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„Nein." — „Ich werde es euch beweisen!"
„Beweisen Sie es!" — „Kellner!" rief
da Nummel. Der Kellner kam.

„Bringen Sie mir sofort das Wolfs-
fell, das ich in Afrika geschossen habe!"
Der Kellner bedauerte:

„Augenblicklich ist das Wolfsfell leider
besetzt. Damit erzählt gerade ein anderer
feine Geschichten aus Rußland."

Leichte Feststellung

Der Auftrag „-und wenn Sie die Aehnlichkeit mit der Garbo gut

herausbringen, bekommen Sie noch ein Extra-Trinkgeld!"

Viel Ehr, viel Gscher

„Limmel, Kreuz und Granate," räsonierte der Bürgermeister
von Zöttlewang, „könne jetzt unsre verfluchte Dorfweiber durchaus
gar nit sich dran gwöhne, daß me halt in Gottsnam auf der Gmoind-
wies koi Wäsch mehr bleiche darf!" Seit längerer Zeit nämlich war
durch einen bürgermeisterlichen Akas das Wäschebleichen auf ge-
nannter Wiese verboten, aber niemand hielt sich daran. Deshalb
wollte jetzt der Bürgermeister ein Exempel statuieren.

„Lannes," rief er den gemeindlichen Schweinehirten an, als der
gerade in diesem Augenblick die ihm anvertrauten Säue auf die
Weide trieb, „Lannes, jetzt treib du nur gleich emol deine Schwein
auf die Gmoindwies und laß s' nur schön brav über die Wäsch loffa,
die dort zum Bleiche liegt; dann wird den Weiberleute 's Bleiche
auf der Gmoindewies schon vergehe. I bloib eigens da stände und
schau zue."

Lannes, der göttliche Schweinehirt, wie der alte Lomer wahr-
scheinlich sich ausgedrückt hätte, ließ sich den Befehl nicht zweimal
sagen, und was seine Lerde auf der Gemeindewiese mit der dort
ausgebreiteten Wäsche alles veranstaltete, ist nicht zu beschreiben.

Schon aber kam zum Bürgermeister eine entrüstete Frau ge-
laufen und schrie: „Du — du — du willst en Burgermoischtr mache
und kennst nit emol dei eigne Wäsch! Nix als deine eigne Lemever
sind 's ja, die jetzt de Schwein vertrample, verdrecke und verkruste!
Aber das sag i dir: rauswasche kannst du den Dreck selber!

I rühr koin Finger dafür!" And damit verschwand die Frau
Bürgermeisterin, denn die war es, und ließ den Gatten in
tiefem Sinnen zurück über die mancherlei Fährlichkeiten seines
Amtes.

Entsetzlich! Anna, das neue Kinder-
mädchen bei Wurmfelds, ist mit dem Kin-
derwagen heimgekehrt, aber es ist nicht der

Wagen, mit dem sie ausgezogen ist--

nein, o Limmel, es ist ein fremder! And
natürlich liegt auch ei» fremdes Kind da-
rin. Auf dem Platz im Park, wo die
Kindermädchen einander treffen und von
ihren Liebschaften schwatzen, hat es eine
Verwechslung gegeben. And Anna, diese
unzuverlässige Person, die man wohl wie-
der entlassen wird, hat gar nicht in den
Wagen hineingesehn.

Frau Wurmfeld vergeht vor Angst
und Bangen. „Wo mag unser Willychen
jetzt sein! And die Leute, wo er jetzt ist,
werden ja gar nicht wissen, wo er hin-
gehört."

Aber Anna ist zuversichtlich. „Man
keine Angst, gnä' Frau! Da waren noch sieben andre Mädchen. Eine
muß unser« Wagen mitgenommen haben. Aber die dumme Trine
wird wohl gleich damit ankommen. Die wird schon wissen, wo er
hingehört. Die Mädchen kennen doch den Willy; sie haben ja alle
gesagt, der Willy wär' das häßlichste von all den Kindern."

Onkel Fabian,der Geizige,hatKurtchen ein eingewickeltes Bonbon
mitgebracht. Wahrscheinlich hat er es irgendwo einstecken können.
Kurtchen jubelt und kann sich vor Freude kaum lassen.

„Zu nett, wie sich das Jungchen freut!" sagt der Onkel Fabian.
„Ja, der Bengel hat ein glückliches Gemüt," meint Kurtchens
Vater. „Er kann sich über jeden Dreck freuen."

In der Aufregung

Tante Ida quängelt immer. Sitzt im Bahnhof aus einer
Lutschachtel mitten unter einer erheblichen Menge Gepäcks und
benörgelt den Gatten, der auf einer Reise plötzlich Amsicht und
Energie beweisen soll, was ihm zu Lause nicht oft gestattet wird.

„Wie kannst du dem Träger sagen,
päckstücke wegtragen soll, wir haben
„Entschuldige," stöhnt der Viel-
ich tatsächlich aus Versehen dich auch

daß er hier 10 Ge-
doch nur neun!"
geplagte, „da Hab
mitgezählt."

Äer alte Nummel erzählt Räubergeschichten. Vor allem
von seinem Leben in Afrika. And als das Kaffee recht voll
war, begann Rummel voller Begeisterung:

„Als ich noch in Afrika Eisbären jagte, stürzte sich plötz-
lich vom Baum ein mächtiger grauer Wolf auf mich —"
„Lörtl Lört!"

Das kluge Kind

Die Amsitzenden lachten. „Was, Ihr Junge will einmal ,Fremder^ werden? Ja, aber ....?" —

„Ihr glaubt mir nicht?" fragte Rummel empört. „Na, was aber? Recht hat er, die Fremden haben doch alle viel Geld!"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Auftrag" "Das kluge Kind"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Niemeyer-Moxter, E.
Croissant, Eugen
Frank, Hugo
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Künstler <Motiv>
Malerei <Motiv>
Atelier <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 184.1936, Nr. 4738, S. 324

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