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„Wenn das meine Alte müßt, daß ich heut ein Schihaserl verfolgt Hab!"

Eine Faschlngsnach«

immer wieder schon ganz auf der Löhe."

„Wie? So lange braucht sie, um
sich zu erholen?"

„Wir sind da, Lerr Doktor." Der
junge Mann schloß seine Lausrurc
auf. Vergebens suchte Dr. Born fest-
zustellen, wo er sich eigentlich befand.

Der junge Mann nahm ihn bei
der Land.

„Die Treppenbeleuchtung funktio-
niert nämlich nicht, gehen Sie nur
hinter mir her!" sagte er. „And übri-
gens, drei Tage ist nicht lange. Das
müssen Sie als Arzt doch wissen."

Sie stolperten eine schmale Treppe
hinauf.

„Wieso?" fragte Dr. Born.

Der junge Mann schloß die Türe
zu einer kleinen Wohnung auf, deren
Gang notdürftig beleuchtet war.

„Na ja," sagte der junge Mann,
„so leicht ist es nun auch wieder nicht,
ein Baby zu bekommen."

Störender Nebengedanke

Trillacks gehen mal ins Variete,
weil da der große, der weltberühmte
Clown auftritt. „Der kriegt jeden
Abend mindestens seine 500 Mark!"
t>at Trillack seiner Gattin Albertine
erzählt.

08

„Wenn ich Sie jetzt küsse — schreien Sie dann gleich nach
Ihrer Mutter?"

„Nein, nach meiner Schwester- Mit der habe ich nämlich
um 5 Mark gewettet, daß Sie es heute versuchen würden."

Der große Clown tritt auf. Tril-
lack lacht, daß ihm der Bauch weh
tut, aber die Gattin sitzt mit düsterer
Miene da.

„Was hast du denn, Albertine?"
fragt Trillack. „Warum lachst du
denn nicht auch? Der Mann ist doch
so komisch!"

„Ach, ich muß immer denken, was
dem seine Frau sich alles kaufen
kann."

Ein Krankenbesuch

Von Peter Robinson

Kranich ist vierzehn Tage recht
krank gewesen; eine häßliche Gallen-
sache hat er gehabt. Dabei kommt
der Mensch von Kräften; eklig kommt
er herunter. Leute ist Kranich zum
ersten Male wieder aufgestanden,
aber nur auf eine Viertelstunde, denn
er hat sich noch gar zu schwach ge-
fühlt. O, wie haben seine Beine ge-
wankt! Jetzt ist er wieder im sicheren
Bett und froh, ausruhen zu können.

Da kommt Besuch. Zange er-
scheint, den mit Kranich sonst nichts
verbindet als die gemeinsame Zu-
gehörigkeit zu einem gleichgültigen
und übersiüssigen Verein. Sie sehen
einander nicht oft, denn wenn an
einem Vereinsabend Kranich da ist,
fehlt vielleicht Zange, und wenn Zange
kommt, ist vielleicht Kranich verhin-
dert. And doch macht jetzt Zange diesen
Krankenbesuch. Nett von ihm, nicht
wahr?

„Ja, was sind denn das für Sachen I"
beginnt Zange. „Labe gestern von
Ihrer Erkrankung gehört. Da habe ich
mir gesagt: Du mußt doch gleich dem
Vereinsbruder Kranich einen Besuch
machen und sehen, wie's mi> ihm steht."

„Sehr liebenswürdig'" dankt Kra-
nich. „Nun haben Sie sich den weiten
Weg gemacht."

Zange schnauft, als sei er in der
Tat sehr erschöpft. „Aber bitte, das
ist doch selbstverständlich. Wenn ein
guterVekannter krank ist,dann kümmere
ich mich immer um ihn. Ich weiß, was
Krankheit heißt! Ja, die Gesundheit
ist doch das köstlichste Gut, und wer es
unbeschädigt besitzt, ist wohl zu benei-
den."

Zange seufzt tief. Kranich kann das
nicht überhören; er würde sich taktlos
Vorkommen, wenn er nicht darauf ein-
ginge. „Geht es Ihnen nicht gut, Lerr
Zange?"

Zange lächelt melancholisch. „Ach,
wann ist es mir zuletzt gut gegangen?
Das weiß ich gar nicht mehr. Das geht
nun seit Jahren so; ein unaufhörlicher
Kampf ist das. Schwäche, verstehen
Sie! Weil die Nerven hin sind, voll-
kommen hin. Aber man kann sich doch
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Wenn das meine Alte wüßte, daß ich heut ein Schihaserl verfolgt hab"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Bauer, Max
Entstehungsdatum
um 1937
Entstehungsdatum (normiert)
1932 - 1942
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 186.1937, Nr. 4775, S. 68

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
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