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Zwei Briefe

Also schrieb der liebenswürdige Zahnarzt Beißle
an seinen Freund, den Rechtsanwalt Birschel.
Sehr geehrter Lerr Rechtsanwalt!

Sie schulden mir für die Ihnen zuteil gewordene
schonende Behandlung nun seit einem Jahre RM
20.—. Ohne persönlich werden zu wollen frage ich
Sie höflichst, wie Sie als Anwalt handeln würden,
wenn ich Ihnen als Mandant diesen Fall vortrüge.
Zn diesem Sinne — Ihr Ergebener —

Und erhielt folgende Antwort:

Sehr geehrter Lerr Doktor!

Ich bestätige dankend den Empfang Ihres
Schreibens und war gerne bereit das Mandat zu
übernehmen. Zunächst habe ich mit dem Schuldner
auf meiner Kanzlei gesprochen und ihm energisch
ins Gewissen geredet. Mit dem Erfolg, daß er die
Forderung in ganzer Löhe anerkannte und mir
versprach den Betrag in den nächsten Wochen zur
Aeberweisung an Sie zur Verfügung zu stellen.
Ich werde davon meine Vertretungsgebühren in
Abzug bringen. Es erscheint nicht ganz ausge-
schlossen, daß dann noch ein kleiner Rest für Sie
übrig bleibt. Ihr ergebener Birschel.

Die diskrete Dritte »Endlich aufgewacht, Erna? Du Haft ganz fest geschlafen."

„Ja, ich habe nichts gemerkt, wie ihr euch gezankt habt."

Auch einer

„Meinen Verehrern habe ich streng unter-
sagt, mir zu schreiben!"

„Gewiß, daß die Gnädige nicht hinter
deine Liebschaften kommt?"

„Unsinn! Der Briefträger ist so eifer-
süchtig!"

Indirekte Heiratsvermittlung

„Mit meinem Bräutigam, dem Gerichts-
vollziehergehilfen, bin ich durch die Schnei-
derin bekannt geworden!"

„Betreibt die nebenbei Leiratsvermitt-
lung ?"

„Nein, die hat mich pfänden lassen!"

Geteilter Schmerz

„Nanu, bei einer Flasche Wein?"

„Ich muß mich trösten, da die Ida mir
untreu geworden ist!"

„Laß mich mittrinken I Mir ist sie auch
untreu geworden!"

Schlechtes Gewissen

Kunde: „Sie bemühen sich vergebens
— Wein bestelle ich nicht . . . mein Laus-
arzt rät mir dringend davon ab!"

Reisender: „Lat der von mir schon mal
Wein bezogen?"

Die Ursache

„Warum so verdrießlich?"

„'s Essen schmeckt nicht."

„Laben Sie 's mit dem Magen zu tun?"
„Nein, mit 'ner neuen Köchin!"

Voreiliger Kauf

„So 'n Schmutzian! Vor vier Wochen kaufte
er 'n Stück Seife bei mir — und heute kommt er
und fragt, ob ich 's nicht zurücknehmen wollte?"

Ein Vorsichtiger

„Diese Kiste enthält Glaswaren; darum
habe ich ,Zerbrechlich" auf den Deckel ge-
schrieben."

„Warum steht darunter dann noch: ,Vor
Nässe zu schützen"?"

„Damit die Schrift nicht verwischt wird!"
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Der Energische

Lehrer: „Deine Mutter wünscht, daß
der Vater mit ihr spazieren gehe! Bilde
hierüber einen Satz mit der Befehls-
form !""

Schüler: „Mein Vater läßt sich nichts
befehlen!"

Zäh »Ich möchte für fünf Pfennig

Marzipan."

„Das kleinste Stück kostet zehn Pfennige."
„Dann geben Sie mir davon die Lälfte."

f
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die diskrete Dritte" "Zäh"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Götz, Ferdinand
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 183.1935, Nr. 4687, S. 352

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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