GEWICHTSABNAHME
KOLLO SA L
SCHAFFTE REDU-
colqad ohne Qual
bis soviel Kilo
Du verloren.
D,ASS DU DICH
FÜHLST WIE |
NEUGEBOREN .
^efer fuhr nach Partenkirchen. Peter kam braun zurück.
„Laben Sie viele schöne Ausflüge gemacht?"
„Ich hätte es gern getan. Aber ich konnte nicht."
„Warum nicht?"
„Ich war in meinem Lote! in voller Pension."
Der neue Garten Löen
Kürzlich lasen wir betreten.
Daß der Grt -es Gartens Eben,
Welcher eine Wüste warb,
Nur auf die Bewäffrung harrt.
Denn, den Tigris aufzustauen,
Will man eine Sperre bauen,
Wodamit man, wie es heißt,
Viele Wasseradern speist.
Und die Gegend wird auf diese
Weise neu zum Paradiese,
(Falls der Staudamm erst bezahlt)
Allerdings mit Vorbehalt.
Nicht nur fehlen dem Reviere
Line ganze Anzahl Tiere,
Die, inzwischen hingerafft,
Nicht mal Hagenbeck beschafft.
Nein, es mangelt so verschieden's:
Auch der Unschuld und des Friedens
Segnung schwand ja ohne Spur
Dank dem Wachsen der Kultur.
Wenn sie auch dies Eden starten —
Gott wohnt nicht in diesem Garten,
Ueber welchem allermeist
Lin Regierungsbomber kreist.
Unterhaltung gewünscht
An die Reichsbahn ist die Anregung ergangen, in den Fernzügen solle im
Speisewagen oder im Dienstabteil des Zugführers ein Aushang angebracht wer-
den, auf dem Reisende, die sich langweilen und Unterhaltung oder ein Spiel
wünschen, dies den Mitreisenden im Zuge bekannt geben können.
Allerdings — gleichgestimmte Seelen mögen oft in den Zügen nahe bei einan-
der sitzen, aber sie wissen nichts davon, und so finden sie einander nicht. Da könnte
die vorgeschlagene Vermittlungsstelle manchmal helfen. Aber mitunter würden
sich auch Schwierigkeiten einstellen. Ein bereits vorgenommener Versuch hat
folgende Fälle ergeben.
Auf dem Aushang steht: „Labe noch 6 Stunden zu fahren. Sind Skatspieler
im Zug? Meier."
Darunter wird geschrieben: „Bin dabei! Wo steckt der dritte Mann? Schulze."
And schließlich kommt hinzu: „Famos! Melde mich zur Stelle. Müller."
Aber als dann der Zugführer die drei Lerren zusammenbringen will, stellt
sich heraus, daß Meier in der ersten, Schulze in der zweiten, und Müller in der
dritten Klasse reist, und daß zwarSchulze geneigt sein würde,sich in die dritte Klasse
zu setzen, Meier aber nur von der ersten in die zweite ivürde übersiedeln wollen.
„Mopse mich wahnsinnig und wünsche, mich angenehm zu unterhalten. Willy
Wickel, Wagen 2, Platz 27."
Diese Anzeige las ein gewisser Dr. Stutz, der im Wagen 4 saß und seit
einer Stunde über ein ihm wichtiges Thema nachgedacht hatte, das ihm der Er-
örterung mit einem gescheiten Manne wert schien. „Mopse mich wahnsinnig —
eine originelle Ausdrucksart!" dachte er. „Sehen wir mal zu!" And dann begab
er sich in das angegebene Abteil. Da saß allein ein junger Mann, der also
Willy Wickel sein mußte.
„Sie gestatten — Dr. Stutz! Wenn ich Sie recht verstehe, bedeutet ,stch
mopseick soviel wie Langeweile haben, und deshalb möchte ich-"
„Freut mich riesig!" sagte Willy Wickel. „Ich muß noch vier Stunden hierin dem
Affenkasten sitzen. Ist ja zum Auswachsen! Bis zur letzten Station fuhr hier ein
Japaner mit, aber mit dem konnte ich mich nicht unterhalten. Er grinste bloß immer."
