Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
o

Addition

Peter ermuntert Lermann zum Bummeln.

„And heute abend jehn wir zu einem Komiker — einfach jrotzartig!
Aeber den Kerl lach ich mich jedesmal halb tot."

„Schade — denn kannste also nur zweimal hinjehn."

Vorausschauend

Egon Dachs hat eine gute Partie gemacht, eine sehr gute Partie. Das
junge Frauchen, die geborene Splettstößer, hat keine Ahnung, wie die Sache
zustande gekommen ist; sie ist der Meinung, die würdige Frau Baldus, die
Witwe eines Kanzleirats, sei die Tante eines Freundes ihres Egon, und
Amors liebenswürdige Lilfe habe bewirkt, daß diese Kanzleirätin Baldus
mit der Familie Splettstößer bekannt geworden sei, woraus dann das weitere
sich ergeben hat.

Aber Onkel Ignaz weiß Bescheid. Nun erkundigt er sich bei dem Neffen
Egon: „Sag' mal ganz offen — — was hast du der ollen Schraube, der
Baldus, für die Vermittlung bezahlt?"

Egon Dachs seufzt: „5000 Mark, Onkelchen!"

Onkel Ignaz ringt die Lände. „Du bist verrücktl Du bist ja sogar wahn-
sinnig! 1000 Mark wären mehr als genug gewesen."

„Aber ich hatte der Frau doch 5 Prozent von der Mitgift versprechen
müssen."

„Na, wenn schon — Versprechen und Latten ist zweierlei! Was hätte
die Baldus machen können? Ein Anspruch auf 'ne Leiratsprovision ist doch
nicht einklagbar. Weißt du das denn nicht, du Schasskopf?"

„Natürlich weiß ich das! Aber ich weiß nicht, ob ich die Frau nicht
später einmal werde brauchen können." -on.

Liebeslied

Sei mir nicht böse, Kleines,

Und lies die Zeilen hier!
Entschuldge bitte eines:

Das schreckliche Papier!

Ich hätte zwar auch bessres,
(Vergleich mein Lenzgedicht!)

Viel glatteres und kessres,

Doch heut benutz ichs nicht.

Denn brennend ist meine Liebe,
ünd heiß bin ich entflammt,

Das Fazit meiner Triebe
Jedoch heißt: Standesamt!

Und mögen Meckrer unken,

Das sei der Liebe Tod —

Mein Herz schlägt helle Funken
Und schwelt und glimmt und loht.

Aengstlich „Mensch, Egon, wer wird hier die Pfeife ausklopfen,

du hast wohl noch nie von Waldbränden gehört?"

Ich sag es dir ganz ehrlich:

Ich bin für dich erglüht
Und dichte unaufhörlich
Und feurig Lied um Lied.

Ist Lodern eine Sünde?

Ich hoffe, mutgestrafft,

Daß ich dich noch entzünde
Mit meiner Leidenschaft.

Da ich den Brand nicht zähme,
So war es nicht am Platz,
Wenn ich was andres nähme

Als — Löschpapier, mein Schatz.

n. w.

114
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Aengstlich"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Mauder, Josef
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 184.1936, Nr. 4725, S. 114

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
Annotationen