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„Verschaffen Sie sich ein bleibendes Andenken an diesen Tag."

„Lam ma scho — meiner Frau hat oaner Soß auf's Kleid g'schütt'I"

wollte» dem Kavalier, da er
seiner übelbeleumundeten Nach-
barin als der ihm vom Schick-
sal zugedachten Schiffseinheit an-
sichtig wurde, die Beine den
Dienst versagen, dann aber er-
mannte er sich, stürmte geradezu
auf die Dame Korteisen los, wid-
mete ihr eines seiner weltmänni-
schesten Komplimente nebst ritter-
lichster Verbeugung, sprach gleich-
zeitig: „Mein Name ist Gustav
Zeisig," bot der Vereinsamten mit
ebensoviel Grazie wie Zartgefühl
den Arm, führte die Benommene,
ja Perplexe, die doch ihrerseits
in dem Löslichen und Zarten ihr
unverschämtes Gegenüber er-
kennen mußte, in anmutigster
Selbstverständlichkeit vor den No-
tar, allwo sogleich die Laus- und
Geldanheiratung stattfand, und
bugsierte schon nach kurzer Frist
den sechzigjährigen Schrauben-
dampfer an den fortan gemein-
samen Ankerplatz in der Laurenzi-
gasse.

„Perdauz," sprach da nach
Amfluß weniger Wochen die
Nachbarschaft, „wer hätte das ge-
dachtl Erlegt wurde ja ein Lind-
wurm schon des öfteren. Aber daß
ein Drache auch gezähmt werden
kann, ist neu. Lerr Gustav Zeisig
ist größer noch als Siegfried."

Anterwelt

„Jurken-Maxe Ham' se nu
richtig jefaßt. Der Affe tritt im-
mer zu jroßspurig uff."

„Zs er uff 'ne Alarmvor-
richtung jetrcten?"

Feine Marke

„Seitdem ich's Zigarrenrau-
chen aufgegebe» habe, fühle ich
mich bedeutend besser als früher!"

„Glaub's! Nach deinen Zi-
garren ist auch mir immer schlecht
geworden!"

Noch größer als Siegfried

und von Zeit zu Zeit angewendete Retuschierung der abgeschabten
Stellen neuen Glanz zu verleihen. Es handelte sich nämlich — falls
etwa hier jemand zur Nasenrümpfung sich bemüßigt fühlen sollte
um einen lebensgeprüsten, schwer umgetriebenen, überdies einer
fetteren Weide entsprossenen Mitbürger, der in seinem vorgerückten
Alter unmöglich noch einer so erfreulichen Schicksalswende hatte ge-
wärtig sein können und so mittlerweile in seiner Garderobe zusehends
zurückgekommen war. Amso befriedigter stellte er jetzt, gelegentlich
feiner Kostümauffrischung fest, daß kein Sturz der Existenz so tief
ist, daß der Gefallene nicht mittelst Füllfedertinte und Ausbügelung
den Erscheinungsformen der guten Gesellschaft immer wieder aufs
neue angenähert werden könnte.

And so wartete denn vor dem Lause des Notars in der Mohren-
gasse zur vereinbarten Stunde ein Gentleman mit einer gelben Nelke
im Knopfloch auf eine andere gelbe Nelke. And diese Nelke kam und
mit ihr Frau Karoline Korteisen aus der Laurenzigasse. Zunächst
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Nachwirkung

„Deine Schuhe knarren, alter Freund! Die sind nicht bezahlt!"
„Von meiner Seite wohl! Aber das Schuhgeschäft, in dem ich
sie kaufte, hat Pleite gemacht!"

Das vergessene Fünfmarkstück

„Wie kommst du zu dem Fünsmarkstück?"

„Anserm Zimmerherrn habe ich die Kleider ausgeklopftI"

„And dafür gab er dir fünf Mark?"

„Nein, die steckten drin!"

Das Geschenk

„Gab deine Braut dir nach Aufhebung der Verlobung die
Geschenke zurück?" — „Sofort!"

„Das war nobel! Was hattest du ihr denn geschenkt?"

„Meine Photographie!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Andenken"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 183.1935, Nr. 4668, S. 36

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