„Mein Mann is ooch en Kopfarbeiter, den janzen Tach schneidet er den Fischen de Köppe ab!"
Lehmann lehrt Helm mit Familie
so leicht zusammen. Lilft alles nischt, Leinz: morgen mußte wieder
in den ollen Kasten stiebeln. Na, nu nimm's man nich' so schwer!
Kriegst morgen fuffzig Pfenn'ge von mir.
Emma — haste gesehn? Äasemanns Zigarrenladen is zu. Lat er
also doch Pleite gemacht. Schade um ihn! So'» ordentlicher Mann;
ich Hab' gerne bei ihm gekauft. Ja, ja — die ordentlichen Leute
kommen zu nischt! Bloß den Schweino
Hunden geht's heute noch geschäftlich gut
— Aebrigens, ich werde nachher gleich mal
Munkel anrusen; der kann dann morgen
reise». Angenehm, einen unverheirateten
Sozius zu haben; da streitet man sich nich'
wegen des Urlaubs. Ich denke, den Ab-
schluß mit Apolda wird er auch noch ge-
schafft haben. Anberufen-es geht ja
ganz ffott mit dem Geschäft.-
So — da sind wir! Immer langsam,
Kinder --nich' wieder so Hetzen wie vor
den Ferien! Ihr habt doch gesehn, wie die
Leute an der Wasserkante alles in Ruhe
machen. Sieh »ich' 'rauf zu Brienitzers,
Einmal Is ja klar, daß die im Fenster
liegen. Ekelhafte Bande, muß immer
spionieren. 4 Mark 80-auch das noch!
Nu mach' aber fix, Paula! Willst wohl in
der Droschke übernachten, was? Jetzt hat
die Ferientrödelei ein Ende, jetzt heißt es
wieder Tempo! Ah, guten Abend, die
Lerrschaften! Da kucken Brienitzers grade
'raus. Grüß doch 'rauf, Emma — — '«
bißchen verbindlich! Schließlich wohnt man
doch mit den Leuten in einem Laus. Ob
die wohl weggewesen sind? Na, das wer-
den wir schon noch 'rauskriegen. Der
Lausmeister wird ja-
Ah, da is ja der Lerr Piesang! Schö-
nen guten Abend, da sind wir wieder!
Wenn Sie so gut sein wollen, mit dem
Gepäck 'raufzuhelfenI Na, das Laus steht ja noch. Nischt passiert?
Kein Feuer, kein Einbruch? Wo is denn unsre Auguste? Die sollte
doch heute früh schon zurückkommen. Na endlich — da kommt se
ja. Wo haben Sie denn gesteckt? Das Abendessen machten Sie grade
zurecht? Aber Auguste-wir haben natürlich Flundern mitge-
bracht. Is doch klar: wenn man von Ahlbeck nach Lause fährt!
Briefe sind da? Leute will ich nischt davon wissen, is ja doch
bloß Aerger dabei. Wo sind sie denn? Nu zeigen Sie doch schon
her! Natürlich — vom Finanzamt!"
Kindliches Mißverständnis
„Laß mich jetzt allein, mein Kind; ich muß mich sammeln!"
„Dein Gebiß liegt auf dem Nachttisch, Tante!"
Verächtliche Kritik
„Wie gefällt dir mein neues Gesellschaftskleid, Tante?"
„Das muß eine nette Gesellschaft sein!"
Beim Arzt
„Lerr Sanitätsrat, ich bin so über-
anstrengt!"
„Na, zeigen Sie mal Ihre Zunge, Frau
Direktor!"
„So kann ich Sie unmöglich rasieren, mein Lerr!"
„Dann — hup — schneiden Sie mir — hup, eben
die Laare!"
Anzeige
Zweiter Lausknecht,
hauptsächlich für Sonn-
tags abends gesucht.
Gute Amgangsformen
Bedingung, da nur bes-
sere Leute zu entfernen
sind!
Ein Fehler
Laussrau (zum Dienstmädchen): „Na,
Lina, das muß man Ihnen lassen, putz-
süchtig sind Sie nicht!"
„Du wirst doch zugeben, daß die Frau
über einen kleineren Wortvorrat verfügt
als der Mann!"
„Das schon! Aber bedenke doch einmal
den Amsatz!"
Im Wirtshaus
„Da kommst du schon, mich zu holen.
Alte? Gerade bin ich im Begriff aufzu-
brcchen — ich habe schon das vorletzte Glas
Bier bestellt!"
Nobler Ersatz
„Ich hatte das Pech, Ihren Zwerg-
pinscher zu überfahren — aber natürlich
ersetze ich ihn Ihnen — Sie kriegen sogar
'n doppelt so großen!"
Berechtigt
„Deine Frau ist auf deine Sekretärin
so eifersüchtig?"
„And ob! Vor unserer Verheiratung
war sie doch meine Sekretärin!"
„Als ich so klein war wie du, habe ich
nie gelogen, Fritz!"
„Wann hast du dann angefangen, Papa?"
„Also Lina, seit einem halben Jahre haben
Sie nun schon den vierten Bräutigam!"
„Ja, gnä Frau, die Männer sind halt so
unbeständig!"
„Magscht au a Möschtle, Gustävle?"
„Net z'viel, Mutter, damit i em Vater
heut Obed heimhelfa kaa!"
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Lehmann lehrt Helm mit Familie
so leicht zusammen. Lilft alles nischt, Leinz: morgen mußte wieder
in den ollen Kasten stiebeln. Na, nu nimm's man nich' so schwer!
Kriegst morgen fuffzig Pfenn'ge von mir.
Emma — haste gesehn? Äasemanns Zigarrenladen is zu. Lat er
also doch Pleite gemacht. Schade um ihn! So'» ordentlicher Mann;
ich Hab' gerne bei ihm gekauft. Ja, ja — die ordentlichen Leute
kommen zu nischt! Bloß den Schweino
Hunden geht's heute noch geschäftlich gut
— Aebrigens, ich werde nachher gleich mal
Munkel anrusen; der kann dann morgen
reise». Angenehm, einen unverheirateten
Sozius zu haben; da streitet man sich nich'
wegen des Urlaubs. Ich denke, den Ab-
schluß mit Apolda wird er auch noch ge-
schafft haben. Anberufen-es geht ja
ganz ffott mit dem Geschäft.-
So — da sind wir! Immer langsam,
Kinder --nich' wieder so Hetzen wie vor
den Ferien! Ihr habt doch gesehn, wie die
Leute an der Wasserkante alles in Ruhe
machen. Sieh »ich' 'rauf zu Brienitzers,
Einmal Is ja klar, daß die im Fenster
liegen. Ekelhafte Bande, muß immer
spionieren. 4 Mark 80-auch das noch!
Nu mach' aber fix, Paula! Willst wohl in
der Droschke übernachten, was? Jetzt hat
die Ferientrödelei ein Ende, jetzt heißt es
wieder Tempo! Ah, guten Abend, die
Lerrschaften! Da kucken Brienitzers grade
'raus. Grüß doch 'rauf, Emma — — '«
bißchen verbindlich! Schließlich wohnt man
doch mit den Leuten in einem Laus. Ob
die wohl weggewesen sind? Na, das wer-
den wir schon noch 'rauskriegen. Der
Lausmeister wird ja-
Ah, da is ja der Lerr Piesang! Schö-
nen guten Abend, da sind wir wieder!
Wenn Sie so gut sein wollen, mit dem
Gepäck 'raufzuhelfenI Na, das Laus steht ja noch. Nischt passiert?
Kein Feuer, kein Einbruch? Wo is denn unsre Auguste? Die sollte
doch heute früh schon zurückkommen. Na endlich — da kommt se
ja. Wo haben Sie denn gesteckt? Das Abendessen machten Sie grade
zurecht? Aber Auguste-wir haben natürlich Flundern mitge-
bracht. Is doch klar: wenn man von Ahlbeck nach Lause fährt!
Briefe sind da? Leute will ich nischt davon wissen, is ja doch
bloß Aerger dabei. Wo sind sie denn? Nu zeigen Sie doch schon
her! Natürlich — vom Finanzamt!"
Kindliches Mißverständnis
„Laß mich jetzt allein, mein Kind; ich muß mich sammeln!"
„Dein Gebiß liegt auf dem Nachttisch, Tante!"
Verächtliche Kritik
„Wie gefällt dir mein neues Gesellschaftskleid, Tante?"
„Das muß eine nette Gesellschaft sein!"
Beim Arzt
„Lerr Sanitätsrat, ich bin so über-
anstrengt!"
„Na, zeigen Sie mal Ihre Zunge, Frau
Direktor!"
„So kann ich Sie unmöglich rasieren, mein Lerr!"
„Dann — hup — schneiden Sie mir — hup, eben
die Laare!"
Anzeige
Zweiter Lausknecht,
hauptsächlich für Sonn-
tags abends gesucht.
Gute Amgangsformen
Bedingung, da nur bes-
sere Leute zu entfernen
sind!
Ein Fehler
Laussrau (zum Dienstmädchen): „Na,
Lina, das muß man Ihnen lassen, putz-
süchtig sind Sie nicht!"
„Du wirst doch zugeben, daß die Frau
über einen kleineren Wortvorrat verfügt
als der Mann!"
„Das schon! Aber bedenke doch einmal
den Amsatz!"
Im Wirtshaus
„Da kommst du schon, mich zu holen.
Alte? Gerade bin ich im Begriff aufzu-
brcchen — ich habe schon das vorletzte Glas
Bier bestellt!"
Nobler Ersatz
„Ich hatte das Pech, Ihren Zwerg-
pinscher zu überfahren — aber natürlich
ersetze ich ihn Ihnen — Sie kriegen sogar
'n doppelt so großen!"
Berechtigt
„Deine Frau ist auf deine Sekretärin
so eifersüchtig?"
„And ob! Vor unserer Verheiratung
war sie doch meine Sekretärin!"
„Als ich so klein war wie du, habe ich
nie gelogen, Fritz!"
„Wann hast du dann angefangen, Papa?"
„Also Lina, seit einem halben Jahre haben
Sie nun schon den vierten Bräutigam!"
„Ja, gnä Frau, die Männer sind halt so
unbeständig!"
„Magscht au a Möschtle, Gustävle?"
„Net z'viel, Mutter, damit i em Vater
heut Obed heimhelfa kaa!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Kopfarbeiter" "Unmöglich" "Der "Zapfenstreich"" "Magscht au a Möschtle"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 182.1935, Nr. 4701, S. 158
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg