Zeichnung von M. Claus
Anpassung
Ein anscheinend recht stiller, wenig Worte
machender Lerr besichtigte das Zimmer, für
das Frau Tiebe einen soliden Mieter suchte.
Er schien zufrieden. „Was kostet das Zimmer?"
Frau Tiebe wandte ihr Gesicht der Wand
rechts von der Tür zu, weil sie auf einen
Amstand jenseits dieser Wand zu sprechen
kommen mußte. „Ja, mein Lerr, eigentlich
könnte ich ja 40 Mark für das Zimmer ver-
langen, aber ich lasse es für 30, weil da
nebenan eine Dame wohnt, die Musik studiert.
And die spielt eben sehr viel Klavier."
„Bitte, was kostet das Zimmer?" fragte
der Lerr noch einmal.
Frau Tiebe drehte ihr Antlitz wieder
nach jener Wand und wiederholte: „Eigent-
lich könnte ich ja 40 Mark für das Zimmer
verlangen, aber ich lasse es" usw. usw.
Jetzt sagte der Lerr sehr laut: „Was
soll das Zimmer kosten? Aber bitte, sehen
Sie mich doch an! Ich muß auf Ihre Lippen
sehen können; ich höre nämlich fast nichts."
„Ah so, mein Lerr! Ja — das Zimmer
kostet 40 Mark."
Verrnögensauseinandersehung
„Also scheiden wir. Liebste! Loffentlich
gehst du ohne Groll von mir?"
„Ja, aber nicht ohne das Auto!"
Variabel
„Der Junge wird mit jedem Tage seiner
Mutter ähnlicher. Jetzt hat er auch ihre rot-
blonden Laare!"
„Die hatte er doch früher schon?"
„Ja, aber die Mutter hatte sie nicht!"
Klatschbasen „3» unserer Gegend soll es ein Geheimnis geben."
„Nur net aufregn — dös halt sich net lang!"
Mißverständnis
Witwe (Leirarslnserate studierend): Gesetzter Fünfziger sucht Lebens-
gefährtin. Witwe mit Kindern, nicht über dreißig, bevorzugt.
„Das wär' was für mich; ich habe ja nur sieben Kinder!"
Auf dem Fundbüro
„Verzeihung, diesen Lundertmarkschein habe ich gefunden!
Könnte ich den so nach und nach zurückgeben, vielleicht jeden
Monat fünf oder zehn Mark?"
Verkehrt aufgesaßt
„Ich werde Ihnen auch etwas für den
Appetit verschreiben!"
„Bitte ein Eisbein mit Sauerkraut, Lerr
Doktor! Das esse ich am liebsten!"
Ahnungsvoll
„Was wirst du anfangen, wenn du
jetzt dein Examen gemacht hast?"
„Dann mache ich's im nächsten Jahr
einfach nochmal!"
Er liest aus der Zeitung vor: „In der
Kunsthandlung Knöpke wurde ein Tisch-
bein gepfändet."
„Max," fragt sie, „werden denn Möbel
jetzt auch stückweise gepfändet?"
303
Anpassung
Ein anscheinend recht stiller, wenig Worte
machender Lerr besichtigte das Zimmer, für
das Frau Tiebe einen soliden Mieter suchte.
Er schien zufrieden. „Was kostet das Zimmer?"
Frau Tiebe wandte ihr Gesicht der Wand
rechts von der Tür zu, weil sie auf einen
Amstand jenseits dieser Wand zu sprechen
kommen mußte. „Ja, mein Lerr, eigentlich
könnte ich ja 40 Mark für das Zimmer ver-
langen, aber ich lasse es für 30, weil da
nebenan eine Dame wohnt, die Musik studiert.
And die spielt eben sehr viel Klavier."
„Bitte, was kostet das Zimmer?" fragte
der Lerr noch einmal.
Frau Tiebe drehte ihr Antlitz wieder
nach jener Wand und wiederholte: „Eigent-
lich könnte ich ja 40 Mark für das Zimmer
verlangen, aber ich lasse es" usw. usw.
Jetzt sagte der Lerr sehr laut: „Was
soll das Zimmer kosten? Aber bitte, sehen
Sie mich doch an! Ich muß auf Ihre Lippen
sehen können; ich höre nämlich fast nichts."
„Ah so, mein Lerr! Ja — das Zimmer
kostet 40 Mark."
Verrnögensauseinandersehung
„Also scheiden wir. Liebste! Loffentlich
gehst du ohne Groll von mir?"
„Ja, aber nicht ohne das Auto!"
Variabel
„Der Junge wird mit jedem Tage seiner
Mutter ähnlicher. Jetzt hat er auch ihre rot-
blonden Laare!"
„Die hatte er doch früher schon?"
„Ja, aber die Mutter hatte sie nicht!"
Klatschbasen „3» unserer Gegend soll es ein Geheimnis geben."
„Nur net aufregn — dös halt sich net lang!"
Mißverständnis
Witwe (Leirarslnserate studierend): Gesetzter Fünfziger sucht Lebens-
gefährtin. Witwe mit Kindern, nicht über dreißig, bevorzugt.
„Das wär' was für mich; ich habe ja nur sieben Kinder!"
Auf dem Fundbüro
„Verzeihung, diesen Lundertmarkschein habe ich gefunden!
Könnte ich den so nach und nach zurückgeben, vielleicht jeden
Monat fünf oder zehn Mark?"
Verkehrt aufgesaßt
„Ich werde Ihnen auch etwas für den
Appetit verschreiben!"
„Bitte ein Eisbein mit Sauerkraut, Lerr
Doktor! Das esse ich am liebsten!"
Ahnungsvoll
„Was wirst du anfangen, wenn du
jetzt dein Examen gemacht hast?"
„Dann mache ich's im nächsten Jahr
einfach nochmal!"
Er liest aus der Zeitung vor: „In der
Kunsthandlung Knöpke wurde ein Tisch-
bein gepfändet."
„Max," fragt sie, „werden denn Möbel
jetzt auch stückweise gepfändet?"
303
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Klatschbasen" "Du Alte, die Gegend wär nix für dich!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 183.1935, Nr. 4684, S. 303
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg