Fliegende Blätter (182.1935 (Nr. 4666-4691) = 91. Jahrg.)

„Ekelhafter Zustand! Ich bin ein Esel gewesen, daß ich nicht lieber im Lotel geblieben bin. In meinem Atter macht man sowas nicht mehr."
„Aber bester Konsul-als wir gestern loswanderten, jubelten Sie, daß Sie sich um 20 Jahre jünger fühlten."

Nächtliches

Intermezzo

Es hat zwei Ahr ge-
schlagen. Durch die
Dunkelheit eines bür-
gerlichen Schlafzim-
mers tönt teils Schnar-
chen, teils Gewimmer.
And dann hat das fein-
hörige Mutterohr die
Situation erfaßt.

Sie: „Männe, steh mal
auf! Süßchen weint!"

Er: (steht auf — be-
ruhigt — geht zu Bett).

Nach einer Viertel-
stunde — sie: „Männe,
steh mal auf, Süßchen
weint!"

Er: (steht auf — be-
ruhigt — geht zu Bett).

Nach einer Viertel-
stunde — sie: „Männe,
steh mal auf, Süßchen
weint l"

Er: „Ach laß nur, ich
weiß, warum Süßchen
weint."

Sie: „Warum? Was
fehlt?"

Er: „Weißtdu—Süß-
chen weint nur, weil
es so viel Mitleid mit
mir hat!"

160

„Is ja Quatsch, Amalie, daß Master zehren soll! Vier Wochen sind wir nu
hier, und jeden Tag warste drin — gezehrt hats bloß am Portemonnaie."

Schöner

Brandschaden

„Fein, so 'ne Feuerver-
sicherung! Nicht bloß,
daß das vermaledeite
Klavier verbrannt ist —
ich kriegs auch noch
bezahlt I"

Mann

über den Weg

Manuela liest aus
dem Kaffeesatz.

Das trägt ihr immer
fünfzig Pfennige.

Wenn bessere Damen
kommen, sogar eine
Mark.

Gestern kam eine bes-
sere Dame und wollte
die Zukunft wissen.

Die Seherin sah:

„Ein Mann wird
Ihnen über den Weg
laufen!"

Die Dame erschrak:

„Schon wieder! Erst
gestern habe ich einen
mit meinem Wagen
überfahren!"





Ak. Buchhaf1 J

Universität*?’* .