„Schreibtafel her! Ich muß mir's niederschreiben, daß einer lächeln kann und
immer lächeln-" zitierte Dr. Stutz, froh, eine Anknüpfung zu seinem Thema
gesunden zu haben. „Ich habe gerade vorhin lange über das Problem Lamlet
nachgedacht. Vielleicht geben Sie mir recht, wenn ich sage, daß unter Shakespeares
Gestalten Lamlet zunächst eine Ausnahme insofern bildet, als er im Gegensatz
zu des Dichters andern Charakteren, die wie Brennpunkte scheinen, gewissermaßen
mit konkaver Wirkung, also divergierende Strahlen aussendend, auftritt."
Willy Wickel hielt den Mund lange offen. Dann schüttelte er den Kopf.
„Lamlet — wer ist das?"
„Aber ich meine doch den ,Lamletz von Shakespeare."
„Scheks-kenne ich nicht I"
Dr. Stutz war betroffen. „Verzeihung-worüber wollten Sie sich denn
unterhalten?"
„Ist doch klar: über Fußball! Wo jetzt solche mächtigen Mätsche bevorstehn!"
FLIEGENDE BLÄTTER
und Meggendorfär Blätter
Nr. 4713. 28. Novbr. 1935
Anzeigenpreise nach Preisliste Nr. 2. Anzeigen-Annahme durch alle Werbungsmittler oder unmittelbar
vom Verlag J. F. Schreiber, Mönchen 27, Möhlstraße 34. Postscheckkonto München Nr. 1813
Bestellungen bei allen Buch-und Kunsthandlungen, Zeitungsexpeditionen und den Postämtern. Wochenausgabe: Vierteljahrs-Abonnement (13 Nummern) für Deutschlan i
ohne Zustellung RM 3.90; Postbezug RM 4.10; portofrei nach Oesterreich S. 7.50, nach der Tschechoslovakei Kc. 35.—, nach der Schweiz Fr. 6.—, nach solchen Ländern
des Weltpostvereins, für die ermäßigte Zeitschriften-Portosätze gelten, RM 3.60, nach allen übrigen Ländern des Weltpostvereins RM 4.25.
Besonders ln Schutzpappe verpackte Ausgabe: Vierteljahrs-Abonnement innerhalb Deutschlands, Postbezug oder Postüberweisung vom Verlag aus RM 4.70.
Einzelne Nummer: In Deutschland 30 Pfennig. ___
342
Redaktionsschluß: 11. November 1935
KOLLO SA L
SCHAFFTE REDU-
colqad ohne Qual
bis soviel Kilo
Du verloren.
D,ASS DU DICH
FÜHLST WIE |
NEUGEBOREN .
^efer fuhr nach Partenkirchen. Peter kam braun zurück.
„Laben Sie viele schöne Ausflüge gemacht?"
„Ich hätte es gern getan. Aber ich konnte nicht."
„Warum nicht?"
„Ich war in meinem Lote! in voller Pension."
Der neue Garten Löen
Kürzlich lasen wir betreten.
Daß der Grt -es Gartens Eben,
Welcher eine Wüste warb,
Nur auf die Bewäffrung harrt.
Denn, den Tigris aufzustauen,
Will man eine Sperre bauen,
Wodamit man, wie es heißt,
Viele Wasseradern speist.
Und die Gegend wird auf diese
Weise neu zum Paradiese,
(Falls der Staudamm erst bezahlt)
Allerdings mit Vorbehalt.
Nicht nur fehlen dem Reviere
Line ganze Anzahl Tiere,
Die, inzwischen hingerafft,
Nicht mal Hagenbeck beschafft.
Nein, es mangelt so verschieden's:
Auch der Unschuld und des Friedens
Segnung schwand ja ohne Spur
Dank dem Wachsen der Kultur.
Wenn sie auch dies Eden starten —
Gott wohnt nicht in diesem Garten,
Ueber welchem allermeist
Lin Regierungsbomber kreist.
Unterhaltung gewünscht
An die Reichsbahn ist die Anregung ergangen, in den Fernzügen solle im
Speisewagen oder im Dienstabteil des Zugführers ein Aushang angebracht wer-
den, auf dem Reisende, die sich langweilen und Unterhaltung oder ein Spiel
wünschen, dies den Mitreisenden im Zuge bekannt geben können.
Allerdings — gleichgestimmte Seelen mögen oft in den Zügen nahe bei einan-
der sitzen, aber sie wissen nichts davon, und so finden sie einander nicht. Da könnte
die vorgeschlagene Vermittlungsstelle manchmal helfen. Aber mitunter würden
sich auch Schwierigkeiten einstellen. Ein bereits vorgenommener Versuch hat
folgende Fälle ergeben.
Auf dem Aushang steht: „Labe noch 6 Stunden zu fahren. Sind Skatspieler
im Zug? Meier."
Darunter wird geschrieben: „Bin dabei! Wo steckt der dritte Mann? Schulze."
And schließlich kommt hinzu: „Famos! Melde mich zur Stelle. Müller."
Aber als dann der Zugführer die drei Lerren zusammenbringen will, stellt
sich heraus, daß Meier in der ersten, Schulze in der zweiten, und Müller in der
dritten Klasse reist, und daß zwarSchulze geneigt sein würde,sich in die dritte Klasse
zu setzen, Meier aber nur von der ersten in die zweite ivürde übersiedeln wollen.
„Mopse mich wahnsinnig und wünsche, mich angenehm zu unterhalten. Willy
Wickel, Wagen 2, Platz 27."
Diese Anzeige las ein gewisser Dr. Stutz, der im Wagen 4 saß und seit
einer Stunde über ein ihm wichtiges Thema nachgedacht hatte, das ihm der Er-
örterung mit einem gescheiten Manne wert schien. „Mopse mich wahnsinnig —
eine originelle Ausdrucksart!" dachte er. „Sehen wir mal zu!" And dann begab
er sich in das angegebene Abteil. Da saß allein ein junger Mann, der also
Willy Wickel sein mußte.
„Sie gestatten — Dr. Stutz! Wenn ich Sie recht verstehe, bedeutet ,stch
mopseick soviel wie Langeweile haben, und deshalb möchte ich-"
„Freut mich riesig!" sagte Willy Wickel. „Ich muß noch vier Stunden hierin dem
Affenkasten sitzen. Ist ja zum Auswachsen! Bis zur letzten Station fuhr hier ein
Japaner mit, aber mit dem konnte ich mich nicht unterhalten. Er grinste bloß immer."
„Schreibtafel her! Ich muß mir's niederschreiben, daß einer lächeln kann und
immer lächeln-" zitierte Dr. Stutz, froh, eine Anknüpfung zu seinem Thema
gesunden zu haben. „Ich habe gerade vorhin lange über das Problem Lamlet
nachgedacht. Vielleicht geben Sie mir recht, wenn ich sage, daß unter Shakespeares
Gestalten Lamlet zunächst eine Ausnahme insofern bildet, als er im Gegensatz
zu des Dichters andern Charakteren, die wie Brennpunkte scheinen, gewissermaßen
mit konkaver Wirkung, also divergierende Strahlen aussendend, auftritt."
Willy Wickel hielt den Mund lange offen. Dann schüttelte er den Kopf.
„Lamlet — wer ist das?"
„Aber ich meine doch den ,Lamletz von Shakespeare."
„Scheks-kenne ich nicht I"
Dr. Stutz war betroffen. „Verzeihung-worüber wollten Sie sich denn
unterhalten?"
„Ist doch klar: über Fußball! Wo jetzt solche mächtigen Mätsche bevorstehn!"
FLIEGENDE BLÄTTER
und Meggendorfär Blätter
Nr. 4713. 28. Novbr. 1935
Anzeigenpreise nach Preisliste Nr. 2. Anzeigen-Annahme durch alle Werbungsmittler oder unmittelbar
vom Verlag J. F. Schreiber, Mönchen 27, Möhlstraße 34. Postscheckkonto München Nr. 1813
Bestellungen bei allen Buch-und Kunsthandlungen, Zeitungsexpeditionen und den Postämtern. Wochenausgabe: Vierteljahrs-Abonnement (13 Nummern) für Deutschlan i
ohne Zustellung RM 3.90; Postbezug RM 4.10; portofrei nach Oesterreich S. 7.50, nach der Tschechoslovakei Kc. 35.—, nach der Schweiz Fr. 6.—, nach solchen Ländern
des Weltpostvereins, für die ermäßigte Zeitschriften-Portosätze gelten, RM 3.60, nach allen übrigen Ländern des Weltpostvereins RM 4.25.
Besonders ln Schutzpappe verpackte Ausgabe: Vierteljahrs-Abonnement innerhalb Deutschlands, Postbezug oder Postüberweisung vom Verlag aus RM 4.70.
Einzelne Nummer: In Deutschland 30 Pfennig. ___
342
Redaktionsschluß: 11. November 1935
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Gewichtsabnahme"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 182.1935, Nr. 4713, S. 342
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg