„Lerr Kollege, de» Lund haben Sie nicht nur fehlt ihm das Natürliche, das Packende!
schlecht gemalt.
Meinen Sie das nicht auch?
Zn Monte Carlo sind die Steuern auf die Lotelpreise herab-
gesetzt worden, und das Kasino erhebt keine Eintrittsgebühr mehr
für den Besuch der Spielsäle.
Das Geschäft muß also miserabel gehn. Das liegt an den Zeit-
umständen, nicht an der Spielbank. Denn die hat ihre Besucher
immer gewinnend behandelt.
Der Großrat der Mohammedaner in Palästina hat die Väter
heiratsfähiger Töchter verwarnt, weil die Preise für Bräute zu sehr
gestiegen sind; viele junge Araber holen sich deshalb Frauen aus Syrien.
Die geldgierigen Väter werden nicht gleich hören wollen. Zunächst
werden sie wohl nach einem hohen
Einfuhrzoll für die ihren eigenen
Erzeugnissen Konkurrenz machende
Ware schreien. ,
In Kanada hatte eine Zeitung
den Mann gesucht, der seinen Kra-
genknops die längste Zeit in Be-
nutzung habe. Erst kam einer, der
schon seit 44 Jahren den selben
Kragenknopf hat, aber dann meldete
sich ein Achtzigjähriger, der vor
50 Jahren von seinem Vater einen
Kragenknopf geerbt hatte, den dieser
bereits 55 Jahre getragen hatte.
Der Knopf hat jetzt also 105 Jahre
gedient.
Durch Urkunden wird das wohl
nicht bewiesen worden sein. Aber
selbst wenn wir an den Knopf-
veteran glauben wollen, so wäre
noch zu fragen, ob vielleicht die
beiden Lerren, Vater und Sohn,
immer nur Sonntags einen Kragen
getragen haben oder gar nur an
den hohen Festen.
Natürlich! Lier handelt es sich ja nur um einen Tag, aber zu
Lause muß mancher Mann oft wochenlang um ein Leibgericht
betteln. *
Der indische Professor an der Universität Madras Ramschan-
dra Dikschidar hat in einem Vortrage ausgeführt, es sei mit größter
Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß um etwa 10000 v. Chr. in
Indien Krieg mit Flugmaschinen geführt worden sei.
Für diese große Wahrscheinlichkeit spricht auch der Umstand,
daß man aus den späteren Jahrtausenden, so bis etwa 3000 v. Chr.
dann gar nichts über Indien weiß. Es war eben im Luftkriege
alles so gründlich kaputt gemacht worden.
„Stell dich nich immer so hin, als ob du
zu dem Athleten Modell gestanden hättest."
Die Verwaltung der Gold-
gruben von Johannesburg läßt
neuerdings alle Arbeiter nach
Schluß der Arbeit einen Röntgen-
schirm passieren; sie droht härteste
Strafen an für das Verschlucken
von Goldkörnern.
Die Verwaltung sollte den Gold-
hunger der Arbeiter nicht so hart
beurteilen; ihre Aktionäre leiden
doch in viel höherem Grade daran.
P. 94.
Feine Exemplare
„Was kostet bei Ihnen ein
Frack zu leihen?"
„Wir haben sie von drei Mark
bis zu zwanzig . . . Die zu drei
Mark brauchen nicht zurückgegeben
zu werden!"
Verkannt
Metermeier will sich dem Eis-
laufsport in die Arme werfen.
Aengstlich betritt er den zugefro-
renen See, die Stätte seiner künf-
tigen Triumphe.
„Offene Stellen gibt's wohl hier
nicht?" wendet er sich an den Päch-
ter der Eisbahn.
„Doch, Sie können bei mir als
Schneeschipper eintreten."
In London ist ein Restaurant
eröffnet worden, das sich für aparte
Gerichte empfiehlt, sie aber nicht
vorrätig hak; wer eine Mahlzeit
wünscht, muß sie einen Tag vor-
her bestellen. Das Lokal ist stän-
dig überfüllt.
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schlecht gemalt.
Meinen Sie das nicht auch?
Zn Monte Carlo sind die Steuern auf die Lotelpreise herab-
gesetzt worden, und das Kasino erhebt keine Eintrittsgebühr mehr
für den Besuch der Spielsäle.
Das Geschäft muß also miserabel gehn. Das liegt an den Zeit-
umständen, nicht an der Spielbank. Denn die hat ihre Besucher
immer gewinnend behandelt.
Der Großrat der Mohammedaner in Palästina hat die Väter
heiratsfähiger Töchter verwarnt, weil die Preise für Bräute zu sehr
gestiegen sind; viele junge Araber holen sich deshalb Frauen aus Syrien.
Die geldgierigen Väter werden nicht gleich hören wollen. Zunächst
werden sie wohl nach einem hohen
Einfuhrzoll für die ihren eigenen
Erzeugnissen Konkurrenz machende
Ware schreien. ,
In Kanada hatte eine Zeitung
den Mann gesucht, der seinen Kra-
genknops die längste Zeit in Be-
nutzung habe. Erst kam einer, der
schon seit 44 Jahren den selben
Kragenknopf hat, aber dann meldete
sich ein Achtzigjähriger, der vor
50 Jahren von seinem Vater einen
Kragenknopf geerbt hatte, den dieser
bereits 55 Jahre getragen hatte.
Der Knopf hat jetzt also 105 Jahre
gedient.
Durch Urkunden wird das wohl
nicht bewiesen worden sein. Aber
selbst wenn wir an den Knopf-
veteran glauben wollen, so wäre
noch zu fragen, ob vielleicht die
beiden Lerren, Vater und Sohn,
immer nur Sonntags einen Kragen
getragen haben oder gar nur an
den hohen Festen.
Natürlich! Lier handelt es sich ja nur um einen Tag, aber zu
Lause muß mancher Mann oft wochenlang um ein Leibgericht
betteln. *
Der indische Professor an der Universität Madras Ramschan-
dra Dikschidar hat in einem Vortrage ausgeführt, es sei mit größter
Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß um etwa 10000 v. Chr. in
Indien Krieg mit Flugmaschinen geführt worden sei.
Für diese große Wahrscheinlichkeit spricht auch der Umstand,
daß man aus den späteren Jahrtausenden, so bis etwa 3000 v. Chr.
dann gar nichts über Indien weiß. Es war eben im Luftkriege
alles so gründlich kaputt gemacht worden.
„Stell dich nich immer so hin, als ob du
zu dem Athleten Modell gestanden hättest."
Die Verwaltung der Gold-
gruben von Johannesburg läßt
neuerdings alle Arbeiter nach
Schluß der Arbeit einen Röntgen-
schirm passieren; sie droht härteste
Strafen an für das Verschlucken
von Goldkörnern.
Die Verwaltung sollte den Gold-
hunger der Arbeiter nicht so hart
beurteilen; ihre Aktionäre leiden
doch in viel höherem Grade daran.
P. 94.
Feine Exemplare
„Was kostet bei Ihnen ein
Frack zu leihen?"
„Wir haben sie von drei Mark
bis zu zwanzig . . . Die zu drei
Mark brauchen nicht zurückgegeben
zu werden!"
Verkannt
Metermeier will sich dem Eis-
laufsport in die Arme werfen.
Aengstlich betritt er den zugefro-
renen See, die Stätte seiner künf-
tigen Triumphe.
„Offene Stellen gibt's wohl hier
nicht?" wendet er sich an den Päch-
ter der Eisbahn.
„Doch, Sie können bei mir als
Schneeschipper eintreten."
In London ist ein Restaurant
eröffnet worden, das sich für aparte
Gerichte empfiehlt, sie aber nicht
vorrätig hak; wer eine Mahlzeit
wünscht, muß sie einen Tag vor-
her bestellen. Das Lokal ist stän-
dig überfüllt.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Nicht schlecht gemalt" "Modell gestanden"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 183.1935, Nr. 4674, S. 138
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg