Zeichnung von E. Niemeyer-Moxter
Au i /^^/' ,fv \ /vv V '
„Mir ist mies, Emilie, wenn ich daran denke, was für Dummheiten mein Sozius Pröpvke jetzt im Geschäft anstellen mag."
„Nur noch acht Tage, Gustav! Dann sind wir wieder zu Lause, und Pröppke macht Ferien-dann wird ihm mies fein."
Radtour mit Krollhas«
aber die Klingeln vertauschte,
und wechselte die Linterräder
samt Kelten aus.
Dann entfernte ich mich, um
keinen Verdacht aufkommen zu
lassen. Als ich wiederkam, sah
Krollhase mit verglastemBlick zwi-
schen den Rädern und murmelte
vor sich hin. Dann schleuderte er
die Schnapsflasche weit von sich.
„Kamerad," sagte er, „Kame-
rad, gib mir mal einen Knuff
in die Rippen!"
„Gerne," sagte ich und gab
ihm ein ordentliches Ding.
„Nicht so fest! Ich will doch
nur sehen, ob ich wache oder
träume."
Ich konnte die Räder jetzt
Wirklich schon selber nicht mehr
unterscheiden.
„Drüben ist ein kleiner See,"
schlug ich vor, „nehmen Sie ein
kühles Bad. Sie haben eine Art
Sonnenstich."
„Ich glaube auch!" murmelte
Krollhase und ging in der Rich-
tung auf den See davon.
Da kam ein Landwerksbursche
vorübergeradelt. Er fuhr ein Mo-
dell, wie es heute nur noch auf
32
„Noch eins, Lerr Professor, warum züchten Sie denn Ihr Spalier-
obst in so merkwürdigen Knoten?"
„Eine Erfindung von mir, um im Lerbst das Ernten nicht zu vergessen!"
historischen Ausstellungen zu
sehen ist.
„Lallo!" rief ich.
„Lallo!" sagte der Landwerks-
bursche.
„Wollen wir die Räder tau-
schen, guter Freund?" sagte ich.
Er griff schon nach meinem.
„Lall! Nimm das andere!"
sagte ich.
Das historische Modell flog in
den Graben und der Mann auf
Krollhases Rad war im Nu hin-
ter einem Straßenbuckel ver-
schwunden.
Da kam Krollhase zurück.
Als er die Näder sah, malte sich
Entsetzen in seinem Gesicht. „Ich
dachte, ick hätte den Anfall über-
wunden!" sagte er dumpf.
„Lassen Sie uns weiterfahren I"
Ich schwang mich auf meinRad.
„Einen Moment!" rief Kroll-
hase. „Siefltzen aufmeinemRad."
„Unsinn!"
„Ich werde es Ihnen bewei-
sen. Meine Fabriknummer ist
435856." Er hatte leider Recht.
Ich hatte dem Landwerksburschen
das verkehrte Rad gegeben.
Ich habe seitdem das Rad-
fahren überhaupt aufgesteckt.
Au i /^^/' ,fv \ /vv V '
„Mir ist mies, Emilie, wenn ich daran denke, was für Dummheiten mein Sozius Pröpvke jetzt im Geschäft anstellen mag."
„Nur noch acht Tage, Gustav! Dann sind wir wieder zu Lause, und Pröppke macht Ferien-dann wird ihm mies fein."
Radtour mit Krollhas«
aber die Klingeln vertauschte,
und wechselte die Linterräder
samt Kelten aus.
Dann entfernte ich mich, um
keinen Verdacht aufkommen zu
lassen. Als ich wiederkam, sah
Krollhase mit verglastemBlick zwi-
schen den Rädern und murmelte
vor sich hin. Dann schleuderte er
die Schnapsflasche weit von sich.
„Kamerad," sagte er, „Kame-
rad, gib mir mal einen Knuff
in die Rippen!"
„Gerne," sagte ich und gab
ihm ein ordentliches Ding.
„Nicht so fest! Ich will doch
nur sehen, ob ich wache oder
träume."
Ich konnte die Räder jetzt
Wirklich schon selber nicht mehr
unterscheiden.
„Drüben ist ein kleiner See,"
schlug ich vor, „nehmen Sie ein
kühles Bad. Sie haben eine Art
Sonnenstich."
„Ich glaube auch!" murmelte
Krollhase und ging in der Rich-
tung auf den See davon.
Da kam ein Landwerksbursche
vorübergeradelt. Er fuhr ein Mo-
dell, wie es heute nur noch auf
32
„Noch eins, Lerr Professor, warum züchten Sie denn Ihr Spalier-
obst in so merkwürdigen Knoten?"
„Eine Erfindung von mir, um im Lerbst das Ernten nicht zu vergessen!"
historischen Ausstellungen zu
sehen ist.
„Lallo!" rief ich.
„Lallo!" sagte der Landwerks-
bursche.
„Wollen wir die Räder tau-
schen, guter Freund?" sagte ich.
Er griff schon nach meinem.
„Lall! Nimm das andere!"
sagte ich.
Das historische Modell flog in
den Graben und der Mann auf
Krollhases Rad war im Nu hin-
ter einem Straßenbuckel ver-
schwunden.
Da kam Krollhase zurück.
Als er die Näder sah, malte sich
Entsetzen in seinem Gesicht. „Ich
dachte, ick hätte den Anfall über-
wunden!" sagte er dumpf.
„Lassen Sie uns weiterfahren I"
Ich schwang mich auf meinRad.
„Einen Moment!" rief Kroll-
hase. „Siefltzen aufmeinemRad."
„Unsinn!"
„Ich werde es Ihnen bewei-
sen. Meine Fabriknummer ist
435856." Er hatte leider Recht.
Ich hatte dem Landwerksburschen
das verkehrte Rad gegeben.
Ich habe seitdem das Rad-
fahren überhaupt aufgesteckt.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Mir ist mies ..." "Merkwürde Knoten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Kommentar
Fuchs
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 182.1935, Nr. 4693, S. 32
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg