hätte die Waschschüssel des Gatten nehmen sollen. Merkwür-
dig aber ist bei dem Fall: hier wurde wohl zum erstenmal
eine Ehe geschieden, in der nicht ein einziges Mal laut ge-
stritten wurde.
An einer höheren Mädchenschule in Paris ist für die älteren
Schülerinnen eine wöchentliche Pflichtstunde in Schönheits-
pflege eingeführt worden.
Zweifellos werden alle Schülerinnen in diesem Fach eine
sehr gute Note erhalten; manche werden allerdings auch schon
ein bedeutendes Wissen mitbringen. Es gibt zwar nur eine
Stunde in der Woche, aber Lausarbeiten werden natürlich
täglich gemacht.
Ein Antilärm-Verein in Budapest will eine Karte von
Angarn herausgeben, auf der alle lärmreichen Plätze im Lande
eingezeichnet sein sollen, damit Ruhesuchende sie vermeiden
können.
Die Karte wird wohl in schreienden Farben gehalten sein.
Die Stadt Granada wird von einer privaten Elektrizitäts-
gesellschast mit Licht versorgt, hat aber seit 1631 nichts dafür
gezahlt. Nunmehr hat die Gesellschaft dem Magistrat mit Ein-
stellung der Lichtversorgung gedroht, wenn nicht sofort der
schuldige Betrag von 1300000 Peseten gezahlt würde.
Die Elektrizitätsgesellschaft will die Stadt jetzt nur »och
in einer Linsicht nicht im Dunkeln lassen: darüber, daß Schul-
den beglichen werde» müssen. Die Stadtverwaltung aber, die
seit fünf Jahren die Stromrechnung nicht bezahlt hat, dürste
nickt in der Laae sein, ihr eigenes Licht leuchten zu lassen.
—v».
„Die drei ersten Akte waren ja herzlich langweilig;
dafür aber wird uns der letzte wohl zufriedenstellen/'
„Du meinst — weil es dann doch aus ist."
Kinkerlitzchen
Als der Königsberger Tiergarten vor einiger Zeit einen
neuen Zuchtlöwen erworben hatte, forderte er die Bevölkerung
Ostpreußens zu Vorschlägen für einen Namen auf. Die Be-
teiligung war sehr stark; dem Wunsch der meisten Einsender
entsprechend ist der Löwe jetzt Negus genannt worden.
Nun darf man aber im Königsberger Tiergarten keine
italienische Nacht veranstalten.
Der „Fleischkönig" von Chicago, der Multimillionär Fletcher,
hat seine Tochter Alice enterbt, weil sie den berühmtesten
Lungerkünstler der Vereinigten Staaten geheiratet hat,
D. Drummond, der einmal den Lungerrekord von 44 Tagen
ausgestellt hat.
Der alte Lerr ist zu verstehen. Ein Fleischkönig muß natürlich
einen Lungerkünstler als den schlimmsten Rebellen betrachten.
Eine merkwürdige Folge hat die Brüsseler Weltausstellung
gehabt. In den jetzt zum Abbruch gelangenden Gebäuden hatten
sich Zehntausende von Ratten eingefunden, die nun, vom Lunger
getrieben, die Wohnhäuser Brüssels heimsuchen.
Die Ausstellung schloß mit einem Defizit. Jetzt zeigt sich,
daß sie noch nicht genug aufgefressen hatte.
Der taubstumme Charles Davis im amerikanischen Staate
Indiana verlangte Scheidung von seiner gleichfalls taubstum-
men Frau, weil sie ihren Lund in seiner Eßschüssel gewaschen
habe. Die Ehe wurde auch geschieden; ein Taubstummenlehrer
vermittelte zwischen dem Gericht und den Parteien.
Der Mann muß eine sehr große Eßschüssel haben. Natttr.
lich tat die Frau unrecht, ihren Lund darin zu baden; sie
124
In der Kurve
dig aber ist bei dem Fall: hier wurde wohl zum erstenmal
eine Ehe geschieden, in der nicht ein einziges Mal laut ge-
stritten wurde.
An einer höheren Mädchenschule in Paris ist für die älteren
Schülerinnen eine wöchentliche Pflichtstunde in Schönheits-
pflege eingeführt worden.
Zweifellos werden alle Schülerinnen in diesem Fach eine
sehr gute Note erhalten; manche werden allerdings auch schon
ein bedeutendes Wissen mitbringen. Es gibt zwar nur eine
Stunde in der Woche, aber Lausarbeiten werden natürlich
täglich gemacht.
Ein Antilärm-Verein in Budapest will eine Karte von
Angarn herausgeben, auf der alle lärmreichen Plätze im Lande
eingezeichnet sein sollen, damit Ruhesuchende sie vermeiden
können.
Die Karte wird wohl in schreienden Farben gehalten sein.
Die Stadt Granada wird von einer privaten Elektrizitäts-
gesellschast mit Licht versorgt, hat aber seit 1631 nichts dafür
gezahlt. Nunmehr hat die Gesellschaft dem Magistrat mit Ein-
stellung der Lichtversorgung gedroht, wenn nicht sofort der
schuldige Betrag von 1300000 Peseten gezahlt würde.
Die Elektrizitätsgesellschaft will die Stadt jetzt nur »och
in einer Linsicht nicht im Dunkeln lassen: darüber, daß Schul-
den beglichen werde» müssen. Die Stadtverwaltung aber, die
seit fünf Jahren die Stromrechnung nicht bezahlt hat, dürste
nickt in der Laae sein, ihr eigenes Licht leuchten zu lassen.
—v».
„Die drei ersten Akte waren ja herzlich langweilig;
dafür aber wird uns der letzte wohl zufriedenstellen/'
„Du meinst — weil es dann doch aus ist."
Kinkerlitzchen
Als der Königsberger Tiergarten vor einiger Zeit einen
neuen Zuchtlöwen erworben hatte, forderte er die Bevölkerung
Ostpreußens zu Vorschlägen für einen Namen auf. Die Be-
teiligung war sehr stark; dem Wunsch der meisten Einsender
entsprechend ist der Löwe jetzt Negus genannt worden.
Nun darf man aber im Königsberger Tiergarten keine
italienische Nacht veranstalten.
Der „Fleischkönig" von Chicago, der Multimillionär Fletcher,
hat seine Tochter Alice enterbt, weil sie den berühmtesten
Lungerkünstler der Vereinigten Staaten geheiratet hat,
D. Drummond, der einmal den Lungerrekord von 44 Tagen
ausgestellt hat.
Der alte Lerr ist zu verstehen. Ein Fleischkönig muß natürlich
einen Lungerkünstler als den schlimmsten Rebellen betrachten.
Eine merkwürdige Folge hat die Brüsseler Weltausstellung
gehabt. In den jetzt zum Abbruch gelangenden Gebäuden hatten
sich Zehntausende von Ratten eingefunden, die nun, vom Lunger
getrieben, die Wohnhäuser Brüssels heimsuchen.
Die Ausstellung schloß mit einem Defizit. Jetzt zeigt sich,
daß sie noch nicht genug aufgefressen hatte.
Der taubstumme Charles Davis im amerikanischen Staate
Indiana verlangte Scheidung von seiner gleichfalls taubstum-
men Frau, weil sie ihren Lund in seiner Eßschüssel gewaschen
habe. Die Ehe wurde auch geschieden; ein Taubstummenlehrer
vermittelte zwischen dem Gericht und den Parteien.
Der Mann muß eine sehr große Eßschüssel haben. Natttr.
lich tat die Frau unrecht, ihren Lund darin zu baden; sie
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In der Kurve
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die drei ersten Akte waren ja herzlich langweilig" "In der Kurve"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Kommentar
unidentifizierte Signatur Kruse
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 184.1936, Nr. 4725, S. 124
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg