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Miniaturen

Zn einem Münchner Großbad hängt eine Tafel. Daran steht:
Wassertemperatur 19 Grad.

Ein Lerr wendet sich an einen Badewärter. Er ist aus Berlin.
„Sagensema, Lerr Badeonkel, det kann doch »ich stimmen! Wir
müssen doch mehr Wassertemperatur haben!"

Der Münchner antwortet:

„Ja, glaub'n S' denn, mir Ham bei dem Lochbetrieb Zeit, immer
nachzumessen?"

An einer Litfaßsäule klebt ein Plakat:

Mach mich glücklich
mit Else Elster und Ursula Grabley.

Druckknopf Von Jo Lann« RSSler

Druckknopf hat ein großes Gut geerbt.

Druckknopf interessiert nicht das Gut, Druckknopf interessiert die
Rente. Läßt sich täglich Geld vom Verwalter schicken. Das
geht eine Weile, dann geht es nicht mehr.

Druckknopf drahtet:

„Schickt dringend Geld!"

Der Verwalter schickt Geld. And schreibt dazu:

„Ließ den gesamten Wald abholzen, um den Betrag aufzutreiben."
Druckknopf freut sich der großen Summe. Will noch mehr.

Drahtet an den Verwalter:

„Sofort den Wald nochmals abholzen lassen!"

Im Lofbräuhaus ist mir folgendes passiert:

Ich sitze vor meiner Maß. Da zieht ein andrer Lerr am Tisch
einen Stab aus der Tasche, bläst mir den Schaum von der
frischen Maß herunter, steckt den Stab hinein, mißt mit dem
Daumen den Bierpegel ab und nickt mir befriedigt zu:

„Prost, Lerr Nachbar!"

Ich muß wohl ein recht verdutztes Gesicht gemacht haben, denn jetzt
fühlte er sich zu der Erklärung bewogen:

„Wissen S', ich bin nämlich vom Verein gegen schlechtes Einjchenken."

Druckknopf ging zu seiner Braut.

Vor der Türe stand der Schwiegervater.

„Ein ernstes Wort, lieber Schwiegersohn," sagte er traurig, „ich
habe soeben mein ganzes Vermögen verloren, mir bleibt nichts
— überhaupt nichts —"

Druckknopf war schmerzlich berührt:

„Da sollen Sie sehen, wie ich bin — Sie sollen nicht alles ver-
lieren, Sie können Ihre Tochter behalten!"

Galeriespuk

Plümer, der fleißige Schriftsteller, der jeden
Tag eine Skizze und ein Dutzend Anekdoten an-
fertigt, klagt dem Kollegen Kranich: „Seit einiger
Zeit spüre ich öfter einen leichten Schmerz unter
dem Brustbein. Ich glaube, das kommt daher,
daß ich immer etwas vornüber gebückt am Schreib-
tisch sitze."

„Sie sitzen vornüber gebückt am Schreibtisch?"
wundert sich der Kollege Kranich. „Das hätte ich
nicht vermutet; ich habe bei Ihren Arbeiten immer
den Eindruck gehabt, daß Sie sich anlehnten."

Der Name

Botho — das ist der führende Mann, der das
Aufgebot zum Kampfe an die Mannen ergehen läßt.
Aber das wissen die meisten Leute nicht.

Die junge Frau Zierlack weiß es auch nicht.
Der Stammhalter ist da. „Wir wollen ihn Botho
nennen," wünscht die glückliche Mutter. „Das ist
ein schöner, vornehmer Name."

Oskar Zierlack aber, der Vater, hat sich
unterrichtet. „Botho — der Aufbietende bedeutet
das."

Da wehrt die Mutter ab. „Ach nein — Standes-
beamter soll er doch nicht werden."

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Galeriespuk"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Malerei <Motiv>
Ausstellung <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 184.1936, Nr. 4720, S. 34

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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