V. .
Drohung „Lore, laus, denn kommste in die Zeitung! Läufst« »ich — in die Wurst!"
Briefkasten
Patient. Wir glauben Ihnen gern,
daß Sie das nicht mehr länger aushalten
können. Anser ärztlicher Mitarbeiter hatte
das natürlich nicht wörtlich gemeint, daß
Sie 14 Tage lang das Knie immer im
Auge behalten sollten.
Damenkränzchen. Sie sind technisch
nicht ganz im Bilde. Es war durchaus
keine häßliche Anspielung von uns, daß wir
Ihnen für die Ostseefahrt Ihres Kränzchens
einen — Schraubendampfer vorschlugen.
Spartaner. Nein. Fichtennadelbäder
nur in Fichtennadeln ohne Wasserzusatz
sind nur für Fortgeschrittene. — Das Ab-
hobeln entzündeter Mandeln mit Schmir-
gelpapier kann die entstehende Krankheit
im Beginn kupieren.
Badegast. Die sogenannte Strand-
wanze ist keineswegs ausgestorben. Sie
meiert sich mit Vorliebe in fremde Strand-
burgen hinein. Man erkennt sie an der
süßlichen Suada, die sie um sich verbreitet.
Flit Hilst nicht viel. Das beste Mittel ist
noch konzentrierte Grobheit.
Autokauf. Der Besitzer des alten
Autos, das Sie kaufen wollten, hat vor-
her von dem Wagen Fabriknummer, Äer-
stellerfirma und alle sonstigen Kennzeichen
entfernt. Wahrscheinlich sollten Sie den
Wagen auf Raten kaufen, und er wollte
Ihnen recht viel zu raten geben.
Schriftsteller. Der Schriftleiter hat
Ihnen gesagt, die von Ihnen eingesandten
Witze hätten sämtlich Bärte. Das beste
ist, Sie frisieren sie neu und schicken sie
wieder ein.
STIMMEN DER ZEIT
Von Peter Kringel
Aelterer Jüngling im Hochsommer
Früher ging ich auch in Leinen,
Und mein Schuh hat froh geknarzt,
Aber heute hab ich einen
Ischias, so sagt der Arzt.
Früher hab ich viele Herzen
Frisch vom Strauche eingeweckt,
Heute bin ich schon leicht erzen,
Wie's Horaz als Ziel gesteckt.
Kühl läßt mich die schönste Taille,
Wenig gibts, was mich beirrt.
Tja — es ist schon die Emaille
Hie und da leicht abgeklirrt.
Langsam geht man in den Ruhstand,
Schritt um Schritt und Jahr um Jahr,
Und es ist der neue Zustand
Nicht einmal so übel gar.
Na, wie lang noch? Drei — vier — fünnef —
Und man ist ein Weiser ganz,
Und das letzte bißchen Tinnef,
Das verliert dann auch den Glanz.
Und man schleicht zur Abendmolle
Mürrisch und halb unbewußt,
Ganz in Wolle, ganz in Wolle,
Auch im Juli und August.
100 Jahre deutsche Eisenbahn
Und wenn wir heute mit dem D-Zug fahren —
Wir ham's geschafft!
Der Dampf zwar hat, wie auch vor 100 Jahren,
Die gleiche Kraft.
Sie hatten nur nicht unsre Apparate,
So kühn und fest.
Wir haben ihm noch ein paar Wirkungsgrade
Mehr abgepreßt.
Sie haben damals zwei, drei Meilen
Zur Not erreicht.
Wir fahren — ja, wir müssen uns beeilen! —
Heut 170 Kilometer leicht.
Doch dieses ist der Fluch der Technik leider:
Wir sind gleich da,
Wir fahren schnell — und kommen doch nicht weiter
Als Großpapa.
Der hatte etwas, was wir nicht besitzen
Trotz Drum und Drauf:
Er hatte es heraus, die Zeit zu nützen —
Uns frißt sie auf!
Wir reizen sie mit Motor und Antenne
Und fahren schlecht:
Wer meint, daß er die Zeit beherrschen könne,
Der wird ihr Knechti
©tafet’s Tafel Nr. 9 a
Einheimische Vögel
in natürlicher Größe und Färbung
07 Viigel bis zur Größe der Amsel in lebenswahrer Darstellung
mit Angaben über Aufenthaltsort, ob Stand- oder Strichvogel,
Brutzeit, Eierzahl. (Diese verkleinerte Abbildung zeigt nicht alle
auf der Tafel enthaltenen Vögel.)
Grafer's Tafel 9a in Umschlag gefalzt — Buchform;
(Größe der Tafel 80:105 cm) 31m. 1.80
Wird sie auf festem Papier mit Leinenraud und Oesen, also fertig
gemacht zum Aushängen, benötigt, so erhöht sich der Preis um
Rm. 1.10. Verfendungs- und Nachnahmespesen extra. Katalog mit
vielen Abbildungen gegen Voreinsendung von 15 Pfg. in Brief-
marken. Zu beziehen durch alle einschlägigen Geschäfte.
„Es gibt in dieser Preislage keine bessere Bildtafel!"
(Dr. Haenel, bayr. Landessachverständiger für Vogelschutz,
im Brief vom 16. 6.31)
Graser's Verlag Nachf., München 27, Möhlstr. 34
106
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sieh gefl. auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
Drohung „Lore, laus, denn kommste in die Zeitung! Läufst« »ich — in die Wurst!"
Briefkasten
Patient. Wir glauben Ihnen gern,
daß Sie das nicht mehr länger aushalten
können. Anser ärztlicher Mitarbeiter hatte
das natürlich nicht wörtlich gemeint, daß
Sie 14 Tage lang das Knie immer im
Auge behalten sollten.
Damenkränzchen. Sie sind technisch
nicht ganz im Bilde. Es war durchaus
keine häßliche Anspielung von uns, daß wir
Ihnen für die Ostseefahrt Ihres Kränzchens
einen — Schraubendampfer vorschlugen.
Spartaner. Nein. Fichtennadelbäder
nur in Fichtennadeln ohne Wasserzusatz
sind nur für Fortgeschrittene. — Das Ab-
hobeln entzündeter Mandeln mit Schmir-
gelpapier kann die entstehende Krankheit
im Beginn kupieren.
Badegast. Die sogenannte Strand-
wanze ist keineswegs ausgestorben. Sie
meiert sich mit Vorliebe in fremde Strand-
burgen hinein. Man erkennt sie an der
süßlichen Suada, die sie um sich verbreitet.
Flit Hilst nicht viel. Das beste Mittel ist
noch konzentrierte Grobheit.
Autokauf. Der Besitzer des alten
Autos, das Sie kaufen wollten, hat vor-
her von dem Wagen Fabriknummer, Äer-
stellerfirma und alle sonstigen Kennzeichen
entfernt. Wahrscheinlich sollten Sie den
Wagen auf Raten kaufen, und er wollte
Ihnen recht viel zu raten geben.
Schriftsteller. Der Schriftleiter hat
Ihnen gesagt, die von Ihnen eingesandten
Witze hätten sämtlich Bärte. Das beste
ist, Sie frisieren sie neu und schicken sie
wieder ein.
STIMMEN DER ZEIT
Von Peter Kringel
Aelterer Jüngling im Hochsommer
Früher ging ich auch in Leinen,
Und mein Schuh hat froh geknarzt,
Aber heute hab ich einen
Ischias, so sagt der Arzt.
Früher hab ich viele Herzen
Frisch vom Strauche eingeweckt,
Heute bin ich schon leicht erzen,
Wie's Horaz als Ziel gesteckt.
Kühl läßt mich die schönste Taille,
Wenig gibts, was mich beirrt.
Tja — es ist schon die Emaille
Hie und da leicht abgeklirrt.
Langsam geht man in den Ruhstand,
Schritt um Schritt und Jahr um Jahr,
Und es ist der neue Zustand
Nicht einmal so übel gar.
Na, wie lang noch? Drei — vier — fünnef —
Und man ist ein Weiser ganz,
Und das letzte bißchen Tinnef,
Das verliert dann auch den Glanz.
Und man schleicht zur Abendmolle
Mürrisch und halb unbewußt,
Ganz in Wolle, ganz in Wolle,
Auch im Juli und August.
100 Jahre deutsche Eisenbahn
Und wenn wir heute mit dem D-Zug fahren —
Wir ham's geschafft!
Der Dampf zwar hat, wie auch vor 100 Jahren,
Die gleiche Kraft.
Sie hatten nur nicht unsre Apparate,
So kühn und fest.
Wir haben ihm noch ein paar Wirkungsgrade
Mehr abgepreßt.
Sie haben damals zwei, drei Meilen
Zur Not erreicht.
Wir fahren — ja, wir müssen uns beeilen! —
Heut 170 Kilometer leicht.
Doch dieses ist der Fluch der Technik leider:
Wir sind gleich da,
Wir fahren schnell — und kommen doch nicht weiter
Als Großpapa.
Der hatte etwas, was wir nicht besitzen
Trotz Drum und Drauf:
Er hatte es heraus, die Zeit zu nützen —
Uns frißt sie auf!
Wir reizen sie mit Motor und Antenne
Und fahren schlecht:
Wer meint, daß er die Zeit beherrschen könne,
Der wird ihr Knechti
©tafet’s Tafel Nr. 9 a
Einheimische Vögel
in natürlicher Größe und Färbung
07 Viigel bis zur Größe der Amsel in lebenswahrer Darstellung
mit Angaben über Aufenthaltsort, ob Stand- oder Strichvogel,
Brutzeit, Eierzahl. (Diese verkleinerte Abbildung zeigt nicht alle
auf der Tafel enthaltenen Vögel.)
Grafer's Tafel 9a in Umschlag gefalzt — Buchform;
(Größe der Tafel 80:105 cm) 31m. 1.80
Wird sie auf festem Papier mit Leinenraud und Oesen, also fertig
gemacht zum Aushängen, benötigt, so erhöht sich der Preis um
Rm. 1.10. Verfendungs- und Nachnahmespesen extra. Katalog mit
vielen Abbildungen gegen Voreinsendung von 15 Pfg. in Brief-
marken. Zu beziehen durch alle einschlägigen Geschäfte.
„Es gibt in dieser Preislage keine bessere Bildtafel!"
(Dr. Haenel, bayr. Landessachverständiger für Vogelschutz,
im Brief vom 16. 6.31)
Graser's Verlag Nachf., München 27, Möhlstr. 34
106
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sieh gefl. auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Drohung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 182.1935, Nr. 4698, S. 106
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg