Kinkerlitzchen
Einige amerikanische Boxmeister haben einen Schutz der Nasen
beantragt, weil unlängst ein Boxer durch einen furchtbaren Schlag
seines Gegners die Nase eingebüßt hat. Man hat bereits aus leichtem
Metall und Gummi einen Schutzapparat konstruiert, der die Nase
vollkommen verdeckt.
Dann wird aber noch erbitterter gekämpft werden, wenn die
Gegner einander nicht riechen können.
China hat die wenigsten Ehescheidungen; im vorigen Jahre haben
die chinesischen Gerichte nicht mehr als 449 Ehescheidungen auszu-
sprechen gehabt. Dabei hat das Land etwa
490 Millionen Einwohner.
Ja, dann konnten doch die Schülerinnen auch nicht auf ihre
Fragen antworten. Aber vielleicht war ihr Anterricht so beschaffen,
daß sie keine gescheiten Antworten zu erwarten hatte. Aebrigens:
wenn man bei allen, die unnötig schwatzen, dieses Verfahren an-
wenden wollte, würde die Lerstellung von Heftpflaster das loh-
nendste Geschäft werden.
Cecile Corel, die berühmteste Pariser Schauspielerin, will von
der Comedie-Fran^aise zum Variete übergehen. Dazu ließ sie von
einer Schönheits-Chirurgin eine Operation vornehmen, die ihr auch
ein wieder ganz junges Gesicht gab, aber zur Folge hatte, daß sie
die Augen nicht mehr schließen konnte. Sie hat sich nun in einer
andern Klinik einer zweiten Operation unterziehen müssen.
Vom Schlafen ganz abgesehen — — wer von der berühmten
Comedie-Fran<;aise zum Variete geht, muß mindestens ein Auge zu-
drücken können.
In Amerika werden die meisten Gehälter durch Scheck bezahlt.
Schecks müssen bei der Bezahlung den Namensvermerk erhalten.
Nun haben die Professoren der Aniversilät in Illinois dagegen
protestiert, daß die ihnen ausgehändigten Schecks auf der Rückseite
— wohl auf Grund irgendeiner alten Verordnung — die Anweisung
tragen: „Falls der Empfänger des Schreibens unkundig ist, muß er
hier vor zwei Zeugen ein Kreuz eintragen."
Die Herren Professoren sind zu empfindlich. Niemand zweifelt
daran, daß sie schreiben können, denn sie halten ja auch Vorlesungen.
Sie übersehen, daß die Scheckformulare doch für alle Fälle dienen
sollen. Am sie zu beruhigen, könnte man ja besondere Professoren-
schecks drucken mit dem Vermerk: „Falls der Empfänger des Schrei-
bens kundig ist, hat er hier seinen Namen einzutragen." —on.
Immer erst auf über eine Million Einwoh-
ner kommt also eine Scheidung. Da könnte man
in andern Ländern gelb vor Neid werden. Die
Frage, ob das in China mehr an den Män-
nern oder an den Frauen liegt, soll aber nicht
untersucht werden. Das Ehepaar Meier, das sich
kürzlich darüber unterhalten hat, geriet dabei so
ins Zanken, daß sie jetzt an Scheidung denken.
Aus Neu-Seeland gab es ursprünglich keine
Gemse». Dann kam vor über 50 Jahren ein
Gemsenpaar dorthin als Geschenk des Kaisers
Franz Joseph von Oesterreich, und die Nach-
kommenschaft dieses Paares ist heute so zahlreich,
daß große Jagden zur Verminderung der Gem-
senplage veranstaltet werden, ohne daß bisher
ein Erfolg erzielt worden wäre.
Die Leute dort sollten sich eben auch ange-
wöhnen, als Schmuck ihrer Hüte Gamsbärte
zu tragen.
Der Schulrat der kleinen amerikanischen Stadt
Kenilworth hat mit acht gegen nur eine Stimme
beschlossen, die Lehrerin Frau Ethel Prince zu
entlassen, weil sie Schülerinnen, die während des
Anterrichts schwatzten, den Mund mit Heftpflaster
verklebt hatte.
„Mußt du denn immer gerade dann trainieren,
wenn ich Wäsche auf der Leine habe?"
FLIEGENDE BLÄTTER
untJ Meggendorfer Blätter Anzeigenpreise nach Preisliste Nr. 2. Anzeigen-Annahme durch die Anzeigen-Verwaltung „Fliegende
NP. 4735. 30. April 1936 Blätter", München 1, Theatinerstraße 8. Fernsprecher 11891 und alle zugelassenen Werbungsmittler.
Bestellungen bei allen Buch- und Kunsthandlungen, Zeitungsexpeditionen und den Postämtern. Wochenausgabe: Vierteljahrs-Abonnement (13 Nummern) für Deutschland
ohne Zustellung RM 3.90; Postbezug RM 4.10; portofrei nach Oesterreich S. 7.50, nach der Tschechoslovakei Kc. 35.—. nach der Schweiz Fr. 6.—, nach solchen Ländern
des Weltpostvereins, für die ermäßigte Zeitschriften-Portosätze gelten, RM 3.60, nach allen übrigen Ländern des Weltpostvereins RM 4.25.
Besonders in Schutzpappe verpackte Ausgabe: Vierteljahrs-Abonnement innerhalb Deutschlands, Postbezug oder Postüberweisung vom Verlag aus RM 4.70.
Einzelne Nummer: In Deutschland 30 Pfennig.
282
Redaktionsschluß: 13. April 1936
Einige amerikanische Boxmeister haben einen Schutz der Nasen
beantragt, weil unlängst ein Boxer durch einen furchtbaren Schlag
seines Gegners die Nase eingebüßt hat. Man hat bereits aus leichtem
Metall und Gummi einen Schutzapparat konstruiert, der die Nase
vollkommen verdeckt.
Dann wird aber noch erbitterter gekämpft werden, wenn die
Gegner einander nicht riechen können.
China hat die wenigsten Ehescheidungen; im vorigen Jahre haben
die chinesischen Gerichte nicht mehr als 449 Ehescheidungen auszu-
sprechen gehabt. Dabei hat das Land etwa
490 Millionen Einwohner.
Ja, dann konnten doch die Schülerinnen auch nicht auf ihre
Fragen antworten. Aber vielleicht war ihr Anterricht so beschaffen,
daß sie keine gescheiten Antworten zu erwarten hatte. Aebrigens:
wenn man bei allen, die unnötig schwatzen, dieses Verfahren an-
wenden wollte, würde die Lerstellung von Heftpflaster das loh-
nendste Geschäft werden.
Cecile Corel, die berühmteste Pariser Schauspielerin, will von
der Comedie-Fran^aise zum Variete übergehen. Dazu ließ sie von
einer Schönheits-Chirurgin eine Operation vornehmen, die ihr auch
ein wieder ganz junges Gesicht gab, aber zur Folge hatte, daß sie
die Augen nicht mehr schließen konnte. Sie hat sich nun in einer
andern Klinik einer zweiten Operation unterziehen müssen.
Vom Schlafen ganz abgesehen — — wer von der berühmten
Comedie-Fran<;aise zum Variete geht, muß mindestens ein Auge zu-
drücken können.
In Amerika werden die meisten Gehälter durch Scheck bezahlt.
Schecks müssen bei der Bezahlung den Namensvermerk erhalten.
Nun haben die Professoren der Aniversilät in Illinois dagegen
protestiert, daß die ihnen ausgehändigten Schecks auf der Rückseite
— wohl auf Grund irgendeiner alten Verordnung — die Anweisung
tragen: „Falls der Empfänger des Schreibens unkundig ist, muß er
hier vor zwei Zeugen ein Kreuz eintragen."
Die Herren Professoren sind zu empfindlich. Niemand zweifelt
daran, daß sie schreiben können, denn sie halten ja auch Vorlesungen.
Sie übersehen, daß die Scheckformulare doch für alle Fälle dienen
sollen. Am sie zu beruhigen, könnte man ja besondere Professoren-
schecks drucken mit dem Vermerk: „Falls der Empfänger des Schrei-
bens kundig ist, hat er hier seinen Namen einzutragen." —on.
Immer erst auf über eine Million Einwoh-
ner kommt also eine Scheidung. Da könnte man
in andern Ländern gelb vor Neid werden. Die
Frage, ob das in China mehr an den Män-
nern oder an den Frauen liegt, soll aber nicht
untersucht werden. Das Ehepaar Meier, das sich
kürzlich darüber unterhalten hat, geriet dabei so
ins Zanken, daß sie jetzt an Scheidung denken.
Aus Neu-Seeland gab es ursprünglich keine
Gemse». Dann kam vor über 50 Jahren ein
Gemsenpaar dorthin als Geschenk des Kaisers
Franz Joseph von Oesterreich, und die Nach-
kommenschaft dieses Paares ist heute so zahlreich,
daß große Jagden zur Verminderung der Gem-
senplage veranstaltet werden, ohne daß bisher
ein Erfolg erzielt worden wäre.
Die Leute dort sollten sich eben auch ange-
wöhnen, als Schmuck ihrer Hüte Gamsbärte
zu tragen.
Der Schulrat der kleinen amerikanischen Stadt
Kenilworth hat mit acht gegen nur eine Stimme
beschlossen, die Lehrerin Frau Ethel Prince zu
entlassen, weil sie Schülerinnen, die während des
Anterrichts schwatzten, den Mund mit Heftpflaster
verklebt hatte.
„Mußt du denn immer gerade dann trainieren,
wenn ich Wäsche auf der Leine habe?"
FLIEGENDE BLÄTTER
untJ Meggendorfer Blätter Anzeigenpreise nach Preisliste Nr. 2. Anzeigen-Annahme durch die Anzeigen-Verwaltung „Fliegende
NP. 4735. 30. April 1936 Blätter", München 1, Theatinerstraße 8. Fernsprecher 11891 und alle zugelassenen Werbungsmittler.
Bestellungen bei allen Buch- und Kunsthandlungen, Zeitungsexpeditionen und den Postämtern. Wochenausgabe: Vierteljahrs-Abonnement (13 Nummern) für Deutschland
ohne Zustellung RM 3.90; Postbezug RM 4.10; portofrei nach Oesterreich S. 7.50, nach der Tschechoslovakei Kc. 35.—. nach der Schweiz Fr. 6.—, nach solchen Ländern
des Weltpostvereins, für die ermäßigte Zeitschriften-Portosätze gelten, RM 3.60, nach allen übrigen Ländern des Weltpostvereins RM 4.25.
Besonders in Schutzpappe verpackte Ausgabe: Vierteljahrs-Abonnement innerhalb Deutschlands, Postbezug oder Postüberweisung vom Verlag aus RM 4.70.
Einzelne Nummer: In Deutschland 30 Pfennig.
282
Redaktionsschluß: 13. April 1936
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Soll das vielleicht ein Witz sein?" "Mußt du denn immer gearde dann trainieren, wenn ich Wäsche auf der Leine habe?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 184.1936, Nr. 4735, S. 282
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg