vom Strauß hat, sind Sie entlasse»!"
Gereimtes und Ungereimtes zur Buchwoche
Bücher und Menschen
Mit Büchern ist es grade so bestellt
Wie mit den Menschen, wenn man's recht betrachtet:
Sein Glück macht mancher Schlechte in der Welt,
And mancher Gute bleibt ganz unbeachtet.
Ein großer Bücherfreund
Lorenzo Medici, genannt
Der Prächtige, war Bibliophile,
Gab schweres Geld für manchen Band
And kriegte dennoch nie zu viele.
Denn selten waren Bücher noch,
Drum sprach er einstmals mit Bedauern:
„O, hätte ich von Büchern doch
Viel Tausende in meinen Mauern!
Ich gäbe all mein Geld dahin!
Ich würde alles noch verpfänden,
Womit ich sonst begütert bin.
Für den Besitz von schönen Bänden."
Das hat Lorenzo einst gesagt.
Spräch's heut' ein großer Lerr auf Erden,
Meint' manch Verleger unverzagt:
„Dem Manne kann geholfen werden!"
Allerlei von Büchern, Lesern und Nichtlesern:
Schüller hat eine Reihe schöner Bücher. Wusternack sieht
die Titel an — in einer müßigen Minute, weil Schöller gerade
in seinem Schreibtisch für ihn ein Schriftstück sucht; sonst
kümmert er sich nicht um Bücher.
„Der grüne Leinrich" liest Wusternack. Er hat keine Ahnung.
„Merkwürdiger Titel," brummt er. „Ein Mensch kann doch
nicht grün sein."
Schöller erklärt flüchtig: „Der Name wurde diesem Leinrich
von seinen Schulkameraden angehängt, weil er einmal einen
Anzug von auffallend grüner Farbe hatte."
Wusternack glaubt zu verstehen. „Laha, sein Oller hatte
wohl mal ein Billardtuch kaputt gemacht."
Das Fußballspiel hat sein Gutes, aber es wird auch über-
trieben. Der ziemlich herangereifte Knabe Bruno neigt dazu.
Onkel Leopold sagt: „Schon wieder willst du zum Fußball,
Junge? Du mußt doch auch mal ein Buch vornehmen!"
„Lab' ich längst, Onkel! Da liegt's: Theorie und Praxis des
Fußballspiels." *
Lier handelt es sich um ein vielberusenes Büchlein.
Die Anterhaltung am Stammtisch hat leider einen Zusammenstoß
zwischen Apfelbeck und Rumpoldin heraufbeschworen. Apfelbeck ge-
braucht sehr häßliche Worte; ja, erbeträgt sich rüpelhaft. Rumpol-
din bleibt kühl; er erhebt sich zum Gehen und lächelt Apselbeck iro-
nisch an. „Wissen Sie was, Lerr Apfelbeck: ich werde Ihne» jetzt
gleich ein Buch schicken — ein Buch von Knigge." And damit geht er.
Apselbeck tobt. Beinahe reißt er den Stammtisch um. Das wird
er sich nicht gefallen lassen! Oho, das wird er Rumpoldin schon ein-
tränke»-alle Anwesenden werden seine Zeugen sein müssen.
Aber erst will er doch einmal sehn, ob Rumpoldin seine Anverschämt-
heit vollenden und ihm das angekündigte Buch des Lerrn von Knigge
wirklich schicken wird.
Richtig — nach einer halben Stunde kommt ein Dienstmann an
den Stammtisch zu Apselbeck und bringt ihm ei» Reclambändchen:
„Knigge. Die Reise nach Braunschweig, ein komischer Roman."
Schreibers Adventskalender erfreuen sich von
Jahr zu Jahr immer größerer Beliebtheit!
Nr. 267 Adventskalender
„vebkuchenherz" Rm. —.35
21 cm breit, 25 cm hoch. In Herz-
form ausgeschnitten mit Aufhänge-
vorrichtung.
★
Nr. 265 Adventskalender fürs
deutsche Haus. Von Professor
Arnold Drescher. Mit 25 auf-
klappbaren Tiirchen. Höhe des Ka-
lenders 3t cm. Breite 26,5 cm.
Vielfarbig.Rm. —.90
Nr. 266 Cafparis AdventShiius-
chen zum Beleuchten Rm. —.75
Mit 24 aufklappbare» Tiiren und
Fenstern. 17,5 cm hoch, 36 cm breit.
★
Nr. 264 Adventskalender „Die
Engelsleiter". Format 27:38 cm.
Zum Aufhänge». Mit 24 vorge-
stanzten Stufen zun> Aufmadien.
Auch als Fensterbild verwendbar.
Rm. 1.—
Nr. 263 Adventskalender
„Die Himmelstreppe".
26,5 cm breit, 38 cm hoch. Mit 24
Türe» zum Aufklappen. Prächtig
ausgestattet .91m. —.90
★
gu beziehen durch alle einschlägigen
Geschäfte amiPlatze.
Grosz und klein haben Freude an
Schreibers Adventskalendern.
J„ F. SCHREIBER» VERLAG» ESSLINGEN A. N.
r> irnrunr m ATTCD u n d M e cj g e n d o r f e r Blätter Anzeigenpreise nacii Preisliste Nr. 2. Anzeigen-Annahme durch alle Werbe-Mittler oder unmittelbar
l~ LILuLIMUL BLA I I ttl Nr.4708. 24. Oktober 1935 vom Verlag J. F. Schreiber, München 27, Möhlstraße 34. Postscheckkonto München Nr. 1813
Bestellungen bei allen Buch-und Kunsthandlungen, Zeitungsexpeditionen und den Postämtern. Wochenausgabe: Vierteljahrs-Abonnement (13 Nummern) für Deutschland
ohne Zustellung RM 3.90; Postbezug RM 4.10; portofrei nach Oesterreich S. 7.50, nach der Tschechoslovakei Kc. 35.—, nach der Schweiz Fr. 6.—, nach solchen Ländern
des Weltpostvereins, für die ermäßigte Zeitschriften-Portosätze gelten, RM 3.60, nach allen übrigen Ländern des Weltpostvereins RM 4.25.
Besonders in Schutzpappe verpackte Ausgabe: Vierteljahrs-Abonnement innerhalb Deutschlands, Postbezug oder Postüoerweisung vom Verlag aus RM 4.70.
Einzelne Nummer: In Deutschland 30 Pfennig. ___
262
Redaktionsschluß: 7. Oktober 1935
Gereimtes und Ungereimtes zur Buchwoche
Bücher und Menschen
Mit Büchern ist es grade so bestellt
Wie mit den Menschen, wenn man's recht betrachtet:
Sein Glück macht mancher Schlechte in der Welt,
And mancher Gute bleibt ganz unbeachtet.
Ein großer Bücherfreund
Lorenzo Medici, genannt
Der Prächtige, war Bibliophile,
Gab schweres Geld für manchen Band
And kriegte dennoch nie zu viele.
Denn selten waren Bücher noch,
Drum sprach er einstmals mit Bedauern:
„O, hätte ich von Büchern doch
Viel Tausende in meinen Mauern!
Ich gäbe all mein Geld dahin!
Ich würde alles noch verpfänden,
Womit ich sonst begütert bin.
Für den Besitz von schönen Bänden."
Das hat Lorenzo einst gesagt.
Spräch's heut' ein großer Lerr auf Erden,
Meint' manch Verleger unverzagt:
„Dem Manne kann geholfen werden!"
Allerlei von Büchern, Lesern und Nichtlesern:
Schüller hat eine Reihe schöner Bücher. Wusternack sieht
die Titel an — in einer müßigen Minute, weil Schöller gerade
in seinem Schreibtisch für ihn ein Schriftstück sucht; sonst
kümmert er sich nicht um Bücher.
„Der grüne Leinrich" liest Wusternack. Er hat keine Ahnung.
„Merkwürdiger Titel," brummt er. „Ein Mensch kann doch
nicht grün sein."
Schöller erklärt flüchtig: „Der Name wurde diesem Leinrich
von seinen Schulkameraden angehängt, weil er einmal einen
Anzug von auffallend grüner Farbe hatte."
Wusternack glaubt zu verstehen. „Laha, sein Oller hatte
wohl mal ein Billardtuch kaputt gemacht."
Das Fußballspiel hat sein Gutes, aber es wird auch über-
trieben. Der ziemlich herangereifte Knabe Bruno neigt dazu.
Onkel Leopold sagt: „Schon wieder willst du zum Fußball,
Junge? Du mußt doch auch mal ein Buch vornehmen!"
„Lab' ich längst, Onkel! Da liegt's: Theorie und Praxis des
Fußballspiels." *
Lier handelt es sich um ein vielberusenes Büchlein.
Die Anterhaltung am Stammtisch hat leider einen Zusammenstoß
zwischen Apfelbeck und Rumpoldin heraufbeschworen. Apfelbeck ge-
braucht sehr häßliche Worte; ja, erbeträgt sich rüpelhaft. Rumpol-
din bleibt kühl; er erhebt sich zum Gehen und lächelt Apselbeck iro-
nisch an. „Wissen Sie was, Lerr Apfelbeck: ich werde Ihne» jetzt
gleich ein Buch schicken — ein Buch von Knigge." And damit geht er.
Apselbeck tobt. Beinahe reißt er den Stammtisch um. Das wird
er sich nicht gefallen lassen! Oho, das wird er Rumpoldin schon ein-
tränke»-alle Anwesenden werden seine Zeugen sein müssen.
Aber erst will er doch einmal sehn, ob Rumpoldin seine Anverschämt-
heit vollenden und ihm das angekündigte Buch des Lerrn von Knigge
wirklich schicken wird.
Richtig — nach einer halben Stunde kommt ein Dienstmann an
den Stammtisch zu Apselbeck und bringt ihm ei» Reclambändchen:
„Knigge. Die Reise nach Braunschweig, ein komischer Roman."
Schreibers Adventskalender erfreuen sich von
Jahr zu Jahr immer größerer Beliebtheit!
Nr. 267 Adventskalender
„vebkuchenherz" Rm. —.35
21 cm breit, 25 cm hoch. In Herz-
form ausgeschnitten mit Aufhänge-
vorrichtung.
★
Nr. 265 Adventskalender fürs
deutsche Haus. Von Professor
Arnold Drescher. Mit 25 auf-
klappbaren Tiirchen. Höhe des Ka-
lenders 3t cm. Breite 26,5 cm.
Vielfarbig.Rm. —.90
Nr. 266 Cafparis AdventShiius-
chen zum Beleuchten Rm. —.75
Mit 24 aufklappbare» Tiiren und
Fenstern. 17,5 cm hoch, 36 cm breit.
★
Nr. 264 Adventskalender „Die
Engelsleiter". Format 27:38 cm.
Zum Aufhänge». Mit 24 vorge-
stanzten Stufen zun> Aufmadien.
Auch als Fensterbild verwendbar.
Rm. 1.—
Nr. 263 Adventskalender
„Die Himmelstreppe".
26,5 cm breit, 38 cm hoch. Mit 24
Türe» zum Aufklappen. Prächtig
ausgestattet .91m. —.90
★
gu beziehen durch alle einschlägigen
Geschäfte amiPlatze.
Grosz und klein haben Freude an
Schreibers Adventskalendern.
J„ F. SCHREIBER» VERLAG» ESSLINGEN A. N.
r> irnrunr m ATTCD u n d M e cj g e n d o r f e r Blätter Anzeigenpreise nacii Preisliste Nr. 2. Anzeigen-Annahme durch alle Werbe-Mittler oder unmittelbar
l~ LILuLIMUL BLA I I ttl Nr.4708. 24. Oktober 1935 vom Verlag J. F. Schreiber, München 27, Möhlstraße 34. Postscheckkonto München Nr. 1813
Bestellungen bei allen Buch-und Kunsthandlungen, Zeitungsexpeditionen und den Postämtern. Wochenausgabe: Vierteljahrs-Abonnement (13 Nummern) für Deutschland
ohne Zustellung RM 3.90; Postbezug RM 4.10; portofrei nach Oesterreich S. 7.50, nach der Tschechoslovakei Kc. 35.—, nach der Schweiz Fr. 6.—, nach solchen Ländern
des Weltpostvereins, für die ermäßigte Zeitschriften-Portosätze gelten, RM 3.60, nach allen übrigen Ländern des Weltpostvereins RM 4.25.
Besonders in Schutzpappe verpackte Ausgabe: Vierteljahrs-Abonnement innerhalb Deutschlands, Postbezug oder Postüoerweisung vom Verlag aus RM 4.70.
Einzelne Nummer: In Deutschland 30 Pfennig. ___
262
Redaktionsschluß: 7. Oktober 1935
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Mischung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 182.1935, Nr. 4708, S. 262
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg