Nette Neuheit Die Platzanweiserin im Stadtpark
Ein Lockvogel im Vorfrühling
Zu Doktor Kuprus kommt ein
Mann, der noch kein Patient ist,
aber einer zu werden fürchtet. „Die
Sache ist die, Lerr Doktor: mir fehlt
noch nichts, ich fühle mich, wie man
sagt, sauwohl. Aber ich werde
nächstens eine furchtbare Erkältung
kriegen. O, einen Schnupfen werde
ich kriegen, daß ich mir die Nase am
liebsten würde abreißen mögen, und
husten werde ich, daß ich blau im
Gesicht werde. Das ist noch jeoes
Jahr um diese Zeit so gewesen. Nun
möchte ich wissen, Lerr Doktor: wie
schütze ich mich dagegen?"
„Aber ich bitte Sie," meint Dok-
tor Kuprus, „warum quälen Sie sich
mit solchen Befürchtungen? Es ist
doch gar nicht sicher, daß Sie sich
so schrecklich erkälten werden."
„And ob! Kennen Sie das Gar-
tenkaffee am Anfang der Prome-
nade, Lerr Doktor? Mit den bunten
Tischen und Stühlen? Gut, Sie
kennen es. Na, wenn ich da nun in
den nächsten Tagen sitzen werde und
mal Kaffee trinken oder einen Ver-
mouth oder sonstwas-da ga-
rantiere ich für eine Erkältung.
Wenn ich da stundenlang sitzen werde, und die Sonne scheint doch
vorläufig noch recht mangelhaft, und es steigt so feuchtkalt vom
Erdboden auf-da muß ich ja eine Erkältung kriegen. Wie ge-
sagt: jedes Jahr habe ich eine erwischt."
Doktor Kuprus möchte die Lände ringen. „Aber um Limmels
willen-wenn Sie wissen, daß Ihnen das nicht bekommt, dann
müssen Sie sich eben da nicht hinsetzen! And gar stundenlang!"
Der zukünftige Patient lächelt wehmütig. „Ja, das Gartenlokal
gehört einem Vetter von mir. And der bezahlt mir in jedem Früh-
jahr was dafür, daß ich mich da hinsetze. Einer muß doch zuerst
da sitzen, damit auch andere Leute Lust kriegen." —v».
Meinen Sie das nicht auch?
In der Republik Panama soll demnächst ein neuer Staatspräsident
gewählt werden. Einer der Kandidaten, Dr. Belisario Poras, ver-
spricht für den Fall, daß er gewählt wird, ein achttätiges Fest zu
veranstalten, bei dem Essen und Trinken auf Negierungskosten ge-
liefert werden solle».
Er disponiert also bereits großzügig über die Staatskasse. Die
Wähler mögen sich hüten: dieser Präsident würde ihnen nachher
vielleicht im Magen liegen.
Eine neue Rasse von Schafen ist, Nachrichten aus Melbourne zu-
folge, in Australien gezüchtet worden. Ihre Wolle soll 50 Zentimeter
lang werden; dabei sollen die Tiere außerordentlich robust und
widerstandsfähig sein.
Nur wer sehr widerstandsfähig ist, kann in der heutigen Welt
reichlich in der Wolle sitzen.
Eine Leiratsvermittlungsgesellschaft in Tokio hat in einer Laupt-
straße einen Automaten aufgestellt, in den täglich neue Liste» von
Leiratslustigen mit Bildern eingelegt werden. Gegen Einwurf von
einem Jen erhält man solch eine Liste, und wenn man etwas Passendes
gesunde» hat, übernimmt die Gesellschaft die weitere Vermittlung
gegen die übliche Provision.
Wohl dem, der sich eine Frau ganz nach seinen Wünschen —
ziehen kan»! (Fortsetzung Sette 315)
Reisen kann sie sich leis+en - und auch sie benutzt NIVEA-^jphnpasta
l-Fürnur5Qj3
denn sie mhi\ das 6ule, auch wenn es billig isi !
Die Wirksamkeit der NIVEA-Zahnpasta, ihr angenehmer Geschmack
sind letzten Endes entscheidend auch für jene, die nicht so scharf zu
rechnen brauchen. Mit ihren erlesenen Rohstoffen bietet NI VEA-
Zahnpasta die Gewähr einer vollkommenen Zahnpflege, — und
doch ist sie so überaus preiswert: die große Tube kostet nur 50 Pf.
die gr&fre, Tube
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
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Ein Lockvogel im Vorfrühling
Zu Doktor Kuprus kommt ein
Mann, der noch kein Patient ist,
aber einer zu werden fürchtet. „Die
Sache ist die, Lerr Doktor: mir fehlt
noch nichts, ich fühle mich, wie man
sagt, sauwohl. Aber ich werde
nächstens eine furchtbare Erkältung
kriegen. O, einen Schnupfen werde
ich kriegen, daß ich mir die Nase am
liebsten würde abreißen mögen, und
husten werde ich, daß ich blau im
Gesicht werde. Das ist noch jeoes
Jahr um diese Zeit so gewesen. Nun
möchte ich wissen, Lerr Doktor: wie
schütze ich mich dagegen?"
„Aber ich bitte Sie," meint Dok-
tor Kuprus, „warum quälen Sie sich
mit solchen Befürchtungen? Es ist
doch gar nicht sicher, daß Sie sich
so schrecklich erkälten werden."
„And ob! Kennen Sie das Gar-
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Tischen und Stühlen? Gut, Sie
kennen es. Na, wenn ich da nun in
den nächsten Tagen sitzen werde und
mal Kaffee trinken oder einen Ver-
mouth oder sonstwas-da ga-
rantiere ich für eine Erkältung.
Wenn ich da stundenlang sitzen werde, und die Sonne scheint doch
vorläufig noch recht mangelhaft, und es steigt so feuchtkalt vom
Erdboden auf-da muß ich ja eine Erkältung kriegen. Wie ge-
sagt: jedes Jahr habe ich eine erwischt."
Doktor Kuprus möchte die Lände ringen. „Aber um Limmels
willen-wenn Sie wissen, daß Ihnen das nicht bekommt, dann
müssen Sie sich eben da nicht hinsetzen! And gar stundenlang!"
Der zukünftige Patient lächelt wehmütig. „Ja, das Gartenlokal
gehört einem Vetter von mir. And der bezahlt mir in jedem Früh-
jahr was dafür, daß ich mich da hinsetze. Einer muß doch zuerst
da sitzen, damit auch andere Leute Lust kriegen." —v».
Meinen Sie das nicht auch?
In der Republik Panama soll demnächst ein neuer Staatspräsident
gewählt werden. Einer der Kandidaten, Dr. Belisario Poras, ver-
spricht für den Fall, daß er gewählt wird, ein achttätiges Fest zu
veranstalten, bei dem Essen und Trinken auf Negierungskosten ge-
liefert werden solle».
Er disponiert also bereits großzügig über die Staatskasse. Die
Wähler mögen sich hüten: dieser Präsident würde ihnen nachher
vielleicht im Magen liegen.
Eine neue Rasse von Schafen ist, Nachrichten aus Melbourne zu-
folge, in Australien gezüchtet worden. Ihre Wolle soll 50 Zentimeter
lang werden; dabei sollen die Tiere außerordentlich robust und
widerstandsfähig sein.
Nur wer sehr widerstandsfähig ist, kann in der heutigen Welt
reichlich in der Wolle sitzen.
Eine Leiratsvermittlungsgesellschaft in Tokio hat in einer Laupt-
straße einen Automaten aufgestellt, in den täglich neue Liste» von
Leiratslustigen mit Bildern eingelegt werden. Gegen Einwurf von
einem Jen erhält man solch eine Liste, und wenn man etwas Passendes
gesunde» hat, übernimmt die Gesellschaft die weitere Vermittlung
gegen die übliche Provision.
Wohl dem, der sich eine Frau ganz nach seinen Wünschen —
ziehen kan»! (Fortsetzung Sette 315)
Reisen kann sie sich leis+en - und auch sie benutzt NIVEA-^jphnpasta
l-Fürnur5Qj3
denn sie mhi\ das 6ule, auch wenn es billig isi !
Die Wirksamkeit der NIVEA-Zahnpasta, ihr angenehmer Geschmack
sind letzten Endes entscheidend auch für jene, die nicht so scharf zu
rechnen brauchen. Mit ihren erlesenen Rohstoffen bietet NI VEA-
Zahnpasta die Gewähr einer vollkommenen Zahnpflege, — und
doch ist sie so überaus preiswert: die große Tube kostet nur 50 Pf.
die gr&fre, Tube
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Nette Neuheit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 184.1936, Nr. 4737, S. 313
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg