man in Kümmelfeld
So forsch sich Punsch und Pfannkuchen
bestellt.
Die Lände reibt sich Schmatz. .Fein
spekuliert I
Was macht's, daß einer gratis schnabuliert?
Denn eben, weil gesteckt dies schöne Ziel,
Da trinkt und schlingt «in jeder möglichst viel."
Ein wundervoller Abend wird's. Nach Punsch
llnd Pfannkuchen reißt niemals ab der
Wunsch;
Gebirge glbt's von dem, von jenem Meere.
Rur Schneider Dose fühlt bald Magenschwere,
Doch seine Freunde — Fladen, Bock und
Kreuche.
So heißen sie — die haben Riesenbäuche.
Skandal. Schmatz schreit,
das gelle nicht.
Doch weil nun Dose kühl und logisch
spricht.
Daß er von „Rechnung", nicht von
Einzelzeche
In dem Silvesterangebote spreche,
llnd weil die Gäste bis auf jenen einen.
Der sonst gewonnen hätte, stch vereinen.
Aus Spatz ihm betzustehn, ist Schmatz
geschlagen.
Doch wird stch WeitreS finden —
er will klagen.
—on.
„Ich lade höstichst zum Silvesterabend.
Punsch gibt'» die feinsten Sorten, köstlich
labend;
Pfannkuchen werden ständig frisch gebacken,
llnd Iubelstimmung wird die Gäste packen;
Beseligt wird man ,Prostt Neujahr I' schrei'n.
Doch ganz famos soll noch das Ende sein.
Zwar geht's, das ist mal so, an das Berappen,
Doch hierbei gibt cs etwas zu erschnappen.
Man merke auf: Die größte Rechnung dann
Darf unbeglichen bleiben! — Also 'ran!
Ins ,Alte Ritterschloß' zu August Schmatz I
Man komme früh, sonst kriegt man nicht
mehr Platz!"
Die Stunden gehn. „Prost Neujahr!" hat
man schon
Stch längst gewünscht, jetzt kommt die
Lauptaktion.
Wer hat die größte Rechnung nun? —
„Elfdreißig I"
Lettzt's hier, „Zwölfneunzig!" dort. Man
rechnet fleißig.
Doch nun kommt Schneidermeister Dole an!
„Ich habe, wenn ich richtig rechnen kann.
Die größte Rechnung: Dretundvierzigstebztg!
Was aus dem llmstand einwandfrei ergibt stch,
Daß ich hier meine Freunde Kreuche, Fladen
lind Bock heut' zu Silvester eingeladen."
Ai. BuehiiaiidÜU*
„Wie fang' ich's zur Silvesterfeier an.
Daß ich sehr viel« Gäste kriegen kann?"
Der Gastwirt August Schmatz in
Kiimmelfeld
Lat diese lleberlegung angestellt.
Bis ihm ein Einfall dann imKopfesproß,
Der sein Lokal „Zum alten Ritterschloß"
Gewaltig füllen mußt' zur Neujahrsnacht.
Zur Kenntnis hat er dies der
Stadt gebracht:
Das hat in Kümmelfeld durchaus gefallen,
llnd früh schon am Silvesterabend wallen
Ins „Alte Ritterschlotz" viel stramme Leute,
Die nicht so leicht des starken Schlemmens
Beute.
Doch steh — da kommt auch Schneider-
meister Dose,
Der seit dem Sommer wegen einer Hose
Mit August Schmatz nicht mehr gelebt
in Frieden
And drum das „Alte Ritterschloß" gemieden.
Ein kleines Männchen. „Pah, was der
genießt!"
Denkt Schmatz, der diesen Gast ironisch grüßt,
Doch der verbeugt sich voller Artigkeit;
Drei Freunde halten ihm schon Platz bereit.
Jetzt 'ran! Noch nie ha« man in Kümmelfeld
So forsch sich Punsch und Pfannkuchen
bestellt.
Die Lände reibt sich Schmatz. .Fein
spekuliert I
Was macht's, daß einer gratis schnabuliert?
Denn eben, weil gesteckt dies schöne Ziel,
Da trinkt und schlingt «in jeder möglichst viel."
Ein wundervoller Abend wird's. Nach Punsch
llnd Pfannkuchen reißt niemals ab der
Wunsch;
Gebirge glbt's von dem, von jenem Meere.
Rur Schneider Dose fühlt bald Magenschwere,
Doch seine Freunde — Fladen, Bock und
Kreuche.
So heißen sie — die haben Riesenbäuche.
Skandal. Schmatz schreit,
das gelle nicht.
Doch weil nun Dose kühl und logisch
spricht.
Daß er von „Rechnung", nicht von
Einzelzeche
In dem Silvesterangebote spreche,
llnd weil die Gäste bis auf jenen einen.
Der sonst gewonnen hätte, stch vereinen.
Aus Spatz ihm betzustehn, ist Schmatz
geschlagen.
Doch wird stch WeitreS finden —
er will klagen.
—on.
„Ich lade höstichst zum Silvesterabend.
Punsch gibt'» die feinsten Sorten, köstlich
labend;
Pfannkuchen werden ständig frisch gebacken,
llnd Iubelstimmung wird die Gäste packen;
Beseligt wird man ,Prostt Neujahr I' schrei'n.
Doch ganz famos soll noch das Ende sein.
Zwar geht's, das ist mal so, an das Berappen,
Doch hierbei gibt cs etwas zu erschnappen.
Man merke auf: Die größte Rechnung dann
Darf unbeglichen bleiben! — Also 'ran!
Ins ,Alte Ritterschloß' zu August Schmatz I
Man komme früh, sonst kriegt man nicht
mehr Platz!"
Die Stunden gehn. „Prost Neujahr!" hat
man schon
Stch längst gewünscht, jetzt kommt die
Lauptaktion.
Wer hat die größte Rechnung nun? —
„Elfdreißig I"
Lettzt's hier, „Zwölfneunzig!" dort. Man
rechnet fleißig.
Doch nun kommt Schneidermeister Dole an!
„Ich habe, wenn ich richtig rechnen kann.
Die größte Rechnung: Dretundvierzigstebztg!
Was aus dem llmstand einwandfrei ergibt stch,
Daß ich hier meine Freunde Kreuche, Fladen
lind Bock heut' zu Silvester eingeladen."
Ai. BuehiiaiidÜU*
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die große Rechnung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1934
Entstehungsdatum (normiert)
1929 - 1939
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 181.1934, Nr. 4665, S. 416
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg