Eine Nacht im Museum
überwindliches Lindernis im Wege. Ich bin so schüch-
tern, daß ich, wenn ich zu einem jungen Mädchen
sprechen soll, geradezu ein Idiot werde."
„Ja, solche schüchternen jungen Männer gibt es,"
sagte die ältere Dame gütig. „Aber man muß ihnen
Helsen."
„Ach, wenn Sie das wollten, gnädige Fraul Ich
würde Ihnen ewig dankbar sein. In meinem Abteil sitzt
ein alleinreisendes junges Mädchen, ein entzückendes
junges Wesen. Beim ersten Blick habe ich gespürt:
Die oder keine! Ich bi» wohlhabend, ich könnte jeder-
zeit heiraten — ach, Helsen Sie mir, die Bekanntschaft
der jungen Dame zu machen!"
Die ältere Dame klappte ihre Landtasche auf und
holte fünf Photographien heraus. „Junger Mann —
sehen Sie mal diese jungen Mädchen an!"
Der junge Mann warf einen flüchtigen Blick auf
die Bilder. „Pah — gar kein Vergleich!"
Aber nun loderte die ältere Dame auf. „Junger
Mann — das sind meine fünf Töchter! Die sind noch
unverheiratet. And da soll ich Ihnen jetzt helfen?
Machen Sie schleunigst, daß Sie fortkomme»!" -on.
Unterhaltung gewünscht
„Aelterer Arzt wünscht Anterhaltung
mit Kollegen. Vermittlung durch den Ober-
kellner des Speisewagens."
Diese Anzeige ging vom Sanitätsrat
Dr. Strubel aus. Rach einiger Zeit teilte ihm der Oberkellner mit:
„Es ist noch ein Arzt im Zuge, Lerr Sanitätsrat — — ein Lerr
Dr. Dreiblatt. Er würde sich gern mit einem Berufsgenossen unter-
halten, möchte aber erst wissen, ob der Lerr Sanitätsrat Allopath
sind."
„Aber gewiß!" sagte Sanitätsrat Dr. Strubel.
Der Oberkellner kam nach zwei Minuten wieder. „Lerr Dr.
Dreiblatt muß mit Bedauern ablehnen-er ist Lomöopath."
„Schüchterner junger Mann wünscht Rücksprache mit mütterlich
gesinnter älterer Dame."
Der junge Mann, der bei dieser Angelegenheit um größte Dis-
kretion gebeten hatte, wurde vom Schaffner zu jener Dame geleitet,
die gern bereit war, ihm Rat angedeihen zu lassen.
„Es ist schrecklich mit meiner Schüchternheit, gnädige Frau," be-
gann der junge Mann. „And grade gegenwärtig ist sie mir als un-
344
Kinkerlitzchen
Die in Lollywood verstorbene
Filmschauspielerin Gloria Maton hat
außer vielen Kleidern, Lüten usw.
nicht weniger als 7200 Paar neuer
seidener Strümpfe hinterlassen. Ein
Bankkonto oder sonstiges Gelddepot
konnte aber nicht ermittelt werden.
Selbstverständlich nicht — da sie
doch ihr Geld in Strümpfe gesteckt hat.
Ein englischer Sportmäzen beab-
sichtigt, in nächster Zeit einen Sta-
fettenlauf durch ganz Afrika von
Kairo bis Kapstadt durchführen zu
lassen. Es werden dazu mehrere
Tausend Läufer nötig sein.
Für die Veranstaltung sind Zeit
und Gegend schlecht gewählt. In
Afrika wird jetzt marschiert. And
vielleicht auch gelaufen.
Eine kleine Dorfkirche bei der
englischen Stadt Bradford hat jetzt
statt ihrer alten kleinen Glocke einen
Lautsprecher im Turm bekommen,
der von Schallplatte» das Glocken-
geläut der berühmtesten englischen Kirchen, der Westminster Abtei, der
St. Paulskathedrale usw. wiedergibt und 4 Km weit zu hören ist.
Jetzt fehlt noch der Lautsprecher aus der Kanzel, der die berühm-
testen Prediger Englands hören läßt.
Humor des Auslandes
Mutter und Tochter
„Last du das Gesicht der Mutter gesehen, als ich sagte, daß sie
ebenso jung aussehe wie ihre Tochter?"
„Rein — aber das Gesicht der Tochter sah ich . ." (Karikaturen)
Das will was heißen I
„Ich glaube, daß Eva ihre Verlobung noch geheim hält!"
„Ja — sogar der in Frage kommende Mann weiß noch nichts
davon!" (Everybodys Weekly)
überwindliches Lindernis im Wege. Ich bin so schüch-
tern, daß ich, wenn ich zu einem jungen Mädchen
sprechen soll, geradezu ein Idiot werde."
„Ja, solche schüchternen jungen Männer gibt es,"
sagte die ältere Dame gütig. „Aber man muß ihnen
Helsen."
„Ach, wenn Sie das wollten, gnädige Fraul Ich
würde Ihnen ewig dankbar sein. In meinem Abteil sitzt
ein alleinreisendes junges Mädchen, ein entzückendes
junges Wesen. Beim ersten Blick habe ich gespürt:
Die oder keine! Ich bi» wohlhabend, ich könnte jeder-
zeit heiraten — ach, Helsen Sie mir, die Bekanntschaft
der jungen Dame zu machen!"
Die ältere Dame klappte ihre Landtasche auf und
holte fünf Photographien heraus. „Junger Mann —
sehen Sie mal diese jungen Mädchen an!"
Der junge Mann warf einen flüchtigen Blick auf
die Bilder. „Pah — gar kein Vergleich!"
Aber nun loderte die ältere Dame auf. „Junger
Mann — das sind meine fünf Töchter! Die sind noch
unverheiratet. And da soll ich Ihnen jetzt helfen?
Machen Sie schleunigst, daß Sie fortkomme»!" -on.
Unterhaltung gewünscht
„Aelterer Arzt wünscht Anterhaltung
mit Kollegen. Vermittlung durch den Ober-
kellner des Speisewagens."
Diese Anzeige ging vom Sanitätsrat
Dr. Strubel aus. Rach einiger Zeit teilte ihm der Oberkellner mit:
„Es ist noch ein Arzt im Zuge, Lerr Sanitätsrat — — ein Lerr
Dr. Dreiblatt. Er würde sich gern mit einem Berufsgenossen unter-
halten, möchte aber erst wissen, ob der Lerr Sanitätsrat Allopath
sind."
„Aber gewiß!" sagte Sanitätsrat Dr. Strubel.
Der Oberkellner kam nach zwei Minuten wieder. „Lerr Dr.
Dreiblatt muß mit Bedauern ablehnen-er ist Lomöopath."
„Schüchterner junger Mann wünscht Rücksprache mit mütterlich
gesinnter älterer Dame."
Der junge Mann, der bei dieser Angelegenheit um größte Dis-
kretion gebeten hatte, wurde vom Schaffner zu jener Dame geleitet,
die gern bereit war, ihm Rat angedeihen zu lassen.
„Es ist schrecklich mit meiner Schüchternheit, gnädige Frau," be-
gann der junge Mann. „And grade gegenwärtig ist sie mir als un-
344
Kinkerlitzchen
Die in Lollywood verstorbene
Filmschauspielerin Gloria Maton hat
außer vielen Kleidern, Lüten usw.
nicht weniger als 7200 Paar neuer
seidener Strümpfe hinterlassen. Ein
Bankkonto oder sonstiges Gelddepot
konnte aber nicht ermittelt werden.
Selbstverständlich nicht — da sie
doch ihr Geld in Strümpfe gesteckt hat.
Ein englischer Sportmäzen beab-
sichtigt, in nächster Zeit einen Sta-
fettenlauf durch ganz Afrika von
Kairo bis Kapstadt durchführen zu
lassen. Es werden dazu mehrere
Tausend Läufer nötig sein.
Für die Veranstaltung sind Zeit
und Gegend schlecht gewählt. In
Afrika wird jetzt marschiert. And
vielleicht auch gelaufen.
Eine kleine Dorfkirche bei der
englischen Stadt Bradford hat jetzt
statt ihrer alten kleinen Glocke einen
Lautsprecher im Turm bekommen,
der von Schallplatte» das Glocken-
geläut der berühmtesten englischen Kirchen, der Westminster Abtei, der
St. Paulskathedrale usw. wiedergibt und 4 Km weit zu hören ist.
Jetzt fehlt noch der Lautsprecher aus der Kanzel, der die berühm-
testen Prediger Englands hören läßt.
Humor des Auslandes
Mutter und Tochter
„Last du das Gesicht der Mutter gesehen, als ich sagte, daß sie
ebenso jung aussehe wie ihre Tochter?"
„Rein — aber das Gesicht der Tochter sah ich . ." (Karikaturen)
Das will was heißen I
„Ich glaube, daß Eva ihre Verlobung noch geheim hält!"
„Ja — sogar der in Frage kommende Mann weiß noch nichts
davon!" (Everybodys Weekly)
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Eine Nacht im Museum"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 182.1935, Nr. 4713, S. 344
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg