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Ueberflüssiger Vorsatz eines Dichters

sauft er, und drei möcht er nur zahl'n!"

Die dünnen Wände

„An einem Nagel hänge ich immer zwei
Bilder auf."

„Aebereinander?"

„3, keine Spur; eins im Wohnzimmer und
eins im Schlafzimmer nebenan."

Rückversicherung

Lottchen Kiekebusch ist mit Fridolin Zapf ver-
lobt. Aber vorläufig nur ganz, ganz heimlich, denn
Fridolin sitzt im Kontor des Vaters Kiekebusch
und hat dort eine keineswegs hervorragende
Stellung. Er nimmt mit Recht a», daß Kiekebusch
die Neigung seiner Tochter nicht ohne weiteres
billigen und mit sicherlich harten Worten und
häßlichem Lohne darauf Hinweisen würde, daß
die Gans — bestimmt: er würde Gans sagen! —
ja erst 18 Jahre alt wäre. Darum die große
Leimlichkeit.

Aber Lottchen will ihr Glück öffentlich zeigen
und drängt, daß Fridolin kühn sei und anhalte.
Nur ungern bewilligt sie ihm noch 14 Tage Frist,
um die er dringend bittet, und sehr ungnädig
schließlich weitere 14 Tage, um die er dann jäm-
merlich fleht. Aber jetzt ist es so weit — —
morgen wird Fridolin vor Kiekebusch treten und
an den Vater im Prinzipal sich wenden. Ja, jetzt
kann er es wagen!

„Aber warum hast du mich noch ganze vier
Wochen warten lassen?" begehrt Lottchen zu
wissen. „Last du jetzt keine Angst mehr?"

„Nein — jetzt nicht mehr, vottchen! Ich habe
mir nämlich inzwischen auf jeden Fall eine neue
Stellung besorgt."

164

Emil Meier hat schon viel
Lyrik still für sich gedichtet,
Und so kommt er zu dem Ziel,
Daß er seine Verse sichtet
Und das Beste daraus wählt,

Es zum Bande zu vereinen.
Diesen, da ihm Geld nicht fehlt,
Läßt er voller Prunk erscheinen.

Als das erste Exemplar
Er nun hält in frohen Händen,
Denkt er stolz: Wie wunderbar
Ist es doch, der Welt zu spenden,
Was begeistert und entzückt!
Sicherlich: bei edlen Seelen,
Die von meinem Sang beglückt,
Wird’s an Beifall mir nicht fehlen.

Allerdings: daneben sind
fluch so viele Rezensenten,

Die dem Dichter scheel gesinnt
Und ihn mehr als Delinquenten
Ansehn, den man gern beschimpft.
Falls nun mancher von der Sorte
Ueber mich die Nase rümpft,
Bleib’ ich kühl bei seinem Worte.

Nein, es darf den Dichter nicht
Kritisches Geschwätze stören.
Was die innre Stimme spricht,
Darauf soll allein er hören.
Möge mich ein Kritikus
Noch so sehr heruntermachen —
Pah, das schafft mir nicht Verdruß!
Fröhlich will ich dabei lachen.

Emil Meier hat dies kühn
Voll Entschlossenheit gesprochen.

Nunmehr, seit sein Buch erschien,

Sind es ganze zwanzig Wochen,

Doch sein Versatz in Betracht
Der Kritiken fand nicht eine
Möglichkeit, wie er gedacht.

Nämlich: es erschien gar keine!

— on.

Zeichnung von E. Kirchner

Getostes Rätset „Was macht denn die Sardellenbutler auf deinem Toilettentisch?"

„Sardellenbutter? And da wundere ich mich schon seit 8 Tagen,
daß die Zahnpasta so 'nen komischen Geschmack hat!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Meditation" "Gelöstes Rätsel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Kirchner, Eugen
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 184.1936, Nr. 4728, S. 164

